BACCARA EXKLUSIV Band 40
jetzt wieder zu Amy. „Ich schlage einen Kompromiss vor. Du möchtest die Erlaubnis, etwas Neues auszuprobieren. Dein Dad macht sich Sorgen über das, was du tun könntest.“
Sie unterbrach sich kurz und bat ihn mit einem stummen, aber eindringlichen Blick um Verständnis. „Wir haben heute Abend keine Zeit, um es eingehend zu diskutieren. Aber könnten wir nicht einen anderen Tag festsetzen, vielleicht morgen Abend, um uns hinzusetzen und darüber zu reden? Vielleicht finden wir ja dann eine Lösung, mit der ihr beide leben könnt.“
Der Vorschlag gefiel ihm überhaupt nicht. Aber er musste zugeben, dass er in der letzten Zeit mit seiner Methode keine günstigen Resultate bei Amy erzielt hatte. Warum sollte er es nicht zur Abwechslung mal auf Tannis’ Art probieren? „Okay, ich bin bereit, morgen Abend weiter darüber zu diskutieren. Aber mach dir keine zu großen Hoffnungen“, warnte er Amy.
„Na gut, reden können wir ja mal darüber“, gab Amy nach. Und dann, als ob nichts von dem, was Tannis gesagt hatte, zu ihr durchgedrungen wäre, fügte sie hinzu: „Und was ist jetzt mit heute Abend? Kann ich zu Hause bleiben?“
„Heute nicht“, antwortete Tannis schnell, bevor Tom aus der Haut fahren konnte. „Warum nimmst du dir nicht ein Buch mit, um dir die Zeit zu vertreiben?“
Amy runzelte unmutig die Augenbrauen, und Tom dachte, wie ähnlich sie ihm doch war. „Ich möchte aber kein Buch lesen! Ich bin alt genug, um allein zu bleiben, und ich will zu keinem blöden Kinderballspiel gehen!“ Sie stampfte mit absichtlich lauten Schritten davon.
In der Stille, die folgte, schüttelte Tannis seufzend den Kopf und lächelte Tom schwach an. „Soviel zu meinem Versuch, die Situation zu retten.“
„Aber du hast recht“, brummte Tom. Es fiel ihm noch etwas schwer, damit umzugehen, dass er nicht mehr alles allein zu entscheiden hatte. Das eben war ein gutes Beispiel dafür. „Ich schätze, ich muss etwas flexibler werden. Mir gefällt der Gedanke zwar nicht, dass Amy allein zu Hause bleibt, aber es ist wohl besser, wenn wir mal darüber reden.“
„Morgen Abend. Und zwar zusammen mit Amy.“
„Gut.“ Er holte tief Luft. Er freute sich keineswegs auf den Abend, der, seiner Erfahrung nach, doch nur in einem Streit enden würde. „Ich decke dann den Tisch, wenn du Jeb hilfst, sich anzuziehen.“
Nach dem Essen gingen sie alle zum Sportplatz. Amy nahm einen Roman mit, in den sie sofort ihre Nase steckte, nachdem Tom für sie und Tannis Stühle aufgetrieben hatte, die nicht so hart waren wie die üblichen Holzbänke, auf der die meisten Zuschauer saßen. Tannis hatte eine Tasche Schularbeiten dabei und begann sofort zu korrigieren. Aber Tom wusste vom letzten Mal, dass sie in dem Augenblick, wo Jeb auf dem Feld war, ihre Arbeit beiseite legen würde, um ihn lauthals anzufeuern. Er fühlte, dass sein Herz sich erwärmte, und folgte Jeb zufrieden zum Spielerunterstand. Was seine körperliche Erfüllung betraf, passte Tannis zu ihm, als ob sie für ihn geschaffen wäre. Und sie passte auch in seine Familie, und das viel besser, als er es je gehofft hatte.
Er nahm einen Schläger in die Hand und steckte mehrere Bälle in seine Taschen. Er war zwar nur einer der Teamhilfstrainer, doch er genoss es sehr, den kleinen Kerlchen bei ihren verschiedenen Übungen zu helfen. Die einzige Fliege in der Suppe war seine ständige Sorge gewesen, was Amy wieder anstellen würde, während seine Aufmerksamkeit vom Spiel in Anspruch genommen war. Aber jetzt, da Tannis auf sie aufpasste, war auch das kein Problem mehr.
„Hayes! Wenn ich eine neue Frau hätte, wüsste ich Besseres, als mich auf einem Sportplatz herumzutreiben.“ Chub, einer der anderen Trainer, warf ihm einen freundschaftlich herausfordernden Blick zu.
Tom grinste. „Ich auch, Chub, aber unsere Pflichten als Eltern haben den Vorrang.“
Chub schüttelte mitleidig den Kopf und schob die Baseballmütze auf seinem schütteren Haar ein Stück nach hinten. „Du hast nicht mal eine Hochzeitsreise mit ihr gemacht. Was ist bloß aus dieser Welt geworden? Ich bin enttäuscht von dir, Hayes. Weißt du denn nicht, dass Frauen Romantik brauchen?“
„Ich bin romantisch“, verteidigte sich Tom. „Dass ich keine Hochzeitsreise mit ihr gemacht habe, bedeutet nicht, dass ich für so was nichts übrig habe.“
„Hast du ihr zu eurem einwöchigen Hochzeitstag Blumen geschickt? Hast du sie zu einem besonderen Abendessen ohne die Kinder ausgeführt, wo ihr
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