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Baccara Extra Band 01

Baccara Extra Band 01

Titel: Baccara Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN GRADY MAXINE SULLIVAN CHARLENE SANDS JILL SHALVIS
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Augen.
    Da war keinerlei Unsicherheit zu erkennen. Er schien genau zu wissen, was er tat.
    Nach kurzer Fahrt, während der Maddy sich fast an die Beifahrertür drückte, um so viel Abstand wie möglich zwischen Jack und sich zu bringen, erreichten sie ein solides Holzgebäude auf einer großen Lichtung.
    „Das hier sieht jetzt wie eine Geisterstadt aus“, erläuterte Jack, während er die Tür öffnete. „Aber wenn hier geschoren wurde, war es immer sehr laut und hektisch.“
    Maddy sah zu einer Windmühle, die sich langsam drehte. Sie fühlte sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Während sie eine alte Rampe hinaufgingen, stellte sie sich vor, wie die Arbeiter hier die unzähligen Schafe hinaufgetrieben hatten.
    Während in Sydney ständig noch höhere Wolkenkratzer gebaut wurden, der Verkehr zunahm und noch mehr Touristen in die Stadt strömten, schien hier die Zeit stehen geblieben. Die Szenerie wirkte wie vor hundert Jahren.
    Als sie das Gebäude betraten, drehte Maddy sich staunend im Kreis. „Das ist wirklich riesig!“
    „Der Schuppen ist 82 Meter lang und wurde 1860 gebaut. Damals gab es hier 52 Scherstationen, aber bereits dreißig Jahre später wurden stattdessen 36 dampfbetriebene Scherplätze eingerichtet. Lediglich zehn manuelle Scherplätze für die Schafböcke wurden beibehalten. Schließlich wollte man nicht riskieren, dass ihnen durch die Maschinen etwas Wertvolles mit abgeschnitten wurde.“
    Typisch Mann, dachte sie und unterdrückte ein Lächeln.
    Ihre Schritte hallten in dem leeren, weitläufigen Gebäude. Unter der Decke hingen Spinnweben, und ein paar Spatzen hatten hier ihre Nester gebaut. Zwischen den Bohlen der Holzwände drangen Sonnenstrahlen hindurch und zogen hellen Streifen über den Boden. Es roch nach trockener Erde, altem Holz und Tieren.
    Maddy deutete auf einige Einzäunungen. „Und da haben die Schafe sich also angestellt, damit ihnen jemand den Pullover auszieht?“
    Er klopfte auf das Geländer. „Jeder dieser Bereiche fasst genug Schafe für zwei Stunden Scheren. Ein Gehilfe befördert das Schaf auf dieses Brett, und dort wird es vom Scherer geschoren. Sobald das Vlies entfernt ist, gelangt das Schaf durch diese Bodenklappe in eine weitere Einzäunung, wo die Tiere später gezählt werden.“
    Er ging zu einem großen Tisch hinüber. „Auf diesen Holztischen wurden die Schaffelle ausgebreitet, um Kletten, Steine und Zweige daraus zu entfernen. Dann wurden sie geprüft und bewertet.“ Aus dem Kasten holte er in kleines Stück Schafwolle. „Je feiner die Wolle, desto besser.“
    Als er ihr die Wolle reichte, berührten sich ihre Hände. Maddy rieb das kleine Wollstück zwischen den Fingern, ohne etwas davon zu spüren. Ihre Fingerspitzen waren vom Kontakt mit Jack wie betäubt.
    Angespannt räusperte sie sich. „Was hast du jetzt mit all dem vor?“
    Nachdenklich blickte er sich um. „Ich lasse es so, wie es ist.“
    „Aber das ist Verschwendung.“
    „Die australische Wollindustrie hatte Mitte des letzten Jahrhunderts ihren Höhepunkt, doch diese Zeiten sind vorbei.“ Er runzelte die Stirn. „Alles ändert sich.“
    Man muss mit der Zeit gehen, dachte sie und blickte auf das Stück Wolle zwischen ihren Fingern, auch wenn lieb gewonnene Traditionen dabei zurückbleiben.
    „An diesem Wochenende findet eine Gala statt.“ Seine Stimme, die sie aus ihren Gedanken riss, hallte sonor in dem großen Raum wider.
    Sie sah hoch. „Wie schön! Geh nur. Ich kann mich gern um Beau kümmern.“
    „Du sollst mitkommen.“
    Er kam auf sie zu, und Maddy spürte, dass sie rot wurde. „Ich bin sicher, dass deine Verlobte Tara davon nicht viel hält.“
    Abrupt blieb er stehen und biss die Zähne aufeinander. „Heute früh habe ich mit Tara gesprochen. Es war falsch von mir, eine Heirat mit ihr in Betracht zu ziehen. Ich habe ihr vorgeschlagen, dass wir befreundet bleiben.“
    Die Gedanken überschlugen sich in Maddys Kopf. Er konnte doch nicht nur wegen des einen Kusses gestern Nacht die Verlobung mit Tara lösen! Offenbar hatte er fest vor, dass diesem einen Kuss noch sehr viel mehr folgen sollte.
    Dabei konnte sie nicht einmal mit Sicherheit sagen, dass sie ihn überhaupt mochte. Wenn er glaubte, sie würde der Versuchung nachgeben und mit jemandem einfach nur aus Spaß ins Bett steigen, dann befand er sich im Irrtum. „Jack, wenn das irgendetwas mit dem zu tun hat, was letzte Nacht zwischen uns passiert ist, dann … ich meine, falls du denkst, dass es vielleicht

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