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Babylon: Thriller

Babylon: Thriller

Titel: Babylon: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. J. McIntosh
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Termin vereinbaren.«
    »Tut mir leid. Meine Großtante ist kürzlich gestorben, während ich für einige Zeit außer Landes war. Sie soll hier beerdigt worden sein.«
    »Ich verstehe.« Er kniff die Augen zusammen und musterte mich prüfend. »Was war ihr Geheimnis?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ihr Geheimrezept für ein langes Leben. Die Menschen würden ein Vermögen dafür bezahlen.«
    Offenbar machte er einen Witz auf meine Kosten. Ich wartete auf die Pointe.
    »Die letzte Person, die hier beerdigt wurde, starb 1836. Damit wäre Ihre Tante reife einhundertsiebenundsechzig Jahre alt geworden. Ich hoffe für Sie, dass Sie ihre Gene geerbt haben.« Er brach in schallendes Gelächter aus.
    »Dann hat man mir offensichtlich die falsche Grabstätte genannt.«
    Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln, aber es waren keine Tränen des Mitleids. »Erwähnte man etwas von Trinity?«
    »Ja, das hat man mir gesagt.«
    »Gehen Sie zum Kolumbarium. Wir sind der einzige Friedhof in Manhattan, auf dem Sargbestattungen vorgenommen werden, doch mittlerweile gibt es nur noch Einäscherungen. Wahrscheinlich finden Sie die sterblichen Überreste Ihrer Tante dort.«
    Eine Nische im Kolumbarium war sicherlich viel zu klein, um dort etwas Bedeutendes zu verstecken, aber ich würde auf jeden Fall nachschauen. Vielleicht hatte Hal dort eine Notiz oder weitere schriftliche Hinweise hinterlegt.
    Die Angestellte im Urnenhaus erklärte mir, ich müsste auch für einen Besuch in ihrer Einrichtung einen Termin beantragen. Als ich ihr klarmachte, ich müsse New York noch an diesem Nachmittag verlassen, lenkte sie jedoch ein. »Wie lautete der Name?«
    »Janssen.«
    Ihre Finger flogen über die Tastatur ihres PC s. Sie blickte auf den Bildschirm und schüttelte dann den Kopf. »Kein Eintrag für Janssen. Vielleicht auf dem Friedhof, aber nicht hier in der Urnenhalle.«
    »Okay. Könnten Sie denn mal unter Minerva Vanderlin nachschauen?« Ich buchstabierte den Namen.
    »O ja. Da ist er. Die Nische gehört ihr nicht mehr. Ihr Sohn hat ihre Asche abgeholt.«
    »Und wann ist das gewesen?«
    Sie blickte wieder auf den Bildschirm. »Am 25. Januar. Vor einem halben Jahr.«
    Die Urne, die ich im Schrank des Stadthauses gesehen hatte, dürfte höchstwahrscheinlich ihre sterblichen Überreste enthalten haben. Er hatte sicherlich ihre Asche an einem Ort ihrer Wahl verstreut, wie die Leute es sich des Öfteren nach ihrem Tod wünschen, und dann die Urne benutzt, um darin die Edelsteine aufzubewahren.
    Ich ging wieder zur U-Bahn und war wütend. Hal hatte mich abermals überlistet. Ich war so sicher gewesen, auf der richtigen Spur zu sein. Die Enttäuschung war bedrückend.
    Während ich auf den Zug wartete, hoffte ich, dass er einen Wagen mit Klimaanlage haben würde; ein Hauch kühler Luft wäre mir jetzt hochwillkommen. Der Weg vom Friedhof hierher war nur kurz gewesen, aber ich war trotzdem in Schweiß gebadet. Ein paar Schritte entfernt zogen zwei Jungen für die wartenden Fahrgäste eine kleine Show ab. Sie trugen beide weite Hosen der Größe XL , obgleich keiner entsprechend beleibt war, und übergroße T-Shirts, eines mit dem Konterfei Tupac Shakurs auf der Vorderseite, das andere mit einem Bild von Sean John. Der kleinere der beiden Jungen hatte ein Paar Air Jordan 13er Basketballschuhe an den Füßen, die ihn mindestens zweihundert Dollar gekostet haben mussten.
    Ich beobachtete ihre Manöver und bewunderte ihre Geschicklichkeit. Ein Junge ergriff plötzlich die Fußgelenke des anderen. Dieser machte das Gleiche bei seinem Partner, so dass sie mit ihren beiden Körpern einen lebendigen Ring bildeten. Sie schlugen Purzelbäume über den Bahnsteig und taten das mit einer Eleganz, die sogar einen professionellen Akrobaten in Erstaunen versetzt hätte. Die Zuschauer applaudierten und warfen zur Belohnung ein paar Münzen auf den Bahnsteig, die von den Jungen eilends aufgesammelt wurden, ehe der Zug in den Bahnhof rollte. Dann schaukelten und ratterten wir mit zunehmendem Tempo über die Gleise, und ich genoss die Kühlhauskälte des U-Bahn-Waggons.

Zwanzig
    Die vorübergehende Dependance des Museum of Modern Art befand sich in den Räumen der ehemaligen Swingline Büroklammernfabrik. Die Bürger von Queens hatten gejubelt, als sie erfuhren, dass eine der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen der Stadt den East River überquerte, um sich in ihrem Stadtteil niederzulassen. Zum Dank hatten sie dem Gebäude einen leuchtend blauen Anstrich

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