BACCARA EXKLUSIV Band 49
Seine Augen waren rauchgrau und seine Stimme tief und erotisch.
Maddie hob das Kinn und ahnte, dass Probleme auf sie zu kamen. „Ja, und du solltest besser damit aufhören.“
„Wirklich?“
„Ja“, erwiderte sie streitlustig.
„Na schön. Ich bringe dich um den Verstand und du mich. Und da ich die ganze Nacht bei David gesessen habe, würde ich behaupten, du schuldest mir etwas.“
Maddie bekam einen trockenen Mund. Sie redete sich ein, dass es vom Schock käme, nicht etwa durch Erregung. Das konnte ohnehin nicht sein Ernst sein. Er konnte doch nicht wirklich erwarten, dass sie ihre Dankbarkeit durch Sex zeigte. Andererseits sagte ihr eine freche Stimme in ihrem Innern, dass es das herrlichste Dankeschön ihres Lebens sein würde.
„Eiscreme“, meinte Joshua.
„Eiscreme?“, wiederholte sie völlig verwirrt.
„Freitagabend.“ Er bedachte sie mit einem spöttisch-unschuldigem Blick. „Beim Eisessen kann man nichts falsch machen.“
Erst jetzt erkannte Maddie, dass sie sich getäuscht hatte. Joshua war nicht der Spießer, für den sie ihn gehalten hatte. Er war der sprichwörtliche Wolf im Schafspelz.
Sie kamen erst spät an diesem Freitagabend zu ihrem Eis, weil Joshua sich noch um einige Pferdegeschäfte zu kümmern hatte. Als Maddie und er endlich bei der Eisdiele ankamen, war sie proppenvoll, daher kauften sie Eisbecher und nahmen sie mit zu Maddie nach Hause.
Joshua war in einer eigenartigen Stimmung. So wie an diesem Abend hatte er sich seit Jahren nicht mehr gefühlt. Er kämpfte gegen das dringende Bedürfnis an, sie gleich auf dem Küchentisch zu nehmen.
„Wer, sagtest du, passt auf David auf?“, erkundigte er sich, während sie Schokoladen-, Erdbeer- und Buttertoffeesirup aus dem Regal nahm.
„Meine Freundin Jenna Jean. Sie hat sich darüber aufgeregt, dass ich sie in einer der Nächte, in denen David krank war, nicht angerufen habe. Dabei ist mir der Gedanke nicht einmal gekommen. Sie ist stellvertretende Bezirksstaatsanwältin“, erklärte sie Joshua, „und sie kann einen bei einem Streit in der Luft zerreißen. Also versprach ich ihr, dass sie bei einer anderen Gelegenheit auf David aufpassen kann.“ Sie nahm eine Packung Sprühsahne aus dem Kühlschrank und grinste. „Ich habe mich für heute Abend entschieden.“
Joshua sah von der Schlagsahne zu Maddie und wieder zurück zur Schlagsahne. Ein paar frivole Ideen schossen ihm durch den Kopf. Er räusperte sich. „Möchtest du vielleicht auch ein bisschen Eis zu all deinen Zutaten?“
Ihr Grinsen wurde noch ein wenig breiter. „Ja, aber nur ein bisschen. Darf es bei dir nicht zu durcheinander sein?“
In ihrer Gegenwart war alles in ihm durcheinander. „Ich nehme von Zeit zu Zeit ein bisschen Schokoladensirup.“
Sie stellte Schokoladenkekse, Streusel und Bananen auf den Tisch. „Das klingt für mich, als müsstest du unbedingt dein Geschmacksspektrum erweitern.“
„Ich gebe mir Mühe“, erwiderte Joshua und beobachtete, wie flink sie in der Küche hantierte.
Sie spielte ein paar Sekunden mit den Löffeln und legte sie neben die Eisbecher. Dann hielt sie die Hand über die Zutaten. „Also, was hättest du gern?“
„Die Wahl ist nicht leicht“, meinte er.
„Vielleicht kann ich dir ja helfen“, schlug sie vor und öffnete die kleinen Eisbecher. „Du hast dich für das Limonensorbet entschieden. Das schränkt die Möglichkeiten ein. Selbst ich mische Limone und Schokolade nicht. Aber wie wäre es mit Erdbeersirup? Und Bananen?“ Sie portionierte das Eis, goss Sirup darüber und schnitt eine halbe Banane klein. „Schlagsahne?“
Joshua hatte Schwierigkeiten, keine erotischen Fantasien zu entwickeln. „Ist sie noch gut?“
Maddie schaute auf die Packung. „Das Verfallsdatum ist noch nicht abgelaufen.“ Sie sprühte sich einen Klecks auf den Finger und leckte ihn ab. „Ich finde, sie schmeckt gut. Möchtest du sie auch probieren?“
„Ja.“
Sie sprühte sich noch einen Klecks auf den Finger und hielt ihn so, dass Joshua die Sahne mit seinem Finger nehmen konnte. Doch stattdessen umfasste er ihr Handgelenk, hob ihren Finger an seinen Mund und leckte die Sahne ab.
Abrupt zog sie ihre Hand zurück und schaute ihn streng an. „Das war ein raffinierter Trick.“
„Wenn du ein wenig Mitgefühl zeigen würdest, müsste ich nicht zu solchen Maßnahmen greifen“, erwiderte er.
Sie starrte ihn einen Moment an und errötete langsam. „Mitgefühl?“
„Allerdings.“ Er zog die Schale zu sich und
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