[Baccara] Zaertliche Beruehrungen
aufhören”, erklärte sie atemlos und durchquerte rasch das Zimmer.
„Wir müssen gar nicht”, rief Tyler rauh. Er verging fast vor Verlangen. „Du willst auch gar nicht aufhören, genausowenig wie ich, Carrie. Wir sind beide…“
„Du mußt mich für eine…. für eine Schlampe halten”, stammelte Carrie.
Ruhelos ging sie vor dem Ventilator auf und ab. Sie brauchte dringend eine Abkühlung, in jeder hinsicht. Sie wurde sonst noch verrückt. Sich so brennend nach sexueller Erfüllung zu sehnen, eine Erfüllung, die nicht stattfinden würde, war kaum zu ertragen.
„Ich meine, was solltest du anderes von mir halten. Wenn ich an mein Benehmen denke, komme ich mir sogar selbst wie eine Schlampe vor.“
Tyler seufzte. Er wollte jetzt nicht reden. Er empfand fast körperliche Qualen, so angespannt war er. Er verschränkte die Hände. Es half nichts. Das Gefühl von Carries samtweicher Haut blieb. Er mußte und wollte sie erneut spüren. Aber zuerst mußte er etwas klären. „Du bist keine Schlampe, Carrie“
„Natürlich sagst du das jetzt. Was solltest du sonst sagen? Du bist viel zu geschickt, um mir die Wahrheit zu sagen “
Tyler schloß die Augen. „Ganz offensichtlich bin ich das überraschend wenig, sonst würden mich meine eigenen Worte jetzt nicht verfolgen.“
„Wie konnte das passieren? Nach allem, was wir gestern besprochen haben, habe ich geglaubt…“ verzweifelt brach Carrie ab. Ihr eigener Körper hatte sie verraten, hatte sich über all ihre edlen Vorsätze hinweggesetzt, nur um sexuelle Befriedigung zu erlangen.
Tyler versuchte, sich zu erinnern, worüber sie gestern geredet hatten, doch es bereitete ihm höllische Schwierigkeiten, seine Gedanken zu konzentrieren. „Bitte, setze dich doch hin, Carrie“, forderte er sie auf. „Dein ständiges Hinundhergehen verursacht mir.
Kopfschmerzen.“
„Ich habe lan betrogen.” Carrie blieb einen Augenblick stehen, bevor sie weiterging, schneller als zuvor. Sich einzureden, verführt worden zu sein, wäre zwecklos. Dafür hatte sie Tyler zu hastig, zu unmißverständlich begehrt.
Schlimmer noch, sie konnte sich einfach nicht erinnern, jemals ein solch überwältigendes Verlangen nach Ian empfunden zu haben. War Ian für sie zu einer wunderschönen Vorstellung geworden, heilig und rein, weit weg von allem Irdischen wie sexuellen Anziehung oder pure Lust? Sie schämte sich. „Ich habeIan betrogen und dich dazu benutzt. Es tut mir leid, Tyler. Das war schrecklich von mir.“ Bestürzt starrte Tyler sie an. „Du entschuldigst dich bei mir, daß du mich benutzt hast?”
wiederholte er langsam.
Carrie nickte bedrückt. Da hatte sie ihm erklärt, sie besäße weder die Zeit noch die Energie oder das Interesse, sich auf eine Affäre einzulassen, und als sie das gesagt hatte, war sie auch fest davon überzeugt gewesen. Doch ihr Verhalten strafte ihre Worte Lügen. Sie hatte sich benommen, als wäre sie nur allzu bereit und willens, etwas mit ihm anzufangen.
Noch nie hatte eine größere Distanz zwischen ihrem Verstand und ihrem Körper bestanden. Ihre Wertvorstellungen und ihre Bedürfnisse lagen im Widerstreit miteinander, und es konnte keinen Gewinner geben.
„Ich liebe lan, bis jetzt habe ich…”
„Carrie, ein paar Küsse und ein paar harmlose Liebkosungen sind meiner Meinung nach kein Hochverrat.” Der Verlauf, den dieses Gespräch nahm, machte Tyler mit jeder Sekunde frustrierter und wütender. Carrie errötete. Er hatte die heftige Leidenschaft, die sie so erschüttert hatte, also bereits eingeordnet und als banal abgetan. Sie war verlegen, verletzt und verärgert und suchte nach Worten, ihm ihre Empfindungen verständlich zu machen.
„Carrie, lan ist tot”, fuhr Tyler schließlich fort. Daß Carrie nun plötzlich gar nichts mehr sagte, brachte ihn nur noch mehr durcheinander. „Du liebtest diesen Mann. Aber er ist nicht mehr da, damit du ihn betrügen könntest. Der Schwur bei der Heirat sagt doch ,bis daß der Tod euch scheidet’, richtig? Nun, der Tod hat euch geschieden. Dein Schwur ist nicht länger gültig.”
Sie zuckte zusammen, die Farbe wich aus ihrem Gesicht, und ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen. Verdammt, Tremaine, verfluchte er sich selber. Er kam sich herzlos und gemein vor, so wie er sich gefühlt hatte, als er Dylan und Franklin die Ente weggenommen hatte und sie angefangen hatten zu weinen.
Doch was ich gesagt habe, ist die Wahrheit, versicherte er sich, und sie mußte das einmal hören. So
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