Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
vertraust, gibt es zwischen uns gar nichts.“
Zögernd ließ er sie los.
Laura lief zum Haus, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen. Dabei sehnte sie sich so sehr nach ihm.
Richard starrte ihr nach, begehrte sie und erkannte, was aus ihm geworden war.
Er hasste sich selbst.
Nach einem Lauf, bei dem er die in Mitleidenschaft gezogenen Muskeln bis aufs Äußerste strapaziert hatte, kehrte Richard zum Haus zurück und holte sich ein Glas Wasser aus der Küche.
Im Wohnzimmer fand er Lauras Zeichnungen. Auf einem Bild schlief Kelly mit dem Kätzchen in einem Sessel. Auf einem anderen war sein Haus zu sehen. Auf einem dritten saß seine Tochter strahlend auf der Rutsche.
Die Bilder waren nicht nur überraschend gut, sondern verrieten auch Liebe mit jedem Strich und jeder Schattierung. Richard nahm eine von Kellys Zeichnungen mit in seine Räume, wobei er kaum darauf achtete, nicht entdeckt zu werden. Laura wich ihm sicher aus.
Die nächsten zwei Tage bewiesen ihm, wie recht er hatte.
Laura stellte Richard das Essen vor die Tür und klopfte nur an. Hätte sie mit ihm gesprochen, hätte sie sich wieder an alles erinnert und zu viel begehrt. Sie brauchte Abstand, um Gedanken und Gefühle zu ordnen, doch viel half es nicht. Was Richard anging, war und blieb sie verwirrt.
Heute war Kelly besonders fröhlich. Nach einem Strandspaziergang wuschen und trockneten sie die gesammelten Muscheln und klebten sie auf einen alten Spiegel, den sie in einem Karton in der Garage gefunden hatten.
Auf einer Seite der Garage waren alle möglichen Gegenstände gelagert. Laura vermutete, dass sie Richards Frau gehört hatten und ihn an die gescheiterte Ehe erinnerten.
„Wollen wir den Rahmen anstreichen, damit er farblich zu deinem Zimmer passt?“, fragte Laura, doch Kelly schüttelte den Kopf.
„Ich will ihn Daddy schenken.“
Laura rang sich ein Lächeln ab. „Das wird ihn aber freuen.“
„Ich bringe ihm den Spiegel.“
„Schatz, das ist keine gute Idee.“ Kelly lief jedoch schon ins Haus und drückte dabei ihren Schatz an die Brust. Laura holte sie vor der Treppe ein. „Kelly, warte! Der Klebstoff muss noch trocknen. Wir sollten den Spiegel erst einmal in dein Zimmer legen.“
„Nein, ich will ihn Daddy bringen!“
Kelly riss sich los und rannte zur Treppe. Laura holte sie erneut ein und hielt sie fest.
„Lass mich los!“
„Du kannst ihn nicht sehen. Niemand kann das.“ Laura setzte sich mit der schreienden Kelly auf die Treppe und drückte sie an sich. Einige Muscheln fielen vom Rahmen des Spiegels auf den Boden. Kelly schlang Arme und Beine um Laura und weinte herzzerreißend.
„Was ist da unten los?“
Laura reagierte nicht auf die Frage aus der Sprechanlage, sondern redete beruhigend auf Kelly ein und trug sie und den Spiegel schließlich in den ersten Stock. Allmählich beruhigte sich die Kleine. Laura legte sie aufs Bett und zog ihr die Schuhe aus. Es war höchste Zeit für ein Nickerchen, doch das Kind wehrte sich gegen den Schlaf.
„Ich will mein Kätzchen haben.“
Laura strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Ich suche es.“
Sobald Kelly allein war, kletterte sie vom Bett, schob einen Stuhl an die Wand, stieg darauf und drückte die Taste am Sprechgerät. „Daddy, ich habe ein Geschenk für dich. Ich habe es selbst gemacht. Es ist ein Spiegel.“
„Das ist sehr lieb von dir, Schatz. Sicher ist er sehr schön.“
„Willst du ihn nicht haben?“
„Doch, unbedingt.“
„Dann hole ihn dir“, verlangte Kelly mit weinerlicher Stimme.
„Das kann ich nicht, Schatz.“
„Doch, du kannst es!“, rief sie. „Ich habe dich am Strand gesehen! Ich habe dich gesehen! Du kannst herunterkommen!“
Laura betrat mit dem Kätzchen das Zimmer. Sie hatte genug gehört. „Komm, meine Kleine“, sagte sie und trug Kelly zum Bett.
Das Kind wehrte sich, weinte und strampelte.
„Ich gebe dir Serabi nicht, wenn du nicht brav bist“, mahnte Laura.
Das Mädchen seufzte und sah sie traurig an. „Es tut mir leid.“
Laura setzte sich auf die Bettkante, behielt das Kätzchen jedoch noch auf dem Arm. „Du kannst nichts dafür, Schatz. Ich weiß, dass du wütend bist, weil dein Daddy nicht herunterkommt.“ Und du bist nicht die Einzige. „Aber du musst dich beruhigen. Ich gebe ihm den Spiegel.“
„Wieso darfst du ihn sehen, aber ich nicht?“, klagte Kelly.
„Ich habe ihn auch noch nicht gesehen.“
„Aber er war bei dir in der Küche.“
„Schlaf jetzt ein bisschen, und hinterher sehen wir
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