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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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sie wieder zusammentreffen würden. Sie hatte sich als erfolgreiche Absolventin der Polizeiakademie gesehen, mit dem Abzeichen am Hemd und der Waffe im Halfter, wie sie ins Revier kam und sich bei Tony zum Dienst meldete. Nicht mal in ihren schlimmsten Albträumen hatte sie sich vorgestellt, dass sie sich begegnen würden, wenn sie müde, verschwitzt und entmutigt war.
    Wohl oder übel musste sie sich eingestehen, dass Tony sie in den nächsten Wochen jeden Tag in ihrer schrecklichsten Verfassung sehen würde.
    So ist es besser, sagte sie sich. Er würde nicht in Versuchung geraten, die kurzen Momente der Ekstase, die sie erlebt hatten, zu wiederholen, und sie auch nicht. Diese Ablenkung konnte sie nicht gebrauchen. Sie hatte all ihre Energie nötig, um die Ausbildung erfolgreich hinter sich zu bringen.
    Nun übernahm Tony die Klasse und teilte jedem Schüler einen Trainingspartner zu. „Pryde, Sie tun sich mit Mendez zusammen.“ Er sah Delia einen Moment lang an, und sie fühlte sich, als würde er sie liebkosen.
    „Komm, Partner“, sagte Sylvia zu ihr.
    „Das ist nicht gerade gerecht.“ Delia schüttelte die Illusion ab, die vermutlich durch Erschöpfung entstanden war. Tony hatte sie nicht wirklich so heißblütig angesehen. „Du wirst mich völlig überwältigen.“
    Sylvia lächelte. Offensichtlich nahm sie Delias Bemerkung als Kompliment. „Ich gehe zuerst vorsichtig mit dir um. Aber du wirst härter werden. Wenn das Training im Sommer vorbei ist, wirst du es mit jedem Mann in diesem Raum aufnehmen können, besonders wenn ich dir ein paar Tricks beibringe, die ich bei der Marine gelernt habe.“
    Außer Tony Griffin, dachte Delia. Sie hatte so eine Ahnung, dass nicht viele Leute je mit ihm fertig wurden.
    „Also, nehmen Sie an, ein Kerl greift Sie aus einer Menschenmenge heraus mit einem Messer an …“, begann Tony, wobei er einen Freiwilligen zur Demonstration zu Hilfe nahm. „Sie würden nie die Waffe ziehen. Das ist viel zu gefährlich für unschuldige Passanten. Deshalb müssen Sie lernen, den Angriff nur mit Ihrem Verstand und Ihrer Körperkraft abzuwehren.“ Er befahl dem Freiwilligen, so zu tun, als würde er mit einem Messer auf ihn losgehen, und führte verschiedene Methoden vor, den Mann zu entwaffnen.
    Nach seinen Anweisungen blockte Sylvia Delias Bemühungen ab, sie zu „erstechen“. Als sie dann die Rollen umkehrten, versuchte Delia das Gleiche, aber für jeden Verteidigungsgriff hatte Sylvia eine neue Angriffstechnik.
    „Ich wäre im Ernstfall schon dreimal tot“, murrte Delia.
    „Entspann dich, es ist erst der erste Tag.“ Sylvia lachte. „Schau, wenn ich dies hier tue, dann machst du das. Siehst du?“ Sie zeigte Delia, wie sie beiseitetreten musste, um ihren Angreifer aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Delia versuchte es einige Male. Als es endlich funktionierte, klatschte sie triumphierend in die Hände.
    „Siehst du, du lernst es. Jetzt lass uns zu diesem Grundgriff zurückkehren, den Sergeant Griffin uns gezeigt hat.“
    Tony ging von einem Schüler zum anderen, während sie übten, verbesserte hier eine Haltung, dort einen Griff. Aber er war sich Delias Gegenwart ständig bewusst. Verdammt, es war ihm fast gelungen, die verführerische Erinnerung loszuwerden, aber heute war alles zurückgekommen, wie seidig ihr bronzefarbenes Haar war, wie sie auf seine Berührungen reagiert hatte, wie sie duftete. Sie hatte eine Art von Schönheit, die von innen heraus strahlte, sogar wenn sie wütend auf ihn war.
    Als er nun bei Delia und ihrer Partnerin ankam, blieb er stehen und beobachtete fasziniert, wie Sylvia Mendez Delia anwies, sich breitbeiniger hinzustellen, um sich besser halten zu können. Sylvia hatte völlig recht, aber Tony vermutete, dass trotzdem ein starker Windstoß genügen würde, um Delia umzuwerfen. Sie war so zierlich.
    „Sie haben Erfahrung in Selbstverteidigung, Mendez?“, fragte er.
    „Ja, Sir. Ich war bei der Marineinfanterie.“
    „Dann können Sie mir wahrscheinlich auch noch was beibringen.“
    „Oh, das bezweifele ich, Sir.“
    Unsinn, vermutlich konnte sie ihn ohne Schwierigkeiten aufs Kreuz legen. „Machen Sie weiter so. Geben Sie diesen Zuckerpüppchen hier ein gutes Beispiel.“ Er warf Delia einen bedeutungsvollen Blick zu, bevor er weiterging.
    Hinter sich hörte er sie murmeln: „Zuckerpüppchen! Der hat Nerven.“
    „Nun, du bist eins“, meinte Sylvia.
    Anschließend führte Tony der Klasse vor, wie man einen Angreifer zu Boden warf.

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