Baccara Collection 185
sprichst.”
„Ach ja? Meine Schwester ist tot, und diese drei kleinen Jungen haben keine Mutter mehr. Ich mache dich persönlich dafür verantwortlich. Jetzt kümmere dich gefälligst darum, verdammt.”
„Hör mir zu …”
„Nein”, unterbrach ihn Belinda. „Ich habe schon mehr gesagt, als gut war. Bring mich nicht dazu, weiterzumachen.”
Alec richtete seinen Finger auf ihr Gesicht. „Wage es nie wieder, etwas über meine Ehe mit deiner Schwester zu sagen. Was zwischen uns vorgefallen ist, geht dich überhaupt nichts an. Ich habe keine Ahnung, was sie dir er zählt hat, aber du weißt doch gar nicht, wovon du redest. Also halte gefälligst deinen Mund!”
„Du willst, dass ich meinen Mund halte? Na gut, dann sorg dafür, das du schnellstens jemanden findest. Und in der Zwischenzeit”, fügte sie hitzig hinzu, „behalte deine verdammten Hände bei dir. Fass mich nie wieder so an wie gestern Abend, als ich geschlafen habe.”
Alec hörte sie die Treppe hinaufpoltern und sah, dass seine Hände zitterten.
Zur Hölle mit ihr, zur Hölle mit ihnen dreien - Belinda, ihm und Cathy.
Er stellte das Bier zur Seite und holte sich etwas wesentlich Stärkeres.
4. KAPITEL
Weder Alec noch Belinda machten in dieser Nacht ein Auge zu.
Alec war zu wütend und quälte sich mit Selbstvorwürfen und schmerzlichen Erinnerungen.
Belinda hatte dieselben Gefühle, doch ihr Zorn richtete sich teilweise auf sie selbst. Sie hätte zu Alec nichts über Cathy und die Babys sagen sollen. Das führte zu nichts. Ja, es stimmte, dass sie ihn für den Tod ihrer Schwester verantwortlich machte; doch was immer er getan hatte, sie wusste genau, dass er es nicht getan hatte, um Cathy zu schaden.
Warum war das Leben bloß so kompliziert?
Am nächsten Tag mussten die Männer ums Haupthaus herum arbeiten. Nachdem die Jungen aufgestanden waren und gefrühstückt hatten, nahm Alec sie mit zum Werkzeugschuppen, wo sie ihm beim Reparieren eines der Fahrzeuge „helfen” konnten. Er brauchte sie nach dieser Nacht der qualvollen Erinnerungen um sich, wollte sie nahe bei sich haben, besonders Grant halten und seinem Jüngsten zeigen, wie er ihn liebte und wie sehr er erwünscht war.
Den Männern machte es Spaß, dass die Jungen ihnen bei der Arbeit halfen. Sie nutzten jeden Vorwand, um sich mit den Jungen zu beschäftigen, ihnen Geschichten zu erzählen und Süßigkeiten zuzustecken.
Nach dem Mittagessen, als Alec den Männern und Kindern nach draußen folgen wollte, hielt ihn Belindas Stimme zurück.
„Alec, wegen gestern Abend.”
„Nein, nicht.”
„Du hattest Recht”, sagte sie. „Was zwischen dir und Cathy war, geht mich gar nichts an. Aber sie war meine Schwester, und ich habe sie sehr geliebt.”
„Das weiß ich.” Er schluckte schwer. „Ich habe sie auch geliebt, Belinda.” Sie starrten einander lange an und fühlten den Schmerz über den Verlust der Frau und Schwester, die nicht mehr da war. Beide fragten sich, wie es nur weitergehen würde.
Nach Belindas Entschuldigung hoffte Alec, dass der Rest des Tages gut verlaufen würde.
Weit gefehlt.
Er ritt hinaus zur Herde im Süden der Ranch und fand ein Kalb, das im Morast beim Bach feststeckte. Bis er das Tier mit dem Lasso herausgezogen hatte, waren beide bis obenhin mit dickem Schlamm überzogen. Zurück in der Scheune spritzte Trey ihn mit dem Schlauch ab; dort musste er eine Stalltür reparieren, die ein wild gewordener Hengst kaputtgetreten hatte, und zu allem Überfluss rief sein Nachbar an und teilte ihm mit, dass eine Horde Wapiti seinen Zaun an der Nordgrenze niedergetrampelt hatten.
Zumindest verlief das Abendessen reibungslos. Nachdem die Jungen gebadet und mit ihm ferngesehen hatten, brachte Alec sie zu Bett und schloss sich im Büro ein. Um die Bücher durchzusehen.
Um dich vor einer gewissen Frau zu verstecken, konterte eine Stimme in ihm.
Nachts schlief er wenig. Wer hätte es je für möglich gehalten, dass er einen erotischen Traum von Belinda Randall und Satinlaken haben würde? Schweißgebadet wachte er auf und konnte vor schlechtem Gewissen nicht wieder einschlafen. Mein Gott, Cathys Schwester. Er war, so beschloss er, ein widerlicher Fiesling.
Als er morgens aufstand und die Schublade öffnete, in der sich seine Unterwäsche befand, starrte er auf den Inhalt und wusste nicht, ob er vor Wut brüllen, sich seufzend geschlagen geben oder wie ein Dummkopf lachen sollte.
Belinda wachte plötzlich von einem Geheul aus, das nach einem wilden Tier
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