Baccara Collection 185
klang. Es war halb fünf. Draußen war es noch stockdunkel.
Ihr erster Gedanke war, dass den Jungen etwas passiert war. Sie sprang sofort aus dem Bett und riss die Tür auf. Doch dann bemerkte sie, dass das Gebrüll aus Alecs Zimmer kam.
Mein Gott, es klang so, als habe er seinen Verstand verloren. Waren das Schluchzer? Mit fünf Schritten war sie an seiner Tür und rannte ins Zimmer. „Alec, was ist …”
Nein, er weinte nicht. Ihr Herz pochte stark, aber diesmal vor Ärger. Sie schloss die Tür und marschierte zu seinem Bett, auf dem er auf dem Rücken lag und hysterisch lachte.
„Was ist los mit dir? Beruhige dich, du weckst noch die Jungen auf!” Einen Moment lang wurde ihr peinlich bewusst, dass er nur ein Handtuch um die Hüften trug. Sei kein Narr, Belinda, sagte sie zu sich. Das Handtuch bedeckte schließlich das Wesentliche, oder?
Nur weil diese breite, muskulöse, mit schwarzen Haaren bedeckte Brust nackt blieb, musste ihr Herz doch keinen Sprung machen. Auch nicht wegen der starken Arme oder der langen, kräftigen Beine.
„Mensch, Alec.” Ihr Blick richtete sich wieder auf sein Gesicht. „Würdest du sofort damit aufhören und mir sagen, was so komisch ist?”
Er stand auf, immer noch lachend. „Ich … Du …”
Ihre Augen wurden schmal. „Was soll das nun wieder heißen?”
„Das hier.” Alec lachte wieder und steckte eine Hand in die offene Schublade. Er holte ein Paar Jockey-Shorts heraus und ließ sie an einem Finger baumeln. Sie waren rosa.
Belinda wurde zornig. „Ach, woher sollte ich denn wissen, dass deine roten Unterhosen die ganze Wäsche verfärben würden?”
Alec fing wieder an zu lachen, dann packte er sie an den Schultern. „Wenn nichts anderes mehr hilft, aber du holst mich auf den Boden der Realität zurück.” Dann küsste er sie. Mitten auf den Mund.
Belinda war so schockiert, dass sie nicht mehr wusste, wie sie reagieren sollte. „Weshalb hast du das getan?”
Alec stellte sich dieselbe Frage. Er hätte es nicht tun dürfen - er hätte sie nicht anfassen und schon gar nicht küssen dürfen.
Doch bevor, diese Erkenntnis von seinem Gehirn bis zum Rest seines Körpers vordringen konnte, bis zu seinem Mund, um ihren faszinierenden Geschmack abzuwischen, zog er sie näher an sich heran und küsste sie wieder. Dieses Mal gab er ihr einen richtigen Kuss. Sein Mund öffnete sich und tauchte seine Zunge in den ihren.
Und plötzlich küsste sie ihn zurück.
Er trug nicht mehr als ein Handtuch, und sie hatte nur ein dünnes T-Shirt an, das kaum ihre Blöße bedeckte, und wenn die Situation nun außer Kontrolle geriet, so sollte es sein. Er war nicht in der Stimmung, sich deshalb Gedanken zu machen. Er war auf einmal wie ausgehungert - nach ihr. Alec wusste nicht, woher dieser Hunger so plötzlich kam oder warum. Alles, was er wollte, war mehr, mehr von ihr. Von Belinda.
Es war das wackelige Gefühl in Belindas Knien, das sie wieder zu Verstand brachte. Noch nie zuvor hatte ein Mann ihre Knie weich werden lassen. Panisch stieß sie ihn zurück und wischte sich mit ihrem Handrücken den Mund ab. Sie starrte ihn so an und hoffte, dass er nicht bemerkte, wie ihre Hände zitterten. „Weshalb zum Teufel hast du das getan?” wiederholte sie.
Alec nahm seine Hände so plötzlich von ihrer Schulter weg, als hätte er sich an Belinda verbrannt. „Ich will verflucht sein, wenn ich wüsste, warum.” Und er sollte verflucht sein, wenn er wüsste, warum er es wieder tun wollte. Sein Verlangen war so stark, dass ihn Schuldgefühle überfluteten, und er wurde wütend. „Mach, dass du hier rauskommst.”
„Oh, das ist ja großartig.” Belindas Wangen brannten vor Scham und Wut, als sie auf ihn zuging. „Ich komme hierher, weil du einen Lärm machst, der Tote aufwecken könnte, und ich schon fürchtete, ein Einbrecher würde dich angreifen.”
Je näher sie kam, desto schneller wich Alec zurück. „Was wolltest du denn tun? Den Einbrecher mit bloßen Händen bekämpfen?”
„Du packst mich und machst mich hier an, und dann wagst du es, mir zu sagen, ich solle machen, dass ich hier rauskomme? Genau das werde ich tun, Cowboy!”
„Rancher.”
„Und wie ich zum Teufel mache, dass ich hier rauskomme.”
„Moment.” Er packte sie am Arm, bevor sie die Tür aufreißen konnte.
„Lass mich los!”
„Was meinst du damit?”
„Was soll ich damit wohl meinen, Viehtreiber? Ich sagte, lass mich los!”
„Du gehst also? Lässt du die Jungen im Stich?”
„Oh ja,
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