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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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nehmen Sie sie hart ran?“
    „Das tue ich mit allen Schülern.“ Und weiter würde Tony auch nicht gehen. Egal was für Andeutungen Shenniker machte, Tony hatte nicht vor, Delia besonders zu schikanieren. Seit dem ersten Tag hatte er in jeder Unterrichtsstunde mit einem oder zwei Schülern trainiert. Delia würde irgendwann wieder drankommen, aber nicht vorzeitig.
    „Lernt sie etwas?“ Das war das erste Mal, dass der Chefinspektor sich Gedanken über Delias Fortschritte machte, nicht bloß darüber, ob sie nahe daran war, aufzugeben.
    „Sie hat noch viel vor sich“, antwortete Tony. „Aber sie bemüht sich sehr.“
    „Sie glauben doch nicht tatsächlich, dass sie die Ausbildung beenden wird, oder?“
    Zum ersten Mal war Tony nicht sicher, dass Delia das Handtuch werfen würde. „Nun, ich habe sie gestern zufällig bei den Gewichten gesehen. Nach drei Hebegriffen hat sie schlappgemacht.“
    Shenniker lachte ohne Humor. „Sie war nie besonders sportlich, obwohl sie es versucht hat. In der Highschool wollte sie ins Basketballteam. Aber selbst wenn sie größer gewesen wäre, hätte sie niemals einen Korb werfen können, selbst wenn ihr Leben davon abgehangen hätte. Was hören Sie sonst noch?“
    „Nicht viel. Aber sie hat ja kaum angefangen. Nach ein paar weiteren Wochen wird ihre Begeisterung nachlassen.“
    „Hm. Sie meinen, es wird so lange dauern?“
    Tony zuckte mit den Schultern. Er fühlte sich schuldig, weil er sich wünschte, dass Delia scheiterte. „Und was ist, wenn sie durchhält?“ Damit sprach er das aus, was sie beide befürchteten.
    Shenniker schnitt eine Grimasse. „Haben Sie versucht, mit ihr zu reden, von Mann zu Frau? Ich meine, schließlich haben Sie mit ihr geschlafen.“
    Tonys Kragen fühlte sich plötzlich zu eng an. Er schluckte, bevor er antwortete. „Entschuldigung, Sir, aber das ist vorbei. Sie würde nicht auf mich hören. Aber vielleicht sollten Sie mit ihr sprechen. Sie hat Respekt vor Ihnen.“
    Shennikers Gesichtsausdruck wurde hart. „Nein, das nützt nichts. Das Mädchen ist zu stur. Sie hört nicht auf mich. Dabei ist es auch ganz egal, dass ich sie aus einem Slum herausgeholt und wahrscheinlich ihr Leben gerettet habe. Ich habe sie ernährt, ihr Kleidung gekauft, ihr ein Dach über dem Kopf gegeben, ihr die beste Ausbildung verschafft, die zu kriegen war. Sie hat einen Abschluss in Chemie, kaum zu glauben, was? Vielleicht sollte ich sie auch gar nicht entmutigen, Polizistin zu werden“, brummte Shenniker, während er sich abwandte. „Wer weiß, was ihr als Nächstes einfällt.“
    Tony dachte über die seltsamen Dinge nach, die Shenniker gerade verraten hatte. Aus einem Slum herausgeholt? Tony hatte angenommen, dass Delia ihr ganzes Leben lang Geld und Privilegien gehabt hatte. Und ein Studienabschluss in Chemie?
    Er kannte sie eigentlich überhaupt nicht, aber verdammt, er wünschte, er täte es.

7. KAPITEL
    Delia saß allein im Umkleideraum für Frauen und nutzte ein paar freie Minuten, um ihre Notizen über Strafrecht durchzugehen. In zwei Wochen stand ihr eine wichtige Prüfung bevor.
    In den letzten drei Monaten hatte sie mehr über texanische Gesetze gelernt als die meisten Jurastudenten in drei Jahren, oder zumindest schien es ihr so. Sie machte sich keine besonderen Sorgen wegen des Examens, denn an so etwas war sie von ihrem Studium her gewöhnt. Andere Teile der Ausbildung schüchterten sie eher ein.
    In letzter Zeit war das Training noch härter geworden. Vor zwei Wochen hatten sie mit dem Autofahren und Schießen begonnen. Im Schießen war sie miserabel. Es gab kein anderes Wort dafür. Ihr Lehrer hatte ihr erklärt, sie müsste wirklich dramatische Fortschritte machen, um die Prüfung zu bestehen.
    Und beim Autofahren, wozu das schnelle Wenden von Polizeiwagen, rasche Beschleunigung und plötzliches Bremsen gehörten, war sie auch nicht viel besser. Sie hatte mehr Hütchen umgefahren, als stehen geblieben waren.
    Jeden Tag ohne Pause waren das Laufen, die Freiübungen und das Selbstverteidigungstraining dran. Dank Sylvias Hilfe war Delia inzwischen viel besser in Form. Sie konnte ohne Probleme drei Meilen rennen und Dutzende von Rumpfbeugen und Liegestützen machen. Aber ihre Hände waren schwach, am Polizeistandard gemessen. Selbst jetzt, während sie lernte, übte sie nebenbei mit einem Trainingsgerät.
    „Hallo, ich dachte mir schon, dass ich dich hier finden würde.“
    Delia sah zu Sylvia auf. „Ich habe ein paar Minuten für mich allein

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