BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)
Morgan sich den Nacken. „Ich verstehe bloß nicht, wie er sich davonmachen konnte, ohne dass ich ihn bemerkt oder gehört habe. Ich habe mich gestern Abend noch hier umgesehen.“
Walt klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Mach dir keine Vorwürfe, Morgan. Es fing schon an zu dämmern. Außerdem hast du dich um Lacy gekümmert.“
„Ja.“ Trotzdem war Morgan nicht ganz wohl bei der Sache. Irgendetwas stimmte daran nicht. „Lacy wird nicht gerade glücklich sein“, meinte er. „Sie war sich absolut sicher, es sei ein Geist gewesen.“
„Lacy war heute Morgen sowieso nicht glücklich“, erwiderte Walt mürrisch und nahm die Zügel an sich. „Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist. Gestern Abend hat sie einen Geist gesehen, und heute Morgen war sie gekränkt, weil wir sie nicht haben mitreiten lassen.“ Er schwang sich in den Sattel. „Das hätte sie sich doch denken können. Sie ist nun mal eine Frau, und Frauen sollten keine Viehdiebe verfolgen.“
Morgan war nicht minder verwundert über Lacys Verhalten. Sonst war sie so eine vernünftige Frau. „Es muss an den Hormonen liegen“, überlegte er. „Die wirken sich sicher auch bei Frauen wie Lacy aus.“
„Heute Morgen war es jedenfalls so. Sie war richtig außer sich.“ Walt schmunzelte. „Schade, dass du nicht da warst. Du bist gestern Abend wunderbar mit ihr fertig geworden.“
Morgan grinste. „Ich habe nur Wades Rat befolgt. Er hat gesagt, wenn eine Frau außer sich ist, sag ihr was Nettes. Das bringt sie aus dem Konzept.“ Er hätte nie gedacht, diese Vorgehensweise würde auch bei Lacy funktionieren. Offenbar kannte Wade sich mit Frauen besser aus, als er, Morgan, geglaubt hatte.
Ihm war auch aufgefallen, dass ihre erhitzten Wangen und ihre leuchtenden Augen sein Herz schneller schlagen ließen. Damit hätte er auch nicht gerechnet.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es bei Lacy hilft“, bemerkte Walt und sprach damit Morgans Gedanken laut aus. „So wenig Interesse, wie sie an Männern zeigt.“
„Tatsächlich?“ Bedeutete Lacys Reaktion etwa, dass sie sich für ihn interessierte? Nein, vermutlich war das ebenfalls typisch für Frauen.
„Es ist eine Schande.“ Walt seufzte erneut. „Ihre Mutter und ich würden uns freuen, wenn sie heiratet, aber das wird wohl nicht passieren.“
Morgan schwieg. Darüber hatte er bisher nicht nachgedacht. Aber jetzt wurde ihm bewusst, dass er sie noch nie mit einem Mann zusammen gesehen hatte. Sicher, gelegentlich kam sie auf einen Drink in die Bar – allein oder mit einer Freundin. Ab und zu tanzte sie auch mit jemandem. Morgan hatte sie bislang wie jeden anderen Rancher behandelt und nicht darauf geachtet, dass sie eine Frau war.
„Es ist wirklich schade“, fuhr Walt fort. „Für uns wäre es einfacher, wenn sie sich binden würde. Vielleicht wenn sie erst mal die Ranch verlassen hat …“
„Die Ranch verlassen?“ Überrascht schaute Morgan zu Walt hinüber. „Ihr wollt doch nicht etwa verkaufen?“
„Uns bleibt nichts anderes übrig.“ Walt räusperte sich. „In letzter Zeit lief es nicht besonders gut.“
„Ihr habt ein paar magere Jahre hinter euch“, meinte Morgan. „Das ändert sich aber wieder.“
„Ich kann nicht länger warten, Morgan.“
Morgan musterte Walt aufmerksam. Der schaute starr nach vorn, seine Lippen waren fest zusammengepresst. „Hör mal, wenn es ums Geld geht, ich habe etwas gespart und würde es euch gern …“
Walt schüttelte den Kopf. „Nein, bei Freunden leihe ich mir kein Geld.“
„Freunde helfen sich …“
„Ich weiß, Morgan, und ich weiß dein Angebot zu schätzen. Aber es geht nicht nur ums Geld. Ich werde nicht mehr jünger, und meine Gesundheit ist nicht die beste. Rita möchte gern in den Ort ziehen. Die meisten ihrer Freundinnen wohnen jetzt dort.“ Seine Stimme veränderte sich. „Außerdem will sie, dass ich es näher zum Arzt habe. Das ist zwar nicht nötig, aber du weißt ja, wie Frauen sind. Sie machen sich immer Sorgen.“
Morgan nickte. Davon hatte sein Bruder auch ein paarmal gesprochen, und in demselben nachsichtigen Ton. Fast hätte er neidisch werden können.
„Deshalb werden wir wohl verkaufen müssen“, fuhr Walt fort. „Ohne Einkommen kann ich im Ort nicht leben. Wenn ich einen Sohn hätte, na ja, der würde mich vermutlich auszahlen. Aber ich habe nur Lacy.“
„Sie macht ihre Arbeit aber gut“, stellte Morgan fest.
„Das stimmt. Aber sie kann nicht allein dort bleiben. Außerdem
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