Baccara Exklusiv Band 23
macht es entschieden mehr Spaß, auf sie aufzupassen, als auf Jojo."
"Ich werde mein Interesse für sie auf die berufliche Ebene beschränken, das solltest du bei Cathy Calderon lieber genauso machen. Geh nicht zu weit – das gibt nur Ärger. Denk an Consuelo …"
"Hey, ich habe sie nicht …"
Doch Mike war schon fort.
Und Rafe war mit Cathy allein.
Aber das war nicht so schlimm, er würde sich Mikes Rat zu Herzen nehmen. Außerdem gehörte es zu seinen ehernen Grundsätzen, nie, aber auch wirklich nie, mit einer Klientin zu schlafen.
Aber Cathy hatte ihre eigenen Vorstellungen.
Jedes Mal, wenn sie ihn anlächelte, fiel es ihm schwerer, sich daran zu erinnern, dass er dafür angestellt war, sie zu bewachen, und nicht, um sie zu verführen. Er musste Herr der Lage bleiben.
"Ist Mike fortgegangen, um irgendwo einzubrechen?", fragte Cathy keck.
Rafe nickte.
Ihre Miene hellte sich auf. "Hört sich spannend an, aber ich möchte lieber hier mit dir zusammen sein. Es ist wirklich nett von dir, dass du dir heute Abend Zeit für mich nimmst."
"Und – womit vertreiben sich reiche Mädchen so die Zeit?"
"Für den Anfang wäre ich schon damit zufrieden, dir beim Rasieren zuschauen zu dürfen", erklärte Cathy, nahm seine Hand und führte ihn ins Bad. "Dein Bart zerkratzt mir das Gesicht, außerdem möchte ich sehen, wie du unter den Stoppeln aussiehst."
"Ich dachte, es wären meine Küsse, die dich interessieren."
"Ja, auch deine Küsse", bestätigte sie lächelnd und schaute von der Tür aus zu, wie Rafe sich Kinn und Wangen einschäumte, um sich dann mit geübten Bewegungen den Achttagebart abzunehmen. Als er damit fertig war, stellte sie sich hinter ihn und spähte über seine Schulter hinweg in den Spiegel, um sein Gesicht zu begutachten.
"Schon viel besser", flüsterte sie beinahe ehrfurchtsvoll, während sie seine markanten Züge und die sinnlichen Lippen musterte. "Sehr viel besser."
"Ich hatte schon Angst, du wärst nicht zufrieden." Er drehte sich um.
Doch sie war bereits in seinem Schlafzimmer verschwunden. Als sie einige Minuten später wieder herauskam, trug sie eins seiner Hemden. Einige goldblonde Strähnen hatten sich aus ihren diamantbesetzten Haarspangen gelöst.
Warum hatte sie nur diese großen dunklen Augen und das seidig weiche Haar? Warum musste ihr Mund so einladend und verführerisch wirken?
Sie sah unglaublich sexy aus in seinem Hemd, und am liebsten hätte Rafe sie geküsst und in sein Schlafzimmer getragen.
"Jetzt ist noch Zeit, ich kann dich noch nach Hause fahren", erklärte er mit heiserer Stimme, während er verzweifelt versuchte, seinen Prinzipien treu zu bleiben.
"Ich möchte bei dir in deinem Versteck bleiben."
"Schön. Und was willst du hier machen?"
"Egal", hauchte sie. "Alles Mögliche." Ihre dunklen Augen glänzten. "Vielleicht planen wir deinen nächsten Einbruch."
"Ey, wie wäre es mit Popcorn?"
Während sie durchs Wohnzimmer schlenderte und sich umschaute, bereitete er Popcorn zu. Dann sahen sie sich einen alten Film an und unterhielten sich. Aber dieses Gespräch war ein Fehler, denn Rafe merkte, es war keine Einbildung von ihm, dass sie sich einsam fühlte.
Cathy war nicht immer so vermögend gewesen. Als sie acht Jahre alt war, hatte ihre Mutter, eine Frau aus der Houstoner Mittelschicht, den Mexikaner Armi Calderon geheiratet. Armi gehörte zu den oberen Zehntausend, war auf der ganzen Welt bekannt und schwerreich. Seine Unternehmen waren in den Bereichen Elektronik, Kommunikationstechnik, Immobilien und Bergbau tätig. Cathy konnte lange Zeit kaum glauben, dass all die Häuser und Kindermädchen, die ihr auf der ganzen Welt verstreut zur Verfügung standen, kein Märchen waren. Doch das einzige Kindermädchen, von dem sie sich wirklich geliebt fühlte, war Pita, die sich in einem abgelegenen mexikanischen Dorf um sie kümmerte, wenn die Calderons sich auf ihrer prunkvollen Hazienda vergnügten.
Cathy vertraute Rafe an, dass ihre Eltern ihre Erziehung Angestellten überlassen hatten, während sie selbst sich mit dem Jetset herumtrieben. Wenn sie dann einmal kurz hereinschneiten, überhäuften sie Cathy mit lieblosen Geschenken, die Bedienstete besorgt hatten.
Zeit seines Lebens hatte Rafe geglaubt, die Reichen seien mächtig und hätten keine Schwächen. Er war sehr einsam aufgewachsen und hätte nie geglaubt, dass ein reiches Kind, das alles besaß, was es sich nur wünschte, sich trotzdem verlassen fühlen könnte.
Cathy erzählte ihm, dass das
Weitere Kostenlose Bücher