BACCARA EXKLUSIV Band 49
im Magen“, gab Tony zu.
„Dann haben sich die Dinge vielleicht auf die beste Weise entwickelt“, sagte Shenniker nachdenklich. „Wenn dieses Fiasko Dee davon überzeugt hat, dass es eine idiotische Idee ist, zur Polizei zu gehen …“
„Da bin ich sicher.“ Tony lachte kurz. „Können Sie sich vorstellen, was dabei herauskommt, wenn man Delia mit einer Waffe und einer Polizeimarke auf die Menschheit loslässt?“ Noch bevor er die Worte ganz ausgesprochen hatte, wurde ihm unangenehm bewusst, dass Delia ihm zugehört hatte. Sie stand hinter ihm in der Tür, jetzt wieder in ihrem hellgelben Trainingsanzug, und schäumte vor Wut.
„Ihr irrt euch beide“, erklärte sie, während sie sich bückte, um die Schnürsenkel ihrer Tennisschuhe zuzubinden. „Ihr könnt so viel lachen, wie ihr wollt, aber ich bin fest entschlossen, Polizistin zu werden. Ich habe alle Aufnahmeprüfungen bestanden. Die Ausbildung beginnt im Januar.“
Tony sprang auf. Er war nicht sicher, was er tun sollte. „Das kannst du nicht ernst meinen!“
„Und ob“, erwiderte sie eiskalt. „Vielleicht weiß ich nicht mit jeder Situation umzugehen, aber ich werde es auf der Polizeiakademie lernen, genauso wie ihr beide das getan habt. Es tut mir leid, wenn du nicht einverstanden bist, Onkel Tab, aber du kannst nichts tun, um mich davon abzuhalten. Keiner von euch kann das.“
Sie verließ den Raum, und Sekunden später knallte die Vordertür hinter ihr zu. Tony fragte sich düster, ob Delia damit auch für immer aus seinem Leben verschwunden war.
6. KAPITEL
Nachdem sie eine halbe Meile gelaufen war, hätte Delia sich am liebsten erschöpft zu Boden fallen lassen. Es waren nur fünf Grad über null, aber Delia schwitzte, und ihr Puls raste beängstigend.
Sie war in den letzten Wochen allein gejoggt und hatte bei diesem Teil des Trainings keine Schwierigkeiten erwartet, aber die Gruppe lief schneller, als sie es gewohnt war.
Als sie sich nun umsah, bemerkte sie, dass keiner der übrigen zweiundfünfzig Polizeischüler besonders angestrengt schien. Delia versuchte sich zusammenzureißen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, während sie der Gruppe ins Trainingszentrum folgte.
Sylvia Mendez, eine der anderen acht Frauen in der Klasse, schlug Delia spielerisch auf die Schulter. „Was für eine Art, den Tag zu beginnen! Ich liebe das Laufen. Mein Lieblingsteil bei der Militärausbildung waren die Strecken über fünf und zehn Meilen.“
Delia nickte benommen. Sylvia war eine stämmige Frau, eine frühere Marineinfanteristin, konnte bereits schießen, und nach ihrem Aussehen zu urteilen war sie vermutlich fähig, sogar einen Grizzly zu Boden zu werfen. Delia wusste, dass sie eine Menge von ihr lernen konnte, aber die Frau schüchterte sie ein. In ihrer Gegenwart fühlte sie sich wie ein Kind, das seiner großen Schwester hinterherläuft.
Delias nächste Hürde war eine halbe Stunde Freiübungen. Nach vierzig Rumpfbeugen und zwanzig Liegestützen brach sie zusammen. Ihre Arme trugen sie nicht mehr, und sie wusste, dass ihr Gesicht tomatenrot sein musste.
„Hey, Pryde, wir haben nur fünf Minuten, bevor das Selbstverteidigungstraining beginnt“, erinnerte Sylvia sie. „Willst du nicht einen Schluck Wasser trinken? Du siehst aus, als könntest du welches gebrauchen.“
„Ich bin okay.“ Aber das stimmte nicht. Delia war müde, durcheinander und hatte ein bisschen Angst. Dies war erst die erste Stunde des ersten Tages, und schon war sie halb tot. Wie sollte sie weitere achtundzwanzig Wochen dieser Art überleben?
„Du bist nicht gerade gut in Form“, meinte Sylvia, als sie am Trinkbrunnen anstanden.
„Ich dachte, ich wäre es.“ Delia versuchte, nicht beleidigt zu sein. Ihre neue Freundin hatte nur das Offensichtliche festgestellt. „Ich bin ein bisschen gelaufen, und ich habe mithilfe eines Videos Aerobic gemacht, aber ich schätze, das war nicht genug.“ Sie trank einen Schluck Wasser. „Es wird besser, oder?“
Sylvia schüttelte den Kopf. „Erst wird es schlimmer, bevor es besser wird. Aber du kannst es schaffen, wenn du wirklich entschlossen bist. Hör zu, falls du möchtest, zeige ich dir, wenn wir heute fertig sind, ein paar Übungen, die dich stärker machen.“
„Danke, aber nach dem Training werde ich direkt nach Hause und in die Badewanne gehen.“ Delia wandte sich vom Brunnen ab – und stieß gegen einen harten männlichen Körper. Sie trat einen Schritt zurück und wollte sich entschuldigen, aber die Worte
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