Baccara Collection 186
ihrer Beziehung nicht schaden. „Mach dich schnell fertig. In fünf Minuten geht’s los.”
„Schon bereit”, rief Nikki freudestrahlend und kletterte auf den Beifahrersitz. „Kannst du Meg Bescheid geben?”
„Ach, die unangenehme Arbeit bleibt an mir hängen!”
„Sei so lieb. Wenn du sie fragst, kann sie nicht Nein sagen.”
„Aber ich muss es später ausbaden”, brummte Linc und machte sich auf den Weg.
Ungeduldig tigerte Meg im Schlafzimmer auf und ab. Nur gelegentlich unterbrach sie ihre Wanderung, um am Fenster nach Linc und Nikki Ausschau zu halten. Es war kurz vor acht Uhr, und die beiden waren noch nicht zurückgekehrt. Zwar hatte Linc vor drei Stunden angerufen, um anzukündigen, dass sie sich etwas verspäten würden. Trotzdem war Meg ziemlich wütend. Sie war absolut dagegen, dass Nikki die Männer begleitete, und Linc wusste das genau. Was sie am meisten aufbrachte, war, wie leicht sich Linc wieder einmal von seiner Schwester um den Finger hatte wickeln lassen.
Verärgert schnappte sie sich ein Badetuch und ging nach draußen. Sollte Linc sich nur ja nicht einbilden, sie würde die ganze Nacht auf seine Rückkehr warten. Sie schaltete die Poolbeleuchtung ein, fasste ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und sprang kopfüber in das kühle, klare Wasser. Erst am anderen Ende des Pools tauchte sie nach Luft ringend wieder auf. Dann schwamm sie eine Bahn nach der anderen und versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass sie vielleicht nur den ersten von vielen ähnlich einsamen Abenden erlebte.
Bisher hatte allein Linc von ihrer kurzen Ehe profitiert. Für ihn hatte sich nichts groß verändert, außer dass sie nun sein Bett teilte, was man wohl kaum als Einschränkung bezeichnen konnte.
Sicher, Meg konnte nicht erwarten, dass er seine Freizeit ausschließlich mit ihr verbrachte. Doch es verletzte sie, dass er sie schon nach einer Woche den ganzen Tag und die halbe Nacht allein ließ. So viel dazu, wie sehr er sie brauchte. Noch viel schlimmer allerdings war die Tatsache, dass sie selbst sich den ganzen Tag nach ihm gesehnt hatte.
Megs Arme peitschten durch das Wasser. Ihre Muskeln schmerzten von der Anstrengung, aber ihre Wut, vor allem auf sich selbst, trieb sie voran. Noch einmal wendete sie und stieß sich mit den Beinen kräftig von der Wand ab. Erst als ihr Zorn verraucht und ihre Kraft erschöpft war, hielt sie sich am Beckenrand fest und wischte ein paar Wassertropfen aus dem Gesicht.
„Ich dachte schon, du würdest bis morgen früh weiterschwimmen.”
Meg erschrak und sah auf. Linc saß in einem der Gartenstühle. Er trug noch die Sachen, in denen er am Morgen das Haus verlassen hatte. Jetzt nahm er den Hut ab und schenkte Meg dieses Lächeln, bei dem sie jedes Mal schwach wurde. Zum Teufel mit dem Kerl, dachte sie. Er braucht nur zu lächeln, schon liege ich zu seinen Füßen.
„Nur ein paar Runden vor dem Schlafengehen”, entgegnete Meg mit schneidender Stimme.
„Warum hast du nicht auf mich gewartet?”
„Leider hatte ich keine Ahnung, wann du geruhst, nach Hause zu kommen.”
„Ich hatte dir gesagt, dass es später wird.”
„Das ist schon vier Stunden her!”
„Drei”, verbesserte Linc und musterte Meg belustigt. Es gefiel ihm immer wieder, wenn ihre Augen so zornig funkelten. „Hast du mich vermisst?”
Meg zuckte die Achseln. „Eigentlich habe ich kaum gemerkt, dass du fort warst.”
Erzähl das deiner Großmutter, dachte Linc und streifte die Stiefel von den Füßen. Dann zog er das Hemd aus und warf es auf einen Stuhl. Gebannt beobachtete Meg sein Treiben.
„Was soll das werden?” fragte sie neugierig.
„Ich will ein paar Runden schwimmen.”
„Ohne Badehose?”
Linc mimte Erstaunen. „Stört es dich, wenn ich nackt bin?”
„Mich nicht, aber vielleicht Nikki.” Meg blickte besorgt zum Haus.
Inzwischen hatte Linc sich völlig ausgezogen und ging zum Pool. „Nikki hat strenge Anweisung, auf ihrem Zimmer zu bleiben und uns nicht zu stören.” Meg konnte die Augen nicht von ihm wenden. Der Anblick seines athletischen Körpers erregte sie.
„Es war wirklich nicht meine Schuld, dass es so spät geworden ist, Meg. Ich bin viel lieber mit dir zusammen als mit irgendwelchen kauzigen Pferdezüchtern.”
„Ehrlich?” Sie sah ihm tief in die Augen.
„Glaubst du mir etwa nicht? Dann lass dich überzeugen.” Mit diesen Worten zog Linc sie in seine Arme und küsste sie. Das war die Begrüßung, nach der Meg sich gesehnt hatte. In seinen
Weitere Kostenlose Bücher