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Baccara Exklusiv Band 23

Baccara Exklusiv Band 23

Titel: Baccara Exklusiv Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Leabo Shawna Delacorte Ann Major
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hervortraten. Sie leuchteten grünlich gelb, genau wie Lupes Foto.
    Cathy schauderte und riss die Hand von dem Buch zurück, als hätte sie sich verbrannt. Es war kein Rezept.
    Es war ein Zauberspruch.
    Um wahre Liebe zu erlangen.
    Mit bebenden Fingern tastete sie nach dem goldenen Medaillon an ihrer Halskette. Ihr Herz hämmerte schnell und unregelmäßig.
    Sie dachte an Maurice, und die Jahre, die vor ihr lagen, schienen alles andere als viel versprechend.
    Wenn doch nur …
    Warum musste sie ausgerechnet jetzt an die warme Sommernacht denken, an die Motorradfahrt und den großen, muskulösen Mann, der mit starken Händen ihre Taille umfasst hielt, während ihr Chiffonrock über seine Schenkel flatterte?
    Eine Weile blieb sie reglos stehen, und eine ungeheure Sehnsucht, wie sie sie noch nie gefühlt hatte, raubte ihr den Atem. Sie wurde von der Angst ergriffen, dass ihr Leben, so verlockend es an Maurice' Seite auch scheinen mochte, von nun an ohne Spannung und Abenteuer verlaufen würde – und vor allem ohne Liebe.
    Dann schrumpften die Buchstaben des Tagebuchs, wurden blasser und verschmolzen wieder mit dem Papier. Cathy zwang sich, den goldenen Anhänger loszulassen, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und richtete sich entschlossen auf.
    Solche Träume hatten ihr bisher nur Kummer gebracht. Vielleicht war es besser, nicht zu sehr zu lieben, dann lief man wenigstens nicht Gefahr, zu stark verletzt zu werden. Sie hoffte, die Liebe von Maurice würde sie aufbauen und sie nicht, wie sie es bei Rafe erlebt hatte, zerstören.
    Außerdem, wer nahm schon den Zauberspruch einer alten Indiofrau ernst, die damit höchstens leichtgläubige Dorfbewohner beeindrucken konnte?
    In diesem Augenblick begann der Boden zu beben, und ein gleißendes rotes Licht erfüllte den Raum. Eine unerträgliche Hitze schien Cathys Körper zu verzehren, ihr war, als stünde sie vor einem lodernden Feuer, das sie jeden Moment zu verschlingen drohte.
    Voller Schrecken schaute sie Lupes Bild an, das immer noch von innen heraus zu leuchten schien. Lupes schwarzes Haar war in der Mitte gescheitelt. Ihre harten indianischen Gesichtszüge mit den hohen Wangenknochen wären nicht weiter auffällig gewesen, hätte nicht der Blick ihrer dunklen Augen eine geradezu hypnotische Wirkung auf Cathy ausgeübt.
    Hatte die Anspannung wegen der bevorstehenden Hochzeit ihr die Sinne verwirrt?
    Ihre Nackenhaare richteten sich auf, und es überlief sie heiß und kalt. Angst erfüllte sie bei dem Gedanken, dass am Ende doch etwas an diesem Aberglauben war, dass sie Lupe verärgert haben könnte, weil sie ihre Macht angezweifelt hatte.
    Sie musste wohl komplett den Verstand verloren haben, denn Lupe war tot, und Dinge wie Weiße Magie existierten in Cathys Welt einfach nicht.
    Lupe Sanchez hatte es geschafft, jeden, der sie kannte, davon zu überzeugen, dass es sehr wohl Weiße Magie gab und dass sie diese bis ins Letzte beherrschte. Die Dorfbewohner verehrten sie ebenso sehr, wie sie sie fürchteten. Cathy konnte sich daran erinnern, dass stets jemand bei Lupe war, mit ihr in der Küche tuschelte und sie um Hilfe bat. Mütter mit kranken Kindern, Frauen, deren Männer fremdgingen oder tranken und sie schlugen – sie alle kamen zu Lupe und kauften ihre Tränke und Pulver, weil sie an die Macht ihrer Zauberkräfte glaubten.
    Nun suchten sie Lupes Tochter auf, und die gute Pita gab sich alle Mühe, dem Ruf ihrer berühmten Mutter gerecht zu werden, doch ihre Zaubersprüche gingen leider meist ein wenig daneben.
    Was die Behandlung kranker Kinder betraf, so gab es keinerlei Beschwerden, denn Pita hatte ein Gespür für Kinder. Weil sie sich aber nicht von einem Macho-Ehemann unterdrücken lassen wollte, hatte sie nie geheiratet – sie behauptete, die Ehe für eine arme Frau in Mexiko würde Versklavung bedeuten. Deshalb hielten sich ihre magischen Fähigkeiten in Bezug auf das andere Geschlecht auch eher in Grenzen.
    Einen Augenblick noch leuchtete Lupes Porträt in unwirklichem Glanz, dann wurde die Luft auf einmal kühl und feucht.
    "Oh, Lupe", flüsterte Cathy, "es tut mir Leid, ich wollte dir nicht unrecht tun. Es ist ja nicht deine Schuld, dass ich nicht an Hexen glaube. Ich … ich wünschte, ich könnte es. Ich wollte, das Leben wäre so einfach."
    Wieder spürte Cathy, wie der Boden bebte, und die Totenköpfe klapperten unheilvoll.
    Etwas Kühles schien ruhig und sacht ihre Wange zu streicheln.
    "Alles ist möglich", wisperte eine Stimme hinter

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