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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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weiß wie feinstes Porzellan und war glatt wie kostbarer Samt. Die langen und schlanken Beine gehörten zu den schönsten, die Mathis jemals gesehen hatte. Ihre Figur konnte einen Mann schon umhauen.
    Desiree war nicht zu dünn und nicht zu mollig, und die Rundungen saßen genau an den richtigen Stellen.
    Mathis stieß den angehaltenen Atem aus. Desiree Stratford sah einfach umwerfend aus. Aber heutzutage gehörte es sich nicht, eine Frau nach ihren Äußerlichkeiten zu beurteilen. Leider, dachte Mathis - und setzte seine Musterung ungeniert fort.
    Da waren ihre Augen, die auf dem Schwarzweißfoto nicht richtig zur Geltung gekommen waren. Sie waren grün, und nicht bloß grün, sondern jadegrün. Einfach exotisch. Solche Augen hatte er vorher nie gesehen.
    Ja, dachte Mathis, Desiree Stratford übertrifft sogar noch die Beschreibung des Botschafters, und der hatte sie schon in den höchsten Tönen gelobt.
    Und trotzdem - solche Frauen trieben Mathis in den Wahnsinn.
    Sie würde es niemals dulden, dass ihre Frisur unordentlich wurde oder dass ihr jemand das Haar zerzauste. Mathis wäre jede Wette eingegangen, dass ihre Kleidung nie Falten warf oder knitterte, dass Desiree niemals abgehetzt wirkte, niemals die Stimme erhob und erst recht nicht die Beherrschung verlor.
    Miss Stratford hatte sich unter Kontrolle, in welcher Situation auch immer, und sie würde das Richtige sagen und tun. Sie wüsste mit Sicherheit, welche Gabel man benutzte, selbst wenn auf dem Tisch vor ihr fünfzig verschiedene Gabeln lägen.
    Selbstverständlich wüsste sie auch, wie Fisch gegessen, Port serviert und Käse portioniert wird. Und darüber hinaus war ihr garantiert auch klar, dass man an der Abendtafel einem Erzbischof den Platz rechts von der Gastgeberin zuwies.
    Sie war kühl. Sie war eiskalt. Sie war beherrscht.
    Bei ihr gab es nie einen Fehltritt, nie ein falsches Wort. Sie war einfach vollkommen. Sie war kein menschliches Wesen mehr.
    Mathis geriet in Versuchung, sie noch einmal zu küssen. Dabei ging es ihm nicht darum, den anderen etwas vorzumachen.
    Nein, er wollte dieser Frau beweisen, dass sie doch ein Mensch war, dass sie sich nicht von allen anderen Frauen unterschied, und dass auch in ihr eine Leidenschaft glühte, selbst wenn sie tiefer vergraben war.
    Aber er gab dieser Versuchung nicht nach. Schließlich war er aus rein beruflichen Gründen hier, und Desiree Stratford war Klientin von Hazards Inc., vermittelt von ihren Eltern und dem Botschafter George Huxley.
    Eines stand jedoch jetzt schon für ihn fest: Sie mochte zwar seine Klientin sein, aber er war hier der Boss.
    Mathis war allerdings klug genug, um zu erkennen, dass er nicht weiter gehen durfte. Wenn er nicht wollte, dass seine Tarnung hier und jetzt aufflog, musste er Miss Stratford vor den drei Damen retten, die scharf aufpassten.
    „Meine Damen”, sagte er höflich zu seinem begeistert lauschenden Publikum. „Sie verstehen sicher, dass wir beide jetzt sehr viel zu besprechen haben.”
    Miss Cherry Pye, ein schriller Blickpunkt mit leuchtend purpurnen Punkten auf dem blauen Kleid und einem Tuch aus demselben Stoff auf dem grellroten Haar, lachte. „Nennt man das heutzutage so?”
    Mathis schenkte den Damen ein strahlendes Lächeln. „Wenn Sie uns nun bitte entschuldigen wollen.”
    „Natürlich”, versicherten beide Miss Mays und kniffen neugierig die kurzsichtigen Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, damit ihnen bloß nichts entging.
    „Darling.” Mathis ergriff Desiree Stratford am Arm und führte sie zu den Aufzügen. „Wir sollten uns zurückziehen und unter vier Augen reden.”
    „Das sollten wir wirklich”, erklärte sie spröde.
    Miss Stratford war eindeutig nicht amüsiert. Vielleicht gehörte sie zu jenen Frauen, denen jeglicher Humor fehlte und die mit albernen Situationen nichts anfangen konnten.
    Miss Maggie Mays flüsterte ihrer Zwillingsschwester etwas ins Ohr, wobei ihre brüchige Stimme deutlich durch die ganze Eingangshalle drang. „Wohin gehen die beiden denn, Liebste?”
    „Ich weiß es nicht, Liebste”, erwiderte Miss Molly Mays keine Spur leiser. Die erste Schwester schob sich die Nickelbrille mit leicht zittriger Hand zurück. „Und was machen sie jetzt?”
    „Wahrscheinlich reden sie miteinander.”
    Während Mathis auf die Aufzüge starrte, hörte er Miss Pye herzhaft lachen. „Wetten, dass sie kaum zum Reden kommen?” behauptete sie mit ihrer durchdringenden Stimme.
    „Wie meinen Sie das?” erkundigte sich eine der

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