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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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Al-Mansour.«
    »Ich nehme an, Sie sprechen kein Arabisch?«
    Ich nickte.
    »Das Personal dort ist sehr kompetent und spricht Englisch. Ich würde Ihnen empfehlen, bei Ihrer Suche deren Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie verfügen über alle möglichen Adressbücher und andere Hilfsmittel.« Er ging zur Tür. »Ich fürchte, Sie haben mich in einem ungünstigen Moment aufgesucht. Ich habe zu tun, und Sie müssen mich jetzt entschuldigen.«
    Ich bedankte mich bei ihm und ging hinaus. Was hätte ich sonst tun können? Ich hatte etwa zwei Minuten Zeit, um mir eine Geschichte auszudenken, die Ward überzeugen würde. Ich suchte verzweifelt nach einer Idee und fand etwas, von dem ich annahm, dass es funktionieren könnte.
    Ward und Eris erwarteten mich schon, als ich zum Taxi kam. »Und?«, fragten sie wie aus einem Mund.
    »Tomas war nicht hier, wie Sie vorausgesagt haben. Der Mann, mit dem ich sprach, behauptete, noch nie von ihm gehört zu haben. Aber ich habe etwas gesehen.«
    »Und was?« Ward sah mich beschwörend an. Schweißtropfen perlten von seinen Schläfen zu seinem Kinn hinab.
    »Der Typ hat gelogen. Zumindest Ari ist dort – dessen bin ich mir ganz sicher.«
    »Und wie kommen Sie darauf?«
    »Ich sah seine Kamera auf einem Schrank im Empfangszimmer. Dieselbe, die er auch in New York bei sich hatte. Wenn er hier ist, dann dürfte Tomas ganz in der Nähe sein.« Ich dachte, das klang überzeugender, als zu behaupten, ich hätte einen von ihnen in Fleisch und Blut gesehen.
    Die rote Farbe seiner Haut verblasste nach und nach; die Anspannung, die zwischen seinen Augen und um seinen Mund tiefe Sorgenfalten hatte entstehen lassen, legte sich. Ward war eindeutig nicht darauf vorbereitet, das Haus in diesem Moment zu stürmen. Bis sie in das Haus eindrangen, seinen Besitzer verhörten und feststellten, dass es dort nichts Greifbares gab, das meine Story untermauerte, würde ich vielleicht einen Weg gefunden haben, um mich aus diesem Albtraum zu verabschieden.
    Eris holte ihr Mobiltelefon hervor.
    »Wen rufen Sie an?«, fragte ich.
    »Es gibt einige Leute, die benachrichtigt werden müssen, wenn Ari Zakar zurückgekommen ist«, erwiderte sie. Sie entdeckte das Fragezeichen auf meiner Stirn. »Es hat nichts mit unserem kleinen Abenteuer zu tun. Ich revanchiere mich damit nur bei einigen wichtigen Leuten für den ein oder anderen Gefallen, den sie uns getan haben.«
    »Warum haben sie ein solches Interesse an ihm?«
    »Es geht um eine Geschichte, an der er arbeitet. Etwas über Abu-Ghuraib. Es hat nichts mit uns zu tun.« Sie tippte eine Nummer ein und übermittelte die Informationen, die ich ihr gerade gegeben hatte, an die Stimme am anderen Ende. Ich musste unwillkürlich lächeln. Ari konnte sich bei dieser Gefängnis-Story bedanken, dass er sicher in London war.
    Als wir ins Hotel zurückkamen, blinkte der Rufknopf des Hoteltelefons. Ward nahm den Hörer ab, während Eris ins Schlafzimmer ging. Sie war im Begriff, mich wieder ans Bettgestell zu fesseln, als Ward sich bemerkbar machte. »Moment mal, es gibt eine neue Entwicklung.«
    Ich drängte mich an Eris vorbei. Ward strahlte. »Glückwunsch, Sie hatten Erfolg.«
    Ich schaffte es mühsam, mein Erschrecken über diese Nachricht zu verbergen.
    »Man hat Ihnen gerade eine Nachricht übermittelt.«
    »Ich bin hier offiziell gemeldet?«
    »Das mussten wir tun.«
    »Und wie lautet die Nachricht?«
    »Sie sollen sich mit Tomas’ Kontaktperson am Museum treffen. Um fünfzehn Uhr.«

Zweiunddreißig
    Die unverwechselbare Vorderfront des Irakischen Nationalmuseums, die die Titelseiten der internationalen Presse in diesem Frühling beherrscht hatte, stand an der Kreuzung Qahira und Nasir hinter einem hohen schmiedeeisernen Zaun. Die sandfarbene Fassade des Eingangs – zwei durch eine Brücke über einem Bogengewölbe miteinander verbundene quadratische Türme – war ein attraktives Beispiel gelungener Museumsarchitektur.
    Ein schwarzes Loch zwischen dem mittleren Fries und dem Dach des Gewölbebogens – der Geschosstreffer einer amerikanischen Kanone – erschien wie der Punkt eines Ausrufezeichens. Der Zugang durch den Bogen war jetzt unpassierbar, da er durch einen Panzer versperrt wurde.
    Ein wenig spät, dachte ich grimmig. Wahrscheinlich stand er dort nur zur Schau. Der Komplex sah ziemlich verlassen aus. Sein Anblick erinnerte mich an die aufgegebenen Fabriken des sogenannten Rost-Gürtels, die um die Wende zum 20. Jahrhundert von einstmals blühenden

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