BACCARA EXKLUSIV Band 49
faltete die Hände. „Das ist wohl nur fair.“ Erneut machte sie eine Pause, in der sie nachzudenken schien. Ihre Lippen zuckten. „Maddie hatte stets ein Talent für …“ Sie suchte nach dem richtigen Wort.
„Unglückliche Erfahrungen mit Autoritäten“, half Joshua ihr. „Oder sie hatte Probleme mit ihnen.“
„Sie ist keine Unruhestifterin“, versicherte Jenna. „Sie wird nur einfach immer bei irgendetwas erwischt. Menschen, die ihr nahestehen, entwickeln eine gewisse Toleranz für …“
„Pannen“, beendete er den Satz erneut für sie.
„Ja. Halten Sie sich selbst für einen flexiblen Menschen?“
Hätte er den Grund für ihre Fragen nicht verstanden, wäre er womöglich beleidigt gewesen. „Bis zu einem bestimmten Punkt schon. Aber ich habe meine Grenzen. Jenna, sind Sie sicher, dass wir für diese Unterhaltung keine Zeugen und eine Bibel brauchen?“
Die Andeutung eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. Sie hatte sich gern unter Kontrolle, aber er ließ es nicht zu. „Ich hoffe, Sie sind schlauer, als Clyde es war. Er wusste nicht, was er an ihr hatte. Maddie hat sich geändert“, fuhr sie fort. „Sie wird sich nicht mehr so leicht zufriedengeben.“
Inwiefern nicht mehr so leicht zufriedengeben? hätte er am liebsten gefragt, doch Maddie kam ins Zimmer gerauscht. Und so blieb Joshuas Frage unbeantwortet.
9. KAPITEL
„Dauernd dieses Seufzen und Schwärmen“, beklagte sich Jenna Jean, als sie, Maddie und Emily am Pool von Emilys Mutter saßen. „Das ist ja abstoßend.“
„Ich weiß“, stimmte Maddie mit einem schiefen Grinsen zu. Nichts konnte ihre hervorragende Stimmung trüben. „Du solltest es selbst einmal mit ein bisschen Seufzen und Schwärmen versuchen, Jenna Jean.“ Sie stellte die Lautstärke des CD-Players leiser und machte mit der Hand eine pumpende Bewegung über ihrem Herzen. „Außerdem habe ich einen guten Grund dazu, den du bereits kennengelernt hast.“
„Ich hab ja gesagt, sie ist verrückt. Obwohl er natürlich besser als Clyde ist“, räumte Jenna Jean ein.
Emily rieb sich mit Sonnencreme ein und schaute skeptisch zu den Wolken hinauf. „Wann werde ich ihn kennenlernen?“
„Ich weiß es nicht. Joshua ist an diesem Wochenende nicht in der Stadt, sondern auf irgendeinem Treffen des Pferdezüchterverbandes. Und da du und Beau nicht oft in die Stadt kommt …“
Emily nippte an ihrer Limonade. „Dann müssen wir uns etwas vornehmen. Bei ihrem gemeinsamen Interesse für Pferde werden sich Joshua und Beau sicher gut verstehen.“
Jenna Jean setzte sich auf und lachte. „Wer hätte gedacht, dass unsere Emily einen Cowboy heiraten würde.“
„Na ja“, meinte Emily mit schlauer Miene, „da ich schon selbst kein Cowboy sein konnte, war es das Nächstbeste, einfach einen zu heiraten.“ Sie sah zu Maddie. „Ich erinnere mich noch daran, wie ich befürchtete, aus Maddie könnte ein Rock-Groupie werden.“
Maddie verzog das Gesicht. „Mir gefiel die Vorstellung nie, eine von vielen zu sein. Ich wollte die eine sein, basta. Vielleicht hat Joshua mir deshalb den Kopf verdreht. Er ist anders. Er betrachtet mich nicht als vorübergehende Affäre. Zu der Sorte Mann gehört er nicht, und er begehrt mich.“ Er begehrt mich. Dieser Gedanke brachte sie immer noch aus der Fassung.
Das ganze Thema machte sie nervös und aufgeregt, sodass sie kaum noch imstande war still zu sitzen. Sie stand auf und begann, auf und ab zu laufen. „Er ist zu gut, um wahr zu sein. Es ist wie mit einem dieser Bilderrätsel, die wir als Kinder gemacht haben, bei denen man herausfinden muss, was an ihnen nicht stimmt. Ich suche ständig nach Gründen, weshalb es zwischen uns nicht funktionieren kann, und er macht sie einfach zunichte. Er ruft mich regelmäßig an“, erklärte sie verblüfft, denn das war eine neue Erfahrung für sie.
Maddie schüttelte den Kopf und dachte an David und wie sehr sie sich im Lauf des letzten Jahres verändert hatte. „Ich will es diesmal nicht wieder vermasseln.“ Trotz all ihrer Schwärmerei hatte sie mit einer ständig präsenten Angst zu kämpfen. „Ich will nicht töricht sein.“
„Das wirst du nicht“, versicherte ihr Jenna Jean. „Du weißt, was du willst, und ich glaube, Joshua Blackwell weiß sehr gut, dass er in dir eine unter Millionen gefunden hat.“
„Wenn er dich glücklich macht, ist das alles, was zählt“, meinte Emily.
„Aber falls er dich schlecht behandelt“, begann Jenna Jean und stand auf.
„Dann nehmen
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