Baccara Exklusiv Band 04
gekommen ist, um mich zu überraschen!"
Mit einem schüchternen Lächeln streckte Luke ihr die Hand entgegen. Laura sah ihn kaum, denn der Mann neben ihm drehte sich nun langsam um.
Oh nein! Es war der Fremde aus der Garage!
Automatisch zuckte sie zurück und hielt ihre Tasche wie ein Schild vor sich. Der Blick seiner grauen Augen war kalt und abweisend, als er zwischen Chelsey und ihr hinund hersah. Dann zog er verdrießlich die Brauen zusammen, da er offensichtlich erkannte, vorhin in der Tiefgarage einen Fehler begangen zu haben.
Nur verschwommen nahm sie wahr, dass sie Luke Barnhart vorgestellt wurde und seine Hand schüttelte.
"Ich freue mich, Sie endlich kennen zu lernen, Chelsey", sagte der junge Mann. "L. C. hat mir schon viel von Ihnen erzählt."
"L. C.?" wiederholte sie schwach und war unfähig, den Blick von dem markanten Gesicht des Mannes neben ihm zu lösen.
"Weißt du, ich hab' mich mit dem Namen Laura nie wohl gefühlt", erklärte Chelsey fröhlich. "Alle meine Freunde hier an der Küste nennen mich nur bei meinen Initialen."
Alle ihre Freunde – und jemand, der definitiv nicht ihr Freund war. Schlagartig war Laura eingefallen, was dieser feindselige Fremde als Erstes zu ihr gesagt hatte: "L. C.?"
Sie war dermaßen aufgeregt, dass sie Chelsey mitten in ihrer Vorstellungszeremonie unterbrach und laut aufstöhnte. "Oh nein!" rief sie ungläubig und sah wie gebannt in die sturmwolkengrauen Augen. "Das ist Onkel Adam?"
2. Kapitel
"Nun, eigentlich heiße ich Barnhart, Adam Barnhart", verbesserte Adam Laura und blickte sie durchdringend an. Er streckte ihr eine Hand entgegen.
Laura wusste nicht, ob sie sie nehmen sollte oder nicht. Doch er ließ ihr gar keine Wahl. Seine schlanken, kraftvollen Finger schlossen sich um ihre. Bei der Berührung lief ihr ein eigenartiger Schauer über den Rücken. Er war nicht so groß und muskelbepackt, wie er ihr in der Tiefgarage erschienen war, dennoch war seine körperliche Präsenz außerordentlich beeindruckend.
"So sehen wir uns also wieder, Miss Stuart", sagte er.
"Ihr beiden kennt euch?" fragte Chelsey erstaunt.
"Ihre Schwester und ich sind uns heute Abend bereits in der Tiefgarage begegnet." Adam strich mit dem Finger über seinen Nasenrücken, und Laura bemerkte eine leichte Verletzung.
Röte stieg ihr in die Wangen, und als er endlich ihre Hand losließ, stammelte sie: "Mr. Barnhart hat sich dort unten allerdings nicht vorgestellt."
Sie hatte sich noch immer nicht von dem Schock erholt. Der Mann, dem sie ihre Tasche ins Gesicht geschlagen hatte, war Adam Barnhart! Derselbe Mann, den Chelsey ihr als kaltherzigen und miesepetrigen Onkel ihres Freundes beschrieben hatte. Offenbar brauchte ihre Schwester doch eine Brille!
"Du hast das ganze Bankett versäumt, Onkel Adam", beschwerte sich Luke. "Und L. C.'s Rede. Sie war sensationell."
"Ich hatte Probleme … mit dem Wagen."
Laura zuckte zusammen, als Adam Barnhart erneut ihre Hand ergriff. Dann spürte sie etwas Kaltes, Metallisches an den Fingern: ihre Autoschlüssel.
Chelsey legte ihr einen Arm um die Schultern. "Du musst müde sein, meine Liebe. Du hattest ja noch nicht einmal Zeit, dich an der Rezeption zu melden. Natürlich wirst du mit in mein Zimmer kommen."
Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm Chelsey ihr die Tasche ab. "Ist das alles, was du hast?"
"Nein, der Rest ist noch im Kofferraum."
"Gib mir die Schlüssel. Luke und ich werden die Sachen holen. Was ist dein Wagen?"
"Ein hellblauer Mini-Kombi. Die Nummer steht auf dem Schlüsselanhänger, aber ich glaube nicht …", begann Laura zu protestieren, doch Chelsey hatte die Schlüssel bereits in der Hand.
"Luke und ich werden uns um alles kümmern, Schätzchen. Ruh du dich nur aus, und mach dich näher mit Adam bekannt."
Sie versuchte durch heftiges Kopfschütteln hinter Adams Rücken, Chelsey von ihrem Vorhaben abzubringen, doch wenn die sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es kein Halten mehr. Ehe Laura es sich versah, war Chelsey mit Luke im Aufzug. Aufmunternd winkte sie ihr von dort noch einmal zu.
Laura war wütend.
Nun, da sie mit Adam Barnhart allein war, spürte sie seinen intensiven Blick noch deutlicher. Verlegen dachte sie an ihr zerzaustes Haar und die offenen Knöpfe an ihrer Bluse. Chelsey hatte sie ihr bis zum Rand des BHs aufgeknöpft. Möglichst beiläufig schloss Laura den untersten Knopf wieder, was ihr viel zu langsam gelang, weil dieser Mann jede ihrer Handbewegungen mit beinahe ehrerbietiger
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