Baccara Exklusiv Band 23
Kleidungsstück, das sie anhatte, ein Nachthemd sein musste, und dass sie wahrscheinlich darunter nichts trug. Und noch etwas anderes war ihm klar. Er wäre der schlimmste Bastard der Welt, wenn er den gefühlsbetonten Moment ausnutzte, der nach der Begegnung mit dem Eindringling entstanden war.
Man musste kein Genie sein, um zu merken, dass Ninas Erfahrung begrenzt war, falls sie überhaupt welche besaß. Steve hatte das dumme Gefühl, dass sie noch Jungfrau sein könnte. Falls das stimmte, dann war dies nicht der richtige Weg. Ihr erstes Mal sollte etwas Besonderes sein, zärtlich und liebevoll. Er würde es sich nie verzeihen können, wenn er ihr hier auf dem Fußboden im Wohnzimmer die Unschuld raubte.
Er hielt sie in seinen Armen und spürte, wie ihre Brüste sich hoben und senkten. Er wollte sie, sogar sehr, aber nicht so. Widerstrebend brach er den Kuss ab, legte ihren Kopf an seine Brust und hielt sie weiter fest, während er ihren Rücken und ihre Schultern streichelte.
"Nina, bist du in Ordnung?" Seine Stimme klang sanft und liebevoll, und seine Berührungen waren zärtlich. "Es tut mir Leid, Schatz. Ich wollte nicht, dass die Dinge so außer Kontrolle geraten."
"Es ist genauso meine Schuld", flüsterte sie und sah ihm ins Gesicht. Sie wollte mit ihm reden, ihm von ihren Ängsten und ihrer Begierde erzählen, aber es machte sie verlegen, überhaupt nur daran zu denken, von solchen Dingen zu sprechen. "Steve?"
"Ja?" Wie er sich wünschte, er könnte sie sehen, ihr in die Augen blicken, den Ausdruck in ihrem Gesicht erkennen. War sie ärgerlich, aufgeregt, oder …
Plötzlich änderte sich ihr ganzes Verhalten. Sie wurde steif, löste sich schnell aus Steves Umarmung und stand auf. Ihre Stimme wurde geschäftsmäßig, als sie versuchte, die Kontrolle über die Situation wiederzuerlangen. "Ich werde die Tür schließen. Wir sollten wohl die Polizei anrufen und Anzeige erstatten. Wie geht es deinem Kopf? Muss ich auch einen Krankenwagen rufen?"
Steve stand ebenfalls auf. Er wusste nicht, wie er auf Ninas Stimmungswechsel reagieren sollte. "Mein Kopf ist okay. Er tut bloß ein bisschen weh. Mach dir keine Sorgen deshalb."
"Ich weiß nicht, Steve." Sie sah sich die Stelle an, wo er sich gestoßen hatte. Die Haut war aufgerissen, und es blutete ein bisschen. "Ich denke, du solltest das einem Arzt zeigen. Immerhin war es eine Kopfverletzung, die …"
Er zuckte zusammen, als er daran erinnert wurde, wie all dies angefangen hatte. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich in Ordnung bin. Geh und zieh dir einen Morgenrock an. Ich rufe die Polizei."
Nina sah ihm nach, als er zum Telefon ging. Ein leichter Schauer durchfuhr sie. Offenbar wusste Steve, dass sie bloß ein dünnes Nachthemd trug. Sie hatte sich schamlos benommen, sich ihm praktisch an den Hals geworfen.
9. Kapitel
Es war fast drei Uhr morgens, als die Polizei mit ihren Ermittlungen fertig war. Danach waren Nina und Steve wieder allein.
Es herrschte eine angespannte Atmosphäre. Nina berührte Steves Schläfe. "Bist du sicher, dass du keinen Arzt willst? Ich denke, du solltest dich untersuchen lassen."
Er zog ihre Hand von seinem Kopf weg und presste sie an seine Lippen. "Sag mir, Nina Morrison …", in seiner Stimme klang ein Hauch von Verzweiflung mit, "… wie viel mehr Schaden könnte schon ein weiterer Schlag anrichten? Ist es denn möglich, dass ich zweimal so blind werde?"
Sie spürte, wie er erschauderte, als er diese Worte aussprach. Dies war stärker als seine Depression am vorigen Abend auf dem Segelboot. Die Hoffnungslosigkeit in seinem Ton machte Nina schwer zu schaffen.
Ärgerlich riss sie ihre Hand von ihm weg. "Hör auf!", fauchte sie ihn an. "Ich werde dir nicht erlauben, dich aufzugeben. Du hast der Welt eine Menge zu bieten."
Ninas wütende Worte verblüfften Steve. Er wurde genauso zornig wie sie. "Du wirst es nicht erlauben?", erwiderte er laut und aggressiv. "Wieso glaubst du, du hättest hier das Sagen?"
"Bis Dr. Cameron mich von dem Fall abzieht, bin ich verantwortlich für alles, was du tust, denkst, sagst und fühlst." Sie beobachtete sorgfältig, wie er auf ihre strengen Worte reagieren würde. Sobald er gehört hatte, wie ärgerlich sie war, war er das ebenfalls geworden, und das bedeutete, dass er noch kämpfte, dass er nicht wirklich aufgegeben hatte.
Sein Gesicht verriet neue Entschlossenheit. "Du meinst, du hättest das Kommando über jeden Bereich meines Lebens?" Er griff nach ihren Schultern und zog sie
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