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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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noch nicht getroffen hatte?
    „Bleiben Sie beide sofort stehen!“ Sarah hob instinktiv warnend den Hammer. „Sie haben mein Land widerrechtlich betreten.“
    „Sie haben gehört, was die Dame gesagt hat.“ Der dunkelhaarige Fremde hielt immer noch den Arm des Jüngeren fest. Bei näherem Hinsehen machte er keinen so gefährlichen Eindruck, aber Sarah hatte gelernt, misstrauisch zu sein.
    Seltsamerweise waren es seine Augen, die Sarah besonders auffielen, als die beiden Männer nun näher kamen. Sie erinnerten sie an die eisigen Fjorde, die sie auf ihrer einzigen Reise nach Skandinavien gesehen hatte.
    „He, lassen Sie mich endlich zufrieden, Mann! Ich war zuerst hier. Mrs. Sullivan, was sagen Sie zu dem Buch …“
    „Sie sagt nichts dazu.“ Inzwischen hatten beide den Zaun am Ende ihres Wegs erreicht. Der jüngere Mann trug ein Stirnband und einen Pferdeschwanz. Bei dem Versuch, seinen Verfolger von sich zu stoßen, greinte er: „He, halten Sie sich da raus. Das ist meine Story.“
    „Es gibt hier keine Story. Die Dame sagt, dass du widerrechtlich hier bist. Wenn du eine Geschichte willst, frag nach dem Kreisgerichtsgebäude. Es ist das älteste im ganzen Staat. Faszinierende Geschichte.“
    Sie waren fast an den Stufen zu ihrem Haus angekommen. Jetzt hatte Sarah genug. „Ich rufe den Sheriff“, warnte sie und drehte sich um. In diesem Moment blieb ihr Fuß am Brett hängen, das sie noch nicht ordentlich befestigt hatte. Sie streckte die Arme aus, um den Fall abzufangen, und der Hammer flog quer über die Veranda und landete vor den Füßen des Mannes mit dem Pferdeschwanz.
    „Mensch, Lady, Sie brauchen doch nicht gleich rabiat zu werden. Ich kapiere schon, wenn man mir einen Wink mit dem Zaunpfahl gibt.“ Er wich zurück und schimpfte leise vor sich hin.
    Sarah hatte sich zu sehr wehgetan, um auf seine Worte zu achten. Sie sah zwar nicht direkt Sterne, aber ihr Kopf dröhnte. Mit einem unterdrückten Stöhnen rieb sie sich die Stelle, mit der sie gegen die Türkante gestoßen war. Es war typisch, dass sie ausgerechnet dann den Trampel herauskehren musste, wenn sie zwei Augenzeugen hatte.
    Der jüngere Mann hatte sich schon ein ganzes Stück vom Haus entfernt, aber der ältere trat auf die Veranda. „Geht es Ihnen gut? Das war ein ziemlich unangenehmer Sturz.“
    Von Nahem sah er sogar noch besser aus. Sarah hatte sich angewöhnt, keinem Mann zu trauen, der zu gut aussah. Dieser hier hatte einen leichten Bartschatten, was ein Zugeständnis an die Mode sein konnte. Er betrachtete sie mit einer gewissen Wachsamkeit, als ob er sich nicht sicher wäre, ob er willkommen war. Kluger Mann.
    „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“
    „Sie haben mich schon vergessen? Dabei sind gerade mal – lassen Sie mich überlegen – zwanzig Jahre vergangen.“
    „Wir kennen uns?“ Sie versuchte, den Schmerz zu ignorieren, aber ihre Augen füllten sich mit Tränen. Wenn sie ihm jemals begegnet wäre, würde sie sich bestimmt erinnern. Er gehörte nicht zu den Männern, die eine Frau leicht vergaß.
    Obwohl bei näherer Betrachtung tatsächlich etwas an ihm war – etwas an seinen hellen grauen Augen. Wo hatte sie solche Augen schon gesehen? Sie gab es auf. Im Augenblick tat ihr der Kopf zu sehr weh, als dass sie nachdenken könnte. „Zwanzig Jahre?“, wiederholte sie. „Tut mir leid, aber …“
    „Eher zweiundzwanzig, glaube ich. Randall Waters, Mrs. Sullivan. Und Sie waren Miss Anonymus Jones. Der König hatte einen seiner schlechten Tage, wissen Sie noch?“
    Randall Waters, Randall Waters … Oh, Himmel! „Der Tee und das Spargelsandwich.“
    „Ich habe meine Schuhe übrigens retten können. Aber wissen Sie was? Sie werden ein wunderschönes Veilchen bekommen, wenn Sie Ihr Auge nicht kühlen, bevor es anfängt anzuschwellen.“
    „Anschwellen“, wiederholte sie und klang fast so betäubt, wie sie sich fühlte. Einerseits lag das an dem Schlag gegen ihren Kopf, andererseits an dem Mann, der vor ihr stand. Sie durfte gar nicht an all die Stunden denken, die sie nach jener kurzen Begegnung damit verbracht hatte, von ihm zu träumen. Sie hatte sich Tagträumen über einen Mann hingegeben, den sie nur ein einziges Mal getroffen hatte, und das unter den peinlichsten Umständen. Nach so vielen Jahren sah er mehr denn je aus wie einer jener dunklen, gefährlichen Helden ihrer geliebten romantischen Abenteuerromane.
    Der Himmel wusste, wie sie nach einem Tag harter Arbeit und einem schnell anschwellenden blauen Auge

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