Baccara Exklusiv Band 23
Augen begannen unternehmungslustig zu funkeln, während sie das Tagebuch ihrer Mutter holte. "Dieses eine Mal werde ich es ihr zeigen und dir auch, Cathy. Ich werde einen Trank brauen, der die Welt auf den Kopf stellt."
Cathy war ein wenig beunruhigt. Der Boden begann sich wieder zu bewegen.
"Das ist nur wieder ein kleines Erdbeben", beruhigte Pita, presste Lupes Tagebuch an ihren gewaltigen Busen und ging in die Küche.
"Pita, übertreib es nicht, ich will mich nur verlieben."
"Bei der stolzen Seele meiner verstorbenen Mutter, die, wie du weißt, die größte Hexe und Zauberin von ganz Jalisco war, schwöre ich dir, du wirst dich verlieben. Und es wird noch besser werden als beim ersten Mal."
Das Bild von Lupe Sanchez zitterte, und der ganze Altar wackelte bedenklich.
Cathy schrie auf, doch Pita hatte ihre gute Laune wieder gefunden und lächelte sie an. "Keine Angst, nur ein kleines Erdbeben."
3. Kapitel
Rafe musste den Verstand verloren haben – es war glatter Selbstmord, sich so weit ins Landesinnere von Mexiko vorzuwagen. Unabhängig von den Gefahren, die hier auf ihn lauerten, löste allein die Landschaft Wahnvorstellungen bei ihm aus.
Er tastete in der Brusttasche seines Hemds nach Zigaretten, bis ihm einfiel, dass er vor einem halben Jahr mit dem Rauchen aufgehört hatte.
Auch das noch!
Er legte die Hand wieder ans Steuer und fuhr weiter, dabei warf er ab und zu einen Blick über die Schulter, denn er traute dem Ganzen nicht.
Vielleicht war es ein Trick, um ihn über die Grenze zu locken.
Nie und nimmer war das blauäugige Mädchen auf dem unscharfen Foto, das Manuel ihm geschickt hatte, sein Kind!
Zudem hatte Rafe nicht die geringste Lust, noch einmal diesem Wildfang über den Weg zu laufen, der beinahe sein Leben zerstört hätte.
Nach einigen harten Jahren begann das Geschäft, das er mit Mike zusammen betrieb, endlich zu florieren, und da konnte er jemanden wie Cathy wirklich nicht brauchen. Sie würde ihn mit Sicherheit den Wölfen zum Fraß vorwerfen, wenn sie ihn zu fassen bekäme. Was hieße, dass sie ihn dem bösen Wolf Armi Calderon ausliefern würde.
Rafe hatte die Macht des Geldes mehr als deutlich zu spüren bekommen, als Armi ihm damals das Leben zur Hölle gemacht hatte. Und er hatte dabei wirklich ganze Arbeit geleistet.
Immer war Rafe stolz auf seinen Ruf als harter Kerl gewesen, deshalb schämte er sich insgeheim dafür, dass ihn noch immer Albträume über die Nacht verfolgten, in der Cathy ihn im Stich gelassen hatte. Er hatte sich leichtsinnigerweise betrunken und war so ein leichtes Opfer für die vier Schläger gewesen, die Armi ihm auf den Hals gehetzt hatte. Als er aus seiner Stammbar torkelte, hatten sie ihn von hinten überwältigt und in eine dunkle Seitenstraße gezerrt. Als Rafe sich weigerte, auf das Geschäft einzugehen, das Armi ihm vorschlug, hatte dieser ihnen befohlen, ihn zusammenzuschlagen.
Rafe bettelte schließlich um Gnade und erklärte sich bereit, das Geld anzunehmen. Armi pfiff seine Männer zurück. Dann blickte der reiche Schurke selbstzufrieden auf Rafe herab, der sich stöhnend im Staub wand. Armi kniete sich über ihn und erklärte mit eiskalter Stimme, amerikanische Hamburger seien seine Lieblingsspeise. Mit einem monogrammbestickten Taschentuch wischte er Rafe behutsam das Blut vom Mund, dann erhob er sich wieder und drohte: "Wenn du betrunkener Mistkerl es noch einmal wagen solltest, mir oder meiner Stieftochter zu nahe zu kommen, dann werde ich einen Hamburger aus dir machen."
Armi ließ ein dickes Bündel Geldscheine auf den blutbespritzten Boden fallen, dann warf er Rafe die Fotos, die Cathy von ihm gemacht hatte, fein säuberlich zerrissen ins Gesicht. Er drehte sich auf dem Absatz um und ging bis zum Ende der Straße. "Das ist alles, was du aus mir herausbekommst." Leiser hatte er hinzugefügt: "Dein Leben ist mein Dankeschön dafür, dass du mich damals in Houston gerettet hast."
Armi Calderon legte Wert darauf, dass man glaubte, er wäre von vornehmer Herkunft, und die meisten Leute verwechselten Geld mit Klasse. In Wahrheit kam er aus der Gosse und war nur durch seine Schläue und Durchtriebenheit reich geworden. Armi war ein Verbrecher, der großes Geschick darin besaß, einflussreiche Männer zu bestechen und auf seine Seite zu ziehen. Vor sechseinhalb Jahren hatte er sich ein Vergnügen daraus gemacht, Rafe wie den letzten Dreck zu behandeln, und er würde auch heute nicht davor zurückschrecken, seine Drohung wahr zu
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