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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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sie könnte vor Erschöpfung ohnmächtig werden. Er verspürte den drängenden Wunsch, sie auf den Arm zu nehmen und ins Bett zu tragen. Aber wahrscheinlich würde sie nur protestieren.
    Maddie sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Der kleine Fratz hier hat eine schlimme Ohrentzündung, und mit ihm herumzugehen ist die einzige Möglichkeit, ihm Linderung zu verschaffen. Ich kann es nicht länger ertragen, ihn schreien zu hören.“
    „Wie ist es mit Medikamenten?“
    Sie lief weiter auf und ab. „Habe ich. Der Arzt meint, sie müssten nach vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden anschlagen.“
    „Du hast mich noch gar nicht gefragt, warum ich hier bin“, meinte Joshua.
    „Das stimmt.“ Maddie lachte schwach. „Ich werde wohl allmählich ein bisschen benommen.“
    „Ben sagte, du hättest gestern auch eine schlaflose Nacht gehabt.“
    Sie nickte und konzentrierte sich auf das Muster in ihrem Teppich.
    „Ich weiß noch genau, wie hart es für mich manchmal mit Patrick war.“
    Sie nickte erneut.
    „Daher dachte ich mir, ich löse dich mal ein bisschen ab.“ Ihr Schweigen wurde ihm unbehaglich. „Maddie, hast du gehört, was ich gesagt habe?“
    Sie sah blinzelnd zu ihm auf. „Himmel, ich wünschte, das Zimmer würde aufhören, sich zu drehen.“
    Er streckte die Arme aus, da Maddie bereits schwankte. „Gib mir den Kleinen.“
    Sie runzelte die Stirn, als versuche sie, seine Worte zu verstehen. „Wie?“
    „Ich sagte, bitte gib mir David und dann leg dich ins Bett.“
    Sie schloss die Augen. „Nein. Mir ist nur ein bisschen schwindelig. Mach dir keine Sorgen. Bald hat David sich beruhigt, und dann werde ich …“
    „Du wirst dich nicht mehr auf den Beinen halten können, wenn du nicht gleich etwas Schlaf bekommst“, erklärte Joshua bestimmt und bewegte die Finger. „Und nun gib ihn mir.“
    Ihre Blicke trafen sich, und er erkannte, dass er den dichten Nebel ihrer Müdigkeit durchdrungen hatte. Anscheinend nahm sie ihn erst jetzt zum ersten Mal richtig war. Ihre Miene spiegelte ein Reihe verschiedener Gefühle wider. Offenbar gab sie ihre abwehrende Haltung ein wenig auf, und an ihre Stelle trat Vertrauen und Erleichterung. Es war seltsam, aber durch ihr Vertrauen fühlte er sich stärker und größer.
    Noch eigenartiger war jedoch die Tatsache, dass er wusste, dass sie ihn abgesehen von ihrer Erschöpfung und all den anderen Gefühlen wollte. Es war nicht nur körperliche Begierde, obwohl es diese Art von Verlangen natürlich beinhaltete. Sie wollte ihn, weil er der Mann war, der er war. Das las er deutlich in ihren Augen, und es berührte ihn im tiefsten Innern.
    „Nur für eine Stunde“, sagte sie und reichte ihm David. Sie tätschelte das Baby und vergewisserte sich, dass er den Schnuller richtig im Mund hatte. „Alles andere wäre nicht fair. Du bist ein erstaunlicher Mann“, fügte sie dankbar hinzu, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. „Ich brauche wirklich nur eine Stunde“, wiederholte sie. „Versprich mir, mich zu wecken. Einverstanden?“
    „Natürlich.“
    Maddie erwachte, als die ersten Sonnenstrahlen durch einen Spalt zwischen den Vorhängen fielen. Einen Moment lang lag sie still und spürte, dass etwas nicht stimmte. Rasch sah sie zur Wiege und stellte fest, dass sie leer war. Dann dämmerte es ihr. Sie erinnerte sich wieder an Joshua und verzog das Gesicht. Er war die ganze Nacht aufgeblieben und musste völlig erschöpft sein.
    Sie warf die Decke zurück, stolperte die Treppe hinunter und blieb in der Tür zum Wohnzimmer wie angewurzelt stehen. Der Anblick gab ihr einen Stich. Einen Mann zu sehen, der David so liebevoll und behutsam hielt, war ihr Traum. Sie wollte, dass David alles bekam, was er brauchte, aber so viel Mühe sie sich auch gab, einen Vater konnte sie ihm nicht ersetzen. Sie war davon ausgegangen, dass sie ihn allein aufziehen musste, und obwohl sie wusste, dass Joshua mit einem Baby nichts im Sinn hatte, war es verlockend, sich ihn in der Vaterrolle vorzustellen.
    Was, wenn Joshua sich in sie und ihr Baby verliebte und mit ihnen beiden zusammen sein wollte? Was, wenn …
    Maddie seufzte. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich. Dabei konnte sie sich diesen Anflug von Schwäche nicht einmal übel nehmen. Denn wann hatte ihr zuliebe je ein Mann Unannehmlichkeiten auf sich genommen? Nie, soweit sie sich erinnern konnte. Es musste schön sein, einen Mann wie Joshua zu haben … Doch das waren Träume, und Träume wurden

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