BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
nickte. „Hast du das geglaubt? Hast du geglaubt, Shannon hätte die Männer wie die Hemden gewechselt? Sie mag zwar keine Nonne gewesen sein, aber One-Night-Stands mit irgendwelchen Männern waren nicht ihr Stil.“
„Warum sollte sie denn dann bewusst falsche Angaben gemacht haben?“
„Das weiß ich nicht. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass plötzlich jemand aufgetaucht ist, der Jodie haben möchte. Er behauptet, im Besitz einer Heiratsurkunde zu sein.“ Sie fuhr nervös mit der Hand durch ihr zerzaustes Haar. „Ich brauche Hilfe, Emma.“
„Die hast du, mein Kind. Ich stehe dir bei, so gut ich kann.“
Kirby griff nach der schmalen Hand ihrer Tante und drückte sie fest. „Das weiß ich, Emma. Aber ich brauche einen Anwalt.“ Sie nahm einen Schluck Kaffee. „Ich werde Mr. Casey anrufen.“
Emma hob skeptisch eine Augenbraue. „Hältst du das für klug? Es gibt eine Menge Anwälte in der Stadt.“
„Ja, aber die wollen etwas von mir, das ich nicht gerade im Überfluss besitze, nämlich Geld. Mr. Casey hingegen würde mich nicht in erster Linie als Klientin betrachten, sondern als Mensch. Er ist ein netter Mann, Emma, und was sein Sohn getan hat, hat er nicht zu verantworten.“
„Sicher, Kind, aber der Junge hat dir genug Leid zugefügt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gut für dich wäre, jetzt mit seinem Vater Kontakt aufzunehmen.“
„Ich könnte mir auch etwas Angenehmeres vorstellen, aber ich habe keine andere Wahl.“
Aus dem Kinderzimmer hörte Kirby das leise, zufriedene und vollkommen unverständliche Gebrabbel eines gerade erwachten Babys. Sie stand auf, hob im Vorbeigehen ein paar Spielsachen vom Boden auf und ging zum Bettchen ihrer kleinen Nichte. Das Kind saß aufrecht in seinen Kissen und biss mit seinen vier Zähnchen in die Schlafdecke, während es mit den kleinen Fäusten am anderen Ende zog. Als es Kirby sah, ließ es die Decke los und schenkte ihr ein friedliches, verschlafenes Lächeln.
Der Blick aus seinen großen braunen Augen traf Kirby auf einmal wie ein Stromschlag. Das von weichen dunklen Locken umrahmte kleine Gesicht spiegelte die Züge eines Mannes wider, den Kirby erst vor kurzer Zeit zum ersten Mal gesehen hatte. Nun, da sie ihn kannte, erkannte sie auch die Ähnlichkeit.
Das Baby reckte ihr die Ärmchen entgegen und artikulierte das einzige Wort, das es bisher gelernt hatte: „Mama … Mama.“
Kirby hob das Kind aus seinem Bettchen und drückte es fest an ihre Brust. „Er wird dich mir nicht wegnehmen“, flüsterte sie. „Niemals.“
„Darf ich mir vielleicht erst einmal einen Kaffee machen?“, fragte Howard Tannon seinen Neffen und schlurfte gähnend zur Küche.
„Ich wäre nicht so früh gekommen, wenn es nicht wichtig wäre“, erwiderte Carl.
„So wichtig, dass du mich an einem Samstagmorgen in aller Herrgottsfrühe aus dem Schlaf reißen musst?“
„Hast du nicht gesagt, du übernimmst den Fall?“
„Das habe ich, aber ich fange gewöhnlich erst um acht an zu arbeiten. Montags.“
„Dann muss ich eben jemand anders finden.“ Missmutig wandte Carl sich zur Tür. Er wollte verflucht sein, wenn er sich von seinem Onkel ein schlechtes Gewissen machen ließ. Was verlangte er von ihm? Dass er sich mit einem so brennenden Problem an die offiziellen Geschäftszeiten hielt? Er war bereit, seinem Onkel das Honorar, das er seinen Klienten üblicherweise berechnete, in voller Höhe zu bezahlen, ohne Familienrabatt. Howard war der beste Anwalt von Houston, und Carl wollte den besten. Wenn er aber nicht bereit war, sich voll und ganz für ihn einzusetzen, würde er sich eben einen anderen suchen.
„Nur zu“, brummte Howard. „Ein anderer würde allein für die Vorbereitung des Falles doppelt so viel Zeit benötigen wie ich.“
Carl drehte auf dem Absatz um und fuhr sich nervös durchs Haar.
„Ruhig Blut, mein Junge. Du bist anscheinend immer noch so ungestüm wie früher. Ein Hitzkopf wie deine italienischen Vorfahren.“
„Ich habe keine Lust, mit dir über meine Ahnen zu philosophieren. Es geht um mein Kind!“
„Dann nimm dir eine Tasse Kaffee und komm mit in mein Arbeitszimmer. Wir werden uns in Ruhe über die Sache unterhalten.“
„Ich will keinen Kaffee. Ich möchte wissen, was du zu tun gedenkst.“
Howard goss mit provokantem Gleichmut frisch gebrühten Kaffee in die beiden Tassen, die er für sich und seinen Gast bereitgestellt hatte. „Du bist wie dein Vater. Immer mit dem Kopf durch die Wand.“
„Komisch,
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