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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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hat es für mich im Britischen Museum gekauft, als sie in London war. Ich habe es herausgeholt, um dich von deinen Sorgen abzulenken.«
    Als sie das Spielbrett herausnahm, erkannte ich es sofort. Es war eine Reproduktion des Königlichen Spiels von Ur, des ältesten bekannten Brettspiels. Das Britische Museum besaß ein seltenes Original. Es war ein Exemplar von zweien, die Sir Leonard Woolley in den 1920ern während seiner Ausgrabungen in den Ruinen der sumerischen Stadt Ur gefunden hatte.

Das Königliche Spiel von Ur

Diane legte einen Finger auf die Lippen. Ihre langen Fingernägel waren schwarz lackiert und jeweils mit verschiedenen Sternzeichen in Weiß verziert. »Man vermutet, dass das Spiel ein Vorläufer des Backgammons ist.«
    »Das weiß ich, Diane. Hör mal, ich bin heute nicht in Spiellaune. Mir geht zu viel durch den Kopf.«
    Während sie auf ihrem Hocker hin und her rutschte, klingelten die Ringe und Talismane an ihrem Ohr leise. »Wenn du über deinen Kummer hinwegkommen willst, musst du dich auf etwas anderes konzentrieren. Gönn deinen aufgewühlten Emotionen ein wenig Ruhe. Abgesehen davon hatte ich sowieso nicht vor, mit dir ein Spiel zu machen. Nachdem ich es damals geschenkt bekam, erfuhr ich durch Zufall, dass es seinerzeit auch für Prophezeiungen benutzt wurde. Ich wette, das wusstest du nicht.«
    »Bist du etwa unter die Wahrsagerinnen gegangen?«
    »Es ist nur ein Hobby. Mein neuer Kick.« Als Diane wieder lächelte, lag ein Blitzen in ihren Augen. »Warum versuchst du es nicht? Eine Freundin von mir hatte vor kurzem eine Pechsträhne. Sie hat sich von mir wahrsagen lassen, und alles hat sich für sie zum Guten gewendet.«
    »Ich bin viel zu abergläubisch.«
    »Keine Sorge.« Sie holte sieben rote Spielsteine heraus, jeder etwa so groß wie ein Penny, und reichte sie mir. Dann legte sie drei seltsame Würfel in Pyramidenform auf die Theke. »Für die Sumerer war die Wahrsagerei eine ernsthafte Wissenschaft. Sie achteten auf Himmelszeichen, untersuchten die Lebern von Tieren oder deuteten die Art und Weise, wie Öl sich auf Wasser ausbreitet.«
    »Ich weiß.«
    »Deine Zukunft ist nicht vorgezeichnet«, fuhr sie fort. »Die Prophezeiung deutet nur eine Tendenz an oder warnt vor bestimmten Leuten oder Verhaltensweisen.«
    Ich war schon im Begriff, ihr zu sagen, sie solle das Ganze vergessen, als mir einfiel, dass sie mir einen großen Gefallen tun musste. Daher entschied ich, mich in ihr Spiel zu fügen.
    »Wir begnügen uns mit einer kurzen Version, weil es schon spät ist.«
    »Wie bist du an die Regeln gekommen? Niemand hat jemals Aufzeichnungen darüber gefunden.«
    »Vertrau mir einfach.« Sie grinste verschmitzt und schob die kleinen Pyramiden zu mir herüber.
    Ich nahm sie in die Hand, schüttelte sie und ließ sie auf die Theke fallen.
    Diane beugte sich vor und betrachtete die Würfel. »Okay, rück drei Felder vor.«
    Ich nahm einen der Spielsteine und legte ihn auf das erste Feld in der zweiten aus drei Feldern bestehenden Reihe.
    »Noch ein Feld weiter und du landest auf einer Rosette.«
    »Ist das schlecht?«
    »Das kann man wohl sagen. Es ist ein Straffeld. Es bedeutet, dass man mit einer geheimen Mitteilung rechnen muss. Und die Nachricht wird nicht gut sein.«
    »Nun, das trifft auf den heutigen Tag perfekt zu.« Ich sammelte die Würfel wieder ein und ließ sie erneut rollen.
    Dianes Gesicht wurde blass.
    »Was ist los? Ich dachte, du sagtest, es gebe keine guten oder schlechten Prophezeiungen.«
    »Du hast eine vier gewürfelt. Dadurch hast du eine weitere Rosette verfehlt und bist auf dem Auge gelandet. Das ist eins der schlimmsten Felder.«
    »Was ist damit nicht in Ordnung?«
    »Es verheißt Verrat und einen gewaltsamen Tod.«
    Das versetzte mir einen Schock, und für einen langen Moment fehlten mir die Worte. Die Wahrsagerei ist natürlich ein Schwindel, aber nach einem Tag, der sich nach und nach in einen Albtraum verwandelt hatte, reichte schon eine Kleinigkeit, um mich aus der Fassung zu bringen.
    »Aber es gibt Hoffnung«, sagte Diane schnell. »Der Talisman Sols gehört auch zu diesem Feld. Nur das Zeichen der Sonne kann dich retten.«
    »Vor was?«
    »Es schützt dich vor Mord.«
    Es wurde allmählich bizarr. Sie konnte unmöglich über Hal Bescheid wissen.
    Mein Gesichtsausdruck musste meine Gedanken verraten haben, denn sie fügte hinzu: »Ich sauge mir all das nicht aus den Fingern, falls du das annehmen solltest.«
    Ich suchte nach irgendetwas, das ich darauf

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