Baccara Collection 186
sie ungläubig. Worauf wartest du dann noch? hätte sie am liebsten hinzugefügt. Dann tu es doch! Noch nie war ihr Mac so begehrenswert erschienen wie in diesem Augenblick.
Seine blauen Augen waren dunkel vor Verlangen. Mac wurde rot und wandte sich ab. „Entschuldige bitte. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Vergiss es einfach. Ich habe es nicht so gemeint.”
Nells Hoffnungen sanken. Na ja, es wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Da war offensichtlich die Fantasie mit ihr durchgegangen, als Mac just in dem Augenblick, als sie an ihn dachte, zur Tür hereinspazierte. Ihm ging es augenscheinlich genauso. Sie starrte auf seinen angespannten Rücken. Einer von ihnen musste die Situation retten. So wie es aussah, war das ihr Part. „Es gibt sicher für alles eine plausible Erklärung”, sagte sie ruhig.
„Sicher.”
Nell ging zum Sofa hinüber und setzte sich. „Lass uns einfach warten. Irgendwann wird schon jemand hier auftauchen.”
„Okay. Ich habe heute Abend sowieso nichts anderes mehr vor. Du?” Mac drehte sich um.
„Nein”, entgegnete Nell. „Bestimmt nicht.”
„Möchtest du etwas trinken? Ich könnte dir ein Glas Wein anbieten.”
„Ja, gern. Ist es ein guter Tropfen?”
„Das kann ich nicht garantieren. Auf dem Etikett steht ,Kilbournes Klassiker’.” Mac lächelte.
„Kilbourne? Doch nicht die Kilbournes, oder?”
„Ich fürchte doch. Aber immerhin sieht es nach einem legalen Erzeugnis aus. Ich hoffe, es ist genießbar.” Mac zog den Korken heraus und füllte zwei Weingläser. Eins davon reichte er Nell.
„Und worauf sollen wir jetzt trinken? ” fragte sie.
„Auf deine Verwandlung. Sie ist einfach spektakulär.” Mac stieß mit seinem Glas leicht gegen ihres.
„Es ist zum großen Teil Make-up.” Sie wandte sich ab, um ihre Gefühle zu verbergen.
Mac setzte sich zu ihr aufs Sofa. „Das stimmt nicht. Deine Veränderung ist nicht nur äußerlich. Du bist eine andere geworden.”
Ich liebe dich ! hätte sie am liebsten laut ausgerufen. Es überfiel sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ihre Hand, in der sie das Glas hielt, fing an zu zittern. Mac nahm sie in seine, um sie zu beruhigen, doch das machte es noch schlimmer. Verzweifelt wich sie seinem Blick aus und nahm einen kräftigen Schluck.
Augenblicklich fing sie an zu husten. „Du meine Güte. Das Zeug bringt einen ja glatt um”, keuchte sie zwischen zwei Hustenanfällen.
Mac nahm ihr das Glas aus der Hand und klopfte ihr auf den Rücken. „Halt durch, Nell, ich brauche dich noch.”
„Du brauchst mich?” Tränen verschleierten ihren Blick.
„Natürlich. So einen Hilfssheriff wie dich finde ich doch nie wieder.”
„Hilfssheriff?” Sie hustete noch ein paar Mal und versuchte aufzustehen. Was hatte sie anderes erwartet? Sie nahm ihren Mantel. Sie hielt es hier drin nicht mehr aus. Sie musste raus. Ihr Verlangen nach diesem Mann wuchs mit jeder Sekunde.
„O Nell, vergiss es. Komm her zu mir.” Er zog sie auf seinen Schoß, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und beugte sich über sie.
Als sie seine Lippen auf ihren spürte, wurde ihr klar, dass sie auf diesen Augenblick ihr ganzes Leben gewartet hatte. Nicht, dass er sie nicht schon zuvor geküsst hatte, aber dieses Mal war ihr bewusst, dass sie ihn liebte. Und deshalb war es etwas ganz anderes. Es war etwas Neues. Es war, als begegneten sie sich heute zum ersten Mal.
„Nell”, stöhnte er, als sie den Mund bereitwillig für ihn öffnete und das erregende Spiel seiner Zunge erwiderte. Der Kuss wurde immer fordernder, und sie wünschte sich, dass er ewig dauern möge. Obwohl sie unfähig war, auch nur ein Wort zu sagen, ließ sie ihn doch deutlich spüren, wie sehr sie seine Nähe genoss. Hoffentlich zweifelte er nicht daran.
Im Augenblick sah es nicht danach aus. Als er widerstrebend ihre Lippen freigab, tat er es nur, um ihr ganzes Gesicht mit zärtlichen Küssen zu bedecken. „Du schmeckst so gut”, flüsterte er, während er an ihrem Ohrläppchen knabberte. „Ich würde dich am liebsten aufessen.”
„Worauf wartest du noch?” flüsterte sie zurück. Wieder vereinigten sich ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss. Doch plötzlich schob Mac sie abrupt von seinem Schoß und stand auf.
„Mac? Mac? Was …” Fassungslos betrachtete sie ihn. Er stützte sich schwer atmend auf den Kaminsims und versuchte, sich zu beruhigen.
„Tut mir Leid, Nell. Das hätte nie passieren dürfen.”
Warum, in aller Welt, machte er
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