Baccara Exklusiv Band 04
meine Meinung ändern, Karen? Ich versichere dir, das werde ich nicht tun. Ich spüre ein Fieber, ganz richtig, aber es hat nichts mit Bergen oder Wäldern zu tun. Ich will dich. Aber ich werde nicht mit dir schlafen, wenn du meinst, Sex würde mich an dich und die Red Canyon binden. Das würde es nämlich nicht."
Allmählich wurde sie wütend. "Wenn du die Nacht in meinem Bett verbringst, dann deshalb, weil ich dich will, schlicht und einfach. Ich handele nicht mit meinem Körper!"
Er schien zu merken, dass er sie wirklich getroffen hatte, denn er lockerte seinen Griff, und sein Blick wurde weicher. "Es tut mir Leid, Karen. Ich hätte es besser wissen müssen. Statt zu glauben … zum Teufel! Willst du mich denn?"
"Musst du da noch fragen?"
"Und du verstehst …"
"Ich verstehe, dass du die Absicht hast, das Vermächtnis deiner Vorfahren komplett aufzugeben. Ich will dich trotzdem."
"Und wenn ich morgen abfahre und du mich nie wieder siehst, wirst du es dann nicht bereuen?"
"Nein." Ihre Antwort fiel nicht ganz so entschieden aus, wie sie es sich gewünscht hätte. Aber sie blieb bei dem, was sie gesagt hatte. Sie wollte jetzt nicht über das Morgen nachgrübeln, sie wollte sich lieber auf das Heute konzentrieren.
Sanft fuhr sie über Mikes Brust. Sie fühlte, wie sein Herz klopfte, und strich mit den Fingerspitzen seinen Hals entlang, über sein raues Kinn und langsam weiter zu seinem Nacken. Selbstvergessen wühlte sie mit allen zehn Fingern durch sein kurzes, dichtes Haar. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und zog ihn an sich.
Der Kuss, mit dem Mike nun ihre Lippen bedeckte, hatte nichts Brutales an sich. Er war fordernd, ja, hungrig, aber es lag auch eine unterschwellige Zärtlichkeit darin. Eine Zärtlichkeit, die sie von Anfang an bei Mike gespürt hatte.
Er versuchte, seine Zunge zwischen ihre Lippen zu schieben. Sie erlaubte es ihm bereitwillig und wollte gleichzeitig mehr – eine noch größere Nähe und noch intensivere Gefühle. Alles in ihr drängte danach, sich Mike hinzugeben und seine aufregende Kraft in sich zu fühlen.
Sie war nicht sehr erfahren. Während der Collegezeit hatte sie zwei Mal eine Beziehung gehabt, doch beides waren nur kurzlebige Affären gewesen. Wirkliche Leidenschaft hatte sie mit diesen jungen Männern nicht kennen gelernt. Aber sie hatte immer gewusst, wenn der richtige Mann käme, würde es anders sein.
Jetzt war es anders. Noch nie war sie von einem so brennenden Verlangen erfüllt gewesen. Dem Verlangen, Lust zu geben und ebenso Lust zu empfangen. Mike musste ihre Wünsche spüren, denn er knöpfte ihr nun das Kleid auf, glitt mit der Hand hinein und umfing ihre Brüste. Die glatte Seide ihres Unterrocks strich über ihre empfindlichen Knospen, während er sie zart mit dem Daumen liebkoste. Erregt stöhnte sie auf, und der kehlige Laut hallte in der Nacht wider.
Mike will mich gleich hier lieben! dachte sie. Ein wenig erzitterte sie bei dem Gedanken, doch seine Berührungen waren so sinnlich und schön. Er hatte ihr das Kleid von den Schultern gestreift und begonnen, mit der Zungenspitze durch die Spalte zwischen ihren Brüsten zu streichen. Sie wollte den Strom der Leidenschaft zwischen ihnen nicht durch ihre kleinlichen Befürchtungen stoppen. An dieser Straße wohnten nur wenige Leute, und die Wahrscheinlichkeit, dass gerade jetzt jemand vorbeifuhr, war gering.
Sie wollte schon ihr Kleid ausziehen, damit sie sich darauflegen konnten, als Mikes eben noch so glühende Küsse plötzlich zurückhaltender wurden. Er hörte auf, sie so aufregend zu liebkosen, und sein Atem ging auf einmal wieder ruhiger. Er stieß einen unterdrückten Fluch aus, ließ sie dann einfach los und kehrte ihr den Rücken zu. Langsam ging er zum Rand der Klippe und starrte über die endlose Hügelkette.
"Was ist denn?" rief sie und erschrak, wie sehr der plötzliche Verlust seiner Wärme und Nähe sie schmerzte. Sie war so aufgelöst und frustriert, dass sie eine Sekunde lang den wilden Drang verspürte, ihn über den Rand der Klippe zu stoßen.
"Es ist einfach nicht richtig", murmelte er. "Ich bin nicht ganz aufrichtig zu dir gewesen."
Sie schluckte hart. "Nicht?"
Er schüttelte den Kopf. "Morgen ist deine Zwei-Wochen-Frist abgelaufen, und ich habe beschlossen, die Red Canyon an SunnyLand zu verkaufen."
"Was?"
Jetzt drehte er sich wieder zu ihr.
Sie fühlte sich plötzlich nackt und schutzlos. Zitternd zog sie ihr Kleid wieder hoch und hielt es sich über den Brüsten zu.
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