Baccara Exklusiv Band 23
wie sie rot wurde. Sie war nicht sicher, wie genau sie auf diese Neckerei reagieren sollte.
Steve schmunzelte. "Ich wette, deine Frau wird begeistert sein."
"Nina und ich lassen uns etwas für Margie einfallen. Mach dir keine Sorgen deswegen", erwiderte Richard ruhig.
Steve wurde ernst. "Wie geht es Margie? Sag ihr auf jeden Fall, wie sehr ich all die Anrufe und Besuche zu schätzen wusste, als ich im Krankenhaus war. Man fühlt sich so einsam, und die Tage scheinen endlos zu sein, wenn man …" Er brach ab, und ein schmerzhafter Ausdruck war in seinem Gesicht zu erkennen.
Es hatte Steve sehr enttäuscht, sogar verletzt, dass die meisten seiner so genannten Freunde nach zwei Wochen aufgehört hatten, vorbeizukommen oder wenigstens anzurufen. Selbst Traci hatte ihn nur zweimal besucht. Richard und Margie waren anders. Einer von beiden war jeden Tag erschienen, auch wenn es manchmal nur für ein paar Minuten gewesen war.
Nina konnte Richard ansehen, wie besorgt er um seinen Freund war. Wieder warf er ihr einen fragenden Blick zu. Sie trat vor. "Ich habe frischen Kaffee, falls jemand daran interessiert ist. Und es gibt auch Brötchen." Sie wandte sich an Richard, während sie Tassen aus dem Schrank holte. "Soll ich für Sie mitdecken?"
"Ja, ich hätte gern Kaffee. Danke."
Alle drei setzten sich an den Tisch, tranken ihren Kaffee und redeten über alles Mögliche. Nina hörte aufmerksam zu, als Richard und Steve Erinnerungen an gute Zeiten austauschten, an Partys, Segelausflüge, Skilaufen, Wochenendreisen und Urlaub. Steve war lebhaft, ging aus sich heraus und war ausnahmsweise einmal kurze Zeit nicht wütend.
Richard sah auf die Uhr. "So viel Spaß das auch macht, ich habe Geschäfte, um die ich mich kümmern muss. Tatsächlich habe ich ein paar Papiere dabei, die du unterschreiben solltest, da ich schon mal hier bin. Es dauert nur eine Minute."
Steve grinste. "Du warst gerade zufällig in der Nachbarschaft, was? Und was unterschreibe ich diesmal?"
Nina stand auf. "Wenn Sie beide über Berufliches zu reden haben, lasse ich Sie allein."
Sie ging in ihr Zimmer. Steves Drängelei und seine Forderungen heute Morgen hatten sie dazu veranlasst, sich sehr eilig anzuziehen. Sie hatte sich nicht die Zeit gelassen, ihr kastanienbraunes Haar aufzustecken. Stattdessen hing es in natürlichen Locken auf ihre Schultern, und da es frisch gewaschen war, glänzte es ganz besonders.
Nina betrachtete ihr Spiegelbild. Sie hielt sich für eine sehr unattraktive, unscheinbare Frau. Unwillkürlich dachte sie darüber nach, was für einen Typ Steve Danforth anziehend finden mochte. Wusste er Intelligenz, Ehrlichkeit, Freundlichkeit und Humor zu schätzen, oder zog er leere Schönheit und Kurven an den richtigen Stellen vor?
Nina schalt sich selbst für diese Gedanken. Ihre persönlichen Vorurteile kamen zum Vorschein. Nur weil eine Frau schön war, bedeutete das doch nicht, dass sie nichts im Kopf haben konnte. Sie glättete ihr Haar und nahm es zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann starrte sie sich an und verzog das Gesicht. Sie ließ ihr Haar wieder los und trat vom Spiegel weg.
Danach setzte sie sich an den kleinen Schreibtisch in der Ecke des Zimmers und holte ein Notizbuch aus der Schublade. Sie musste sich Notizen machen für ihre Besprechung mit Dr. Cameron am Freitag.
Die Seite in dem Buch blieb leer. Sosehr Nina es auch versuchte, sie war unfähig, ihre Gedanken über Steve Danforth und die Fortschritte, die sie machten, zu ordnen. Sie begann zu zittern, als sie sich daran erinnerte, wie er auf dem Boden in seinem Schlafzimmer gelegen hatte, nachdem er über den Sessel gestolpert war. Schnell klappte sie das Notizbuch zu und steckte es in die Schublade zurück.
Aus dem Wohnzimmer konnte sie Stimmen hören. Da sie einen Moment allein mit Richard sprechen wollte, bevor er ging, lief sie schnell hinaus. Steve saß auf der Couch im Wohnzimmer, aber Richard stand gerade auf.
Er warf Nina einen schnellen Blick zu, der bedeutete, dass er sich mit ihr unter vier Augen unterhalten wollte. Sie ging zur Tür, während Richard sich noch von Steve verabschiedete.
"Warum treffen wir uns nicht am Samstagabend zum Essen? Ich rufe dich an. Versuch inzwischen, dich anständig zu benehmen, oder wenn du das schon nicht kannst, sei wenigstens einigermaßen höflich zu Nina."
"Ja, das kann ich machen." Steve dachte wieder daran, wie schlecht er sich benommen hatte. Von nun an würde er sich bessern und mitarbeiten. Immerhin war Nina
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