Baccara Collection 186
wahren können. Wie hatte sie das nur übersehen können? Sie hatte sich tatsächlich eingeredet, dass sie und Mac …
„Könntest du vielleicht mit ihr reden?” riss Molly sie aus ihren düsteren Gedanken.
„Mit wem?” bemühte sich Nell, Molly zu folgen. Sie konnte nur an Mac denken.
„Mit Dallas natürlich. Wir reden doch die ganze Zeit über Dallas. Ich möchte meinen Sohn endlich wieder glücklich sehen. Nell, du musst mir helfen.”
„Wobei denn?”
„Wir müssen die beiden zusammenbringen. Es muss da ein dummes Missverständnis gegeben haben.”
„Molly, A.J. und Dallas haben vom ersten Augenblick an miteinander geflirtet. Sie sind mittlerweile unzertrennlich.”
„Wahrscheinlich aber nur, weil sie sich nicht zwischen Mac und dich drängen wollten.”
„Wie kommen Sie denn darauf?”
„Sie hatten einfach das Gefühl, dass ihr euch ziemlich nahe steht.”
„Das tun wir ja auch. Schließlich sind wir miteinander groß geworden …”
„Aber die beiden haben eure Vertrautheit völlig falsch verstanden. Ich bin sicher, dass A.J. und Dallas nur zusammengekommen sind, um nicht allein dazustehen.”
Nell rieb sich die Schläfen. Sie befürchtete, Kopfschmerzen zu bekommen. „Möglich wäre es schon”, gab sie nachdenklich zu. „Also gut, ich werde mit Dallas reden. Ich möchte nicht, dass Mac unglücklich ist. Er hat lange genug gebraucht, um die Enttäuschung mit Cindy zu verwinden.”
„Danke, Nell. Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann. Ich habe gestern übrigens mit deiner Mutter telefoniert. Sie glaubt auch, dass unser Plan funktionieren wird.”
„Sie haben meine Mutter angerufen?” Nell wurde hellhörig. „Warum?”
„Wir telefonieren regelmäßig miteinander. Schließlich sind wir seit über dreißig Jahren befreundet.” Dass sie sich insgeheim schon über einen geeigneten Hochzeitstermin beraten hatten, behielt Molly wohlweislich für sich. Mit der Hilfe ihrer Freunde würde sie ihr Ziel bestimmt erreichen.
Am nächsten Abend hatten diese Freunde alles bis ins kleinste Detail vorbereitet. Jetzt musste ihnen das ahnungslose Pärchen nur noch auf den Leim gehen. Molly, Ada, Ted und Jed hatten ein richtiges Liebesnest eingerichtet.
„Wie spät ist es?” fragte Molly, während sie letzte Hand an die Blumenarrangements legte.
„Gleich sieben. Nell muss demnächst kommen”, erwiderte Ada Mae. „Ted, hast du auch wirklich dafür gesorgt, dass A.J. nicht plötzlich hier auftaucht?”
Ted legte noch ein paar Holzscheite aufs Feuer. „Er und Dallas waren sofort bereit mitzuspielen, genau wie beim Ernteball.”
Molly lächelte versonnen. „Ich wusste, dass ich mich auf A.J. verlassen kann. Was so ein bisschen Eifersucht doch alles bewirken kann. Mac ist das lebende Beispiel dafür, dass man manche Leute zu ihrem Glück zwingen muss.”
„Tja, es hat lange gedauert, bis er endlich erkannt hat, wer die Richtige für ihn ist”, meinte Ada Mae. „Dabei war sie doch immer in Reichweite.”
„Eine Zeit lang hatte ich schon befürchtet, dass ich mit Cindy gestraft würde. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich war, als die Beziehung in die Brüche ging. Ich darf gar nicht darüber nachdenken. Als Dallas schließlich auf der Bildfläche erschien, wurde mir dann allerdings noch einmal mulmig zu Mute. Sie ist eine bemerkenswerte junge Frau. Aber als sie sagte, dass Mac und Nell das ideale Paar wären, war ich sofort beruhigt.”
„Ich glaube, wir müssen jetzt das Feld räumen.” Ted stellte eine Flasche Wein auf den Tisch und vergewisserte sich, dass die Warmhalteplatte für das Essen auch heiß genug war. Danach zündete Molly die Kerzen an, und gemeinsam verließen sie das Haus.
„Hoffentlich läuft alles nach Plan”, seufzte Ada Mae. „Ich bin es allmählich leid, Molly ständig zu helfen, ihre Söhne unter die Haube zu bringen.”
Um Punkt halb acht ging Nell auf das einladende Holzhaus zu, das inmitten der gepflegten Feriensiedlung direkt gegenüber von „Charlie’s” lag.
Dieses Haus hatte Nell immer ganz besonders gemocht. Es stand ein wenig versteckt in einem Waldstück, und sie hatte immer davon geträumt, irgendwann einmal mit ihrer eigenen Familie in dieser herrlichen Umgebung zu leben.
Nell zog einen Zettel aus der Manteltasche und las ihn wohl zum hundertsten Mal. Können wir noch einmal von vorn anfangen? Ich würde Sie gern zum Dinner einladen. Bitte kommen Sie heute Abend um halb acht zu Mercers Holzhütte. A.J.
Nell hatte erst
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