BACCARA EXKLUSIV Band 49
fühlte sie sich dem noch nicht gewachsen. Stattdessen würde sie direkt zu Tony zurückfahren.
Dann lächelte sie. Es war erstaunlich, aber sie freute sich wirklich darauf, das Kindermädchen für den brummigen, aber sexy wirkenden Sergeant zu spielen. Selbst die Aussicht aufs Wäschewaschen schreckte sie nicht ab. Tony hatte vor, ihr Hilfsangebot auszunutzen, aber das war ihr egal. Sie fühlte sich immer noch furchtbar schuldig wegen dem, was sie ihm angetan hatte, und würde eine Menge büßen müssen, bevor das aus der Welt war.
Ein paar Minuten später klingelte sie bei Tony. Es dauerte eine Weile, dann öffnete er die Tür.
„Hi, ich bin es nur, Delia“, sagte sie. „Tut mir leid, dass Sie meinetwegen aus dem Bett …“ Sie hatte Glück, dass sie so viel herausbekam trotz des Anblicks, den er bot. Er trug ausgeblichene enge Jeans und sonst gar nichts. Ihr Blick fiel unwillkürlich auf seine gebräunte Brust mit dem dunklen Haar, das hinunterreichte bis zu seinem flachen Bauch und im Bund der Jeans verschwand.
Besaß dieser Mann denn keinen Morgenmantel?
Ihr Körper reagierte, als hätte er einen eigenen Willen. Ihr war ganz warm, und sie konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, Tonys nackte Brust zu streicheln.
„Kommen Sie rein.“ Er schien weder erfreut noch verärgert, sie wiederzusehen. Falls ihm bewusst war, wie er auf sie wirkte, ließ er sich das jedenfalls nicht anmerken. „Sie haben mich nicht aus dem Bett geholt. Ich sehe mir gerade ein Footballspiel an.“
„Ja? Dann müssen Sie sich besser fühlen.“
Er zuckte mit den Schultern, während Delia eintrat. Sie folgte ihm ins Wohnzimmer. Eine Decke und ein paar Kissen lagen auf dem schwarzen Ledersofa. Aus dem Fernseher kamen laut Halbzeitergebnisse aller möglichen Spiele überall im Land.
Tony griff nach der Fernbedienung und stellte den Ton leise. „Sie können mir gern Gesellschaft leisten.“
„Äh, nein, ich denke nicht“, antwortete sie schnell. Sie wollte lieber nicht dicht neben ihm sitzen, wenn er halb nackt war. Immerhin war sie nicht aus Stein. „Ich fürchte, ich bin kein Footballfan.“
„Das ist unamerikanisch.“ Tony nahm auf der Couch Platz. „Nicht nur das, es ist auch untexanisch.“
Delia beobachtete fasziniert die Bewegungen seiner Muskeln an Schultern und Rücken. „Aber ich bin keine geborene Texanerin“, wandte sie ein, froh darüber, dass sie sich vernünftig unterhalten konnte, während ihr Körper verrückt spielte. Sie hatte noch niemals so stark auf einen Mann reagiert.
„Das ist die halbe Bevölkerung von Texas ebenfalls nicht, ich selbst miteingeschlossen“, meinte Tony. „Wo kommen Sie her?“
„Aus Chicago.“ Aber das Letzte, was sie wollte, war, über ihre unerfreuliche Kindheit zu diskutieren. „Ich kümmere mich jetzt um die Wäsche.“
„Ach ja, richtig. Durch die Küche durch und dann links. Hey, meinen Sie, Sie könnten mir ein Bier bringen?“
„Sie sollten mit Ihrer Gehirnerschütterung keinen Alkohol trinken“, wandte Delia ein.
Tony rollte mit den Augen. „Dann irgendwas Kaltes.“
„Sofort.“ Sie holte eine Limonade aus dem Kühlschrank. Tony wandte sich keinen Moment vom Fernseher ab, als sie das Glas vor ihm abstellte. Sie überließ ihn seinem Footballspiel und machte sich auf die Suche nach der Wäsche.
„Hebt er das alles für einen Regentag auf?“, sagte sie laut, als sie den Berg schmutziger Sachen sah. Aber sie begann voller Schwung mit der Arbeit. Es war das Mindeste, was sie tun konnte. Nachdem sie die erste Ladung in die Maschine gesteckt hatte, ging sie nach draußen, um die Pflanzen auf der Terrasse zu gießen, die in Körben um einen hölzernen Bottich herum hingen. Neugierig hob sie den Deckel des Bottichs. „Nett“, murmelte sie, als sie den Whirlpool erkannte. So etwas hatte sie sich immer schon gewünscht. Dieser war blitzsauber und roch frisch. Tony schien ihn oft zu benutzen. Delia überlegte, was für eine Badehose er wohl tragen mochte, wenn er sich hier entspannte. Oder vielleicht trug er auch gar keine …
Genug davon, dachte sie. Sie brauchte etwas anderes, um ihren Verstand und ihren Körper auf Trab zu halten. Ach ja, da war das Frühstücksgeschirr. Das Tablett stand wahrscheinlich immer noch in Tonys Schlafzimmer.
„Beachten Sie mich gar nicht“, sagte sie, als sie schnell das Wohnzimmer durchquerte.
Das tat Tony auch nicht. Tatsächlich sah es so aus, als hätte er sie völlig vergessen.
Nun, was wollte sie denn? Seine
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