Baccara Exklusiv Band 23
süßen kleinen Mädchen Besitz ergriffen hatte, das Tina einmal gewesen war.
Vielleicht würde sie sich später beruhigen und am Samstagabend mitkommen. Ein Teil von ihm hoffte es. Aber ein anderer, unväterlicher Teil von ihm hoffte, dass sie es nicht tun würde.
Als Keely das Hackfleisch zu Hamburgern formte, merkte sie, dass sie viel zu schnell atmete, und versuchte, sich zu beruhigen. Es gab keinen Grund für einen Anfall von Panik. Sicher, sie hielt nicht jeden Tag eine Familientherapiesitzung in ihrem Wohnzimmer ab, aber in diesem Fall schien es angebracht. Ihr Haus würde neutrales Gebiet für Ben und Tina sein, und beim Essen würden sie sich wohler fühlen.
Das ergab durchaus Sinn. Aber warum konnte sie sich dann nicht entspannen?
Sieh den Tatsachen ins Gesicht, Keely, schalt eine innere Stimme sie. Es war nicht die Therapiesitzung, die sie nervös machte. Sie hatte schon viel schwierigere Situationen erlebt. Es war der Mann selbst, Ben Kincaid, dessen bloße Gegenwart ihre Haut zum Prickeln brachte.
Sie war sich seiner von Anfang an auf körperliche Weise bewusst gewesen, selbst als sie noch bereit war, das Schlimmste von ihm anzunehmen. Nachdem sie seine wahre Natur erkannt hatte, war ihre Aufmerksamkeit noch stärker geworden. Sie nahm jede Geste seiner Hände zur Kenntnis, jeden Ausdruck in seinem Gesicht.
Obwohl sie sich nicht berührt hatten, war ihre Begegnung doch ungewöhnlich intim gewesen für zwei Leute, die sich gerade erst kennen gelernt hatten. Und nun würde sie einen ganzen Abend mit ihm verbringen. Zum Glück hatte sie Tina ebenfalls eingeladen, sonst hätte sie sich wirklich Sorgen machen müssen.
Sie legte die Hamburger in den Kühlschrank und trat auf die Terrasse, um nach dem Grill zu sehen. In zehn Minuten würden die Kohlen genügend durchgeglüht sein. Jetzt musste sie sich nur noch rasch ein wenig zurechtmachen.
Sie ging gerade zum Badezimmer, um sich zu kämmen und das Make-up aufzufrischen, als es an der Tür klingelte. Die beiden kamen zu früh! Keely änderte die Richtung. Sie würden sie so nehmen müssen, wie sie war, mit verblasstem Lippenstift und windzerzaustem Haar.
Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab und öffnete die Tür weit, um ihre Gäste fröhlich zu begrüßen, was hoffentlich den Ton des ganzen Abends bestimmen würde. Aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Ben Kincaid sah umwerfend aus in der Khakihose und dem Polohemd. Er hielt eine Flasche Wein in jeder Hand. Und er war eindeutig allein.
"Tina?", brachte Keely mühsam heraus.
"Nein, ich bin Ben. Tina ist die Kleine mit all den Ohrringen, erinnern Sie sich?"
"Ich meine, ist sie nicht mitgekommen?"
"Ich habe Ihnen doch gesagt, dass sie das nicht tun würde. Darf ich reinkommen?"
"Natürlich." Sie trat beiseite, und ihr Puls begann wieder zu rasen. Sie wünschte sich, Ben hätte angerufen, um sie zu warnen, dass er allein kam. Dann hätte sie sich besser vorbereiten können. So war sie völlig verblüfft.
Er hielt ihr die beiden Flaschen Wein entgegen, einmal Rotund einmal Weißwein. "Ich weiß nie, was zu Hamburgern passt."
"Vermutlich Rotwein." Keely las die Etiketten aufmerksamer, als nötig gewesen wäre. "Aber ich ziehe den Weißen vor. Eigentlich war es nicht nötig, Wein mitzubringen."
"Nur wenige angenehme Dinge im Leben sind 'nötig', Keely." Der Klang seiner tiefen Stimme sandte einen prickelnden Schauer über ihren Rücken. "Außerdem ist es unhöflich, mit leeren Händen zum Dinner zu erscheinen. Wenn Sie mir einen Korkenzieher geben, werde ich den Weißwein öffnen."
"In der Küche." Keely merkte bereits, dass ihre Bemühungen, den Abend lässig, aber professionell verlaufen zu lassen, zum Scheitern verurteilt waren. Er folgte ihr, und sie holte schweigend einen erstklassigen Korkenzieher aus einer Schublade.
"Nett." Ben stieß einen leisen Pfiff aus. "Sind Sie Weinkennerin?"
Keely lachte. "Nicht direkt, obwohl ich gelegentlich ein Glas genieße. Der Korkenzieher war vor vielen Jahren ein Geschenk." Ein Hochzeitsgeschenk, genau wie die selten benutzten Weingläser, die sie nun aus dem obersten Schrankfach holte. Sie wusch sie schnell ab, während er die Flasche Chardonnay öffnete.
"Ich lege die Hamburger auf den Grill", erklärte sie dann. Je eher sie mit dem Essen anfingen, desto schneller war es vorbei. Und das wollte sie doch, oder? Den Abend unbeschadet überstehen? Ihm die Ratschläge geben, die er brauchte, und ihn dann sicher zur Tür
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