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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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gebraucht.“
    „Ich weiß, was du meinst.“ Sylvia setzte sich auf die Bank gegenüber. „Das war eins der härtesten Dinge bei der Marine. Ich hatte kaum … Pryde, was ist mit deinen Händen passiert?“
    Delia sah auf die Blutergüsse an ihren Handgelenken hinunter. „Die stammen von den Übungen mit den Handschellen gestern. Ich bekomme leicht blaue Flecke. Du solltest den anderen sehen. Erinnerst du dich, wie Carson beim Autofahren die Tür aufgestoßen hat, sodass ich flach auf dem …“
    Sylvia zuckte zusammen. „Ich habe gemerkt, wie weh dir das getan hat. Aber du hast kein Wort gesagt. Du bist härter, als ich zuerst gedacht habe.“
    Hart? Delia hatte bloß noch auf dem Pflaster sitzen und wie ein Baby heulen wollen. Nur ihr Stolz hatte sie davon abgehalten, ihrem Ruf noch weiter zu schaden.
    Die anderen Polizeischülerinnen kamen jetzt herein, um sich für den Morgenlauf fertig zu machen. Delia stand auf und streckte sich. Dann packte sie ihre Bücher weg. Wieder ein Tag, den sie durchstehen musste. Glücklicherweise war Freitag. Noch eine Stunde mit Tony, und der Rest war ein Kinderspiel.
    So schwer das Training war, der Unterricht in Selbstverteidigung war am schlimmsten. Inzwischen hätte Tonys Wirkung auf sie eigentlich nachlassen sollen. Sie war ihm nicht wieder so nahe gekommen. Aber tatsächlich empfand sie noch mehr für ihn. Schon sein Anblick nahm ihr fast den Atem, und nach den Freiübungen hatte sie davon sowieso kaum mehr etwas übrig.
    Heute war es nicht anders. Nach der Gymnastik saß Delia auf dem Fußboden und versuchte ihre Muskeln zu lockern, indem sie sich vorbeugte und ihre Zehen berührte. Dabei beobachtete sie, wie Tony seinen Platz einnahm. Er sah zu ihr hinüber, ihre Blicke trafen sich für einen Moment, dann sah er wieder weg. Etwas in Delias Brust zog sich zusammen.
    „Du bist schwer in den Kerl verknallt, was?“, flüsterte Sylvia.
    „Was? Sei nicht albern“, erwiderte Delia schnell – zu schnell. „Ich meine, er sieht gut aus. Du kannst es mir nicht übel nehmen, wenn ich ihn anstarre, oder?“
    „Es ist mehr als Anstarren. Das ist dir deutlich anzumerken. Was für eine Beziehung hattest du zu ihm?“
    „Ich … es war nichts.“
    „Unsinn.“
    „Bitte, Sylvia, ich kann nicht darüber reden.“ Delia unterdrückte die Tränen, die ihr in die Augen zu steigen drohten. Wenn sie nach all dieser Zeit immer noch deswegen weinen konnte, war die Situation schlimmer, als sie gedacht hatte. Sie und Tony hatten einiges offengelassen, das war das Problem. Sie würden reden müssen, alles klären, falls sie diese Sache je als abgeschlossen betrachten wollten.
    „Wie du willst.“ Sylvia schmollte ein bisschen.
    Delia fühlte sich mies. Nach allem, was Sylvia für sie getan hatte, schien es unfair, sie auszuschließen. „Schau, ich muss das irgendwie hinter mich bringen.“
    „Das klingt, als müsstest du mit ihm sprechen statt mit mir.“
    Delia nickte.
    „Nun, wenn du mal ein mitfühlendes Ohr brauchst …“ Sylvia verging offenbar vor Neugier.
    „Dann bist du meine erste Wahl. Ich verspreche es.“
    Tony räusperte sich laut und starrte betont in ihre Richtung. „Pryde, Mendez, da Sie Schwierigkeiten mit dem Aufpassen zu haben scheinen, könnten Sie beide herkommen und mir bei den heutigen Vorführungen helfen.“
    Der Rest der Klasse lachte, als Delia und Sylvia gehorsam nach vorn gingen. Dies war der Tag, vor dem Delia sich gefürchtet hatte. Ihr war klar gewesen, dass sie früher oder später wieder dran sein würde.
    „Wir werden heute Situationen üben, wo zwei gegen einen antreten“, begann Tony. „Verbrecher arbeiten oft paarweise. Es ist schwieriger, zwei auszuschalten als einen, aber nicht unmöglich, wenn man einen kühlen Kopf bewahrt.“
    Einen kühlen Kopf? dachte Delia. Wie sollte das gehen, wenn ihr innerlich so heiß war? Sie stand so dicht bei Tony, dass sie seinen männlichen Duft einatmen konnte. Er erinnerte sie an die Seife und das Shampoo, die sie damals unter der Dusche benutzt hatte, an Tonys geschickte Hände auf ihrer Haut, an das warme Wasser, das sie eingehüllt hatte …
    „Pryde? Hören Sie zu?“
    „Ja, Sir“, antwortete sie automatisch, obwohl für einen Moment die Fantasie die wirkliche Welt völlig überdeckt hatte.
    „Bist du okay?“, fragte Tony leise.
    Sie wusste nicht, was sie von seiner Sorge halten sollte. „Es geht mir gut“, murmelte sie. „Was sollte denn sein?“
    Nachdem er Delia einen langen, unbehaglichen

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