Baccara Collection 185
Mittagessen zurück sein würde. Belinda blieben gerade einmal zwanzig Minuten, um genügend Lunchpakete zu richten.
„Großartig”, murmelte sie, als die Männer das Haus verlassen hatte. Sie ließ das benutzte Geschirr auf dem Tisch stehen und fing an, den Schinken in Scheiben zu schneiden, den sie eigentlich für ein warmes Mittagessen eingeplant hatte. Sie bereitete noch schnell etwas Instant-Tee für die Thermoskannen und fügte jedem Paket noch ein paar Chips, Kekse und einen Apfel bei.
„Das nächste Mal”, sagte sie ärgerlich vor sich hin, als sie die Sandwiches in Plastikbehälter packte, „wüsste ich gerne etwas früher Bescheid.”
„Tut mir Leid”, sagte Alec hinter ihr.
Belinda schrie laut auf und ließ vor Schreck einen Apfel fallen. „Hast du mich erschreckt!” Sie presste ihre Hand auf ihr Herz, das wild klopfte. „Ich dachte, du wärst draußen!”
„War ich auch.” Er zuckte mit den Schultern. Sein Blick glitt auf ihre Hand auf der Brust. Ausgerechnet in diesem Moment musste er daran denken, dass sie nie einen BH trug. Schnell sah er wieder weg. „Dann fiel mir ein, dass ich dich wegen des Mittagessens hätte vorwarnen sollen und wollte mich bei dir entschuldigen.”
„Okay.” Was glaubte er eigentlich, so auf ihre Brust zu starren? „Ist schon gut. Ich bin fast fertig.”
„Und ich wollte dir fürs Frühstück danken. Das war wirklich lecker.”
„Hört, hört. Ein Kompliment?” Belinda drehte sich um und holte einen neuen Apfel.
„Und ein Dankeschön. Du hast mir schließlich noch nie ein Frühstück gemacht.”
„Das gefällt dir, was?” Belinda warf ihm über die Schulter einen Blick zu. „Eine kleine Frau, die das Hausmütterchen für dich spielt?”
„Kein Grund, bissig zu werden. Ich war hungrig, das Essen war gut. Das ist alles.” Er drehte sich um und ging zur Tür hinaus.
Belinda weigerte sich, die leere Türschwelle wie ein liebeskranker Esel anzustarren. Oh, mein Gott. Sie musste raus hier. Gleich heute Abend würde sie ihn wegen der Anzeige für eine neue Haushälterin ansprechen.
Der Tag verging wie im Fluge. Sie ließ den Computer in der Ecke stehen und tollte mit den Jungen im Gras herum, half ihnen, die Eier im Hühnerstall einzusammeln und kochte ihnen ein Mittagessen. Als die Jungen ein Mittagsschläfchen hielten, ging sie in den Keller und füllte die Waschmaschine.
Alles in allem ein ausgefüllter Tag, dachte sie, als sie den Braten für den Abend in den Ofen schob.
Beim Abendessen fragte Alec: „Wie ist die Lage, Jack?”
Jack ließ sich sein Roastbeef auf der Zunge zergehen und antwortete nicht sofort. Obwohl Alec seine Frage an ihn gerichtet hatte, ruhten die Augen seines großen Bruders auf Belinda.
Also aus dieser Ecke bläst der Wind, dachte Jack mit einem Lächeln. Es würde in nächster Zeit hier nicht langweilig werden.
Als Jack nur auf seinen Teller starrte und nicht antwortete, wurde Alec plötzlich bewusst, dass er Belinda anschaute und sie seinem Blick auswich. Er sah Jack an. „Nun?”
„Die Lage ist nicht schlecht”, sagte Jack. „Noch etwas Schnee auf dem Pass. Wir könnten die Herde hochtreiben, wenn wir müssen. Der Schnee hat sich bis zur Baumgrenze zurückgezogen, und das Gras sieht ganz gut aus. Es wäre aber besser, noch eine Woche damit zu warten.”
„Gut.” Alec betrachtete das zarte Rindfleisch auf seinem Teller. „Ende nächster Woche fangen wir damit an, die Herde zusammenzutreiben. Hast du den Zaun repariert?” fragte er Trey.
„Nö”, sagte Trey lässig und lehnte sich zurück. „Ich finde, er sieht so heruntergerissen ganz gut aus. Wir haben sowieso zu viel Vieh.”
Jason kicherte.
„Na gut”, lenkte Alec ein. „Dumme Frage.” Er wandte sich seinen Söhnen zu. „Was habt gemacht? Grant, du sollst die Karotten essen und nicht Clay damit bewerten.”
Belinda beobachtete Alec, als er den lebhaften Berichten seiner Söhne aufmerksam zuhörte. Er war ein guter Vater, wie sie zugeben musste. Er hörte ihnen mit echtem Interesse zu, fragte nach und brachte sie tatsächlich dazu, von den gekochten Karotten zu essen.
Das war keine Überraschung für sie. Schließlich kannte sie ihn seit zehn Jahren und hatte ihn als fürsorglichen Vater, liebevollen Ehemann und klugen, engagierten Rancher erlebt.
Warum hatte sie plötzlich das Gefühl, ihn überhaupt nicht zu kennen? Warum hatte sie das starke Verlangen, ein Handtuch zu nehmen und seine Haare für ihn zu trocken, als er frisch aus der
Weitere Kostenlose Bücher