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Baccara Collection 185

Baccara Collection 185

Titel: Baccara Collection 185 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzannah Davis , Donna Clayton , Janis Reams Hudson
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miteinander zu sprechen, ohne uns hinter irgendwelchen Masken zu verstecken? Ich muss einfach wissen, was in dir vorgeht.”
    Maggie hielt den Blick starr auf den Horizont gerichtet. Panik stieg in ihr auf.
    Reece Newton brachte sie völlig durcheinander. Er sorgte dafür, dass in ihrem Innersten das Unterste zuoberst gekehrt war und sie manchmal keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Und nun wollte er, dass sie ihr Innenleben vor ihm ausbreitete?
    Geben und Nehmen, mahnte eine Stimme in ihrem Kopf. Dieser Mann hatte schon so viel gegeben. Nun war sie an der Reihe. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm direkt ins Gesicht.
    „Mein Problem ist, dass ich dich überhaupt nicht einschätzen kann.”
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Und das findest du schlimm?”
    „Und ob! Es macht einen verrückt, wenn man so eng mit jemandem zusammen ist, der einen ständig durcheinander bringt!”
    „Ich kann dich gut verstehen, Maggie. Und zwar deshalb, weil ich mich mit demselben Problem herumschlage.”
    Forschend sah sie ihn an. Obwohl sie keine Sekunde daran zweifelte, dass er die Wahrheit sagte, half ihr das nicht viel weiter.
    „Und was ist es, das dich so verwirrt?” wollte er wissen.
    „Ich würde zum Beispiel gern wissen, warum du mir so selbstlos hilfst.”
    „Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich möchte es einfach.”
    „Kein Mensch tut so viel für einen anderen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen”, brachte sie ungeduldig hervor.
    Und Männer schon gar nicht, fügte sie in Gedanken hinzu. Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, wurde ihr klar, dass sie genauer erklären musste, was sie meinte.
    „Hör mal, Reece”, begann Maggie, „ich habe auch schon ein paar Beziehungen hinter mir. Und ich weiß ziemlich genau, was zwischen einem Mann und einer Frau läuft. Was ich damit sagen will, ist, dass ich so meine eigenen Erfahrungen habe.”
    Reece nickte.
    „Ich habe fast ein Jahr mit einem Mann zusammengelebt”, fuhr sie fort. „Und von ihm habe ich eine ganze Menge gelernt. Zum Beispiel, was ein Mann von einer Frau erwartet. Und ich habe auch gelernt, dass Liebe immer ihren Preis hat. Geben und Nehmen müssen sich die Waage halten.” Unbewusst hatte sie vor Anspannung die Hände zu Fäusten geballt, so dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Jede Handlung hat ihren Preis. Selbst der kleinste Gefallen, den man jemandem tut.”
    Sie konnte nichts dagegen tun, dass die Gefühle, die sie längst begraben zu haben glaubte, wieder auflebten. Ihre Stimme zitterte, als sie fortfuhr: „Wenn Peter zum Beispiel mein Frühstück bereitet hatte, war ich für das Mittagessen zuständig. Brachte er mein Auto zum Tanken, musste ich mich um seine Wäsche kümmern. Und führte er mich mal zum Abendessen aus, dann …” Sie zögerte einen Moment, während eine feine Röte ihr Gesicht überzog. „Na ja, dann gab es den Nachtisch im Schlafzimmer. Am Ende war unser Sex nur noch ein Albtraum.” Ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden.
    Nervös spielte sie mit ihren Fingern.
    „Es tut mir Leid”, erklärte sie schließlich, während sie Reece einen verlegenen Seitenblick zuwarf. „Ich sollte dir das alles eigentlich nicht erzählen. Aber du hast danach gefragt. Es ist ja auch in Ordnung, zu geben und zu nehmen. Nur wenn es zum Zwang wird, macht alles keinen Sinn mehr. Dann ist es wohl besser, allein zu leben. Irgendwann hatte ich nur noch das Gefühl, Peters Erwartungen erfüllen zu müssen.” Sie seufzte. „Und du hast die ganze Zeit nur gegeben, ohne irgendetwas von mir zu verlangen. Die einzige Möglichkeit, es dir zu entgelten, war, mich mit deinem Sohn zu beschäftigen. Und das habe ich nun wirklich gern getan.” Sie schwieg, ohne ihn anzusehen.
    „Maggie, ich habe dich doch nicht mit in mein Haus genommen, damit du auf meinen Sohn aufpasst. Was ist das denn für ein Unsinn? Ich wollte dir einfach nur helfen. Und ich habe nicht das Geringste dafür von dir erwartet. Das musst du mir glauben.”
    Er sah sie so eindringlich an, dass Maggie seinem Blick kaum standhalten konnte.
    Männer suchen immer nur nach ihrem Vorteil, ermahnte sie die Stimme in ihrem Kopf. Seit der Erfahrung mit Peter hatte sie sich diesen Satz immer wieder vorgebetet.
    Aber konnte es sein, dass sie sich getäuscht hatte? War es vielleicht möglich, dass sie über Männer genauso pauschal und ungerecht urteilte wie Reece und Jeff über Frauen?
    Unruhig rutschte Maggie hin und her. Nein, sie hatte schließlich lange genug

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