[Baccara] Zaertliche Beruehrungen
schmerzhaft das auch war, sie mußte sich damit auseinandersetzen, daß ihre Gefühle und Bedürfnisse nicht mit ihrem Ehemann gestorben waren. Er stand auf und ging zu ihr.
Ein Luftstrom vom Ventilator blies ihm ins Gesicht. „Carrie, wein doch nicht.” Das war sowohl eine Bitte als auch eine Aufforderung.
„Das werde ich nicht.” Entschieden blinzelte Carrie die Tränen zurück. „Ich hasse es zu weinen. Ich bin stolz darauf, daß ich nicht mehr geweint habe, seit der Geburt der Drillinge. Manchmal ist mir zwar nach Weinen zumute, und meine Augen werden feucht, aber ich zwinge mich, es nicht zuzulassen.”
Diese entschlossene Erklärung berührte Tyler stärker, als wenn Carrie in Tränen ausgebrochen wäre. „Vielleicht wäre es leichter für dich, wenn du es dir ab und zu doch mal erlauben würdest zu weinen”, sagte er ruhig und war über seinen eigenen Vorschlag erstaunt. Heulende Frauen waren ihm ein Greuel. Bei dem leisesten Anzeichen von Tränen machte er sich sonst aus dem Staub.
„Nein, weinen löst keine Probleme.” Carrie lächelte schwach. Inzwischen hatte sie sich wieder besser unter Kontrolle. „Die Augen werden rot, die Nase läuft, und man sieht häßlich aus. Nein, danke, darauf verzichte ich.”
Tyler betrachtete ihr Profil - ihre dunklen, langen Wimpern, den sanften Schwung ihrer Lippen, ihr kleines energisches Kinn -, und ein seltsames, unbekanntes Gefühl erfaßte ihn. „Carrie, du könntest niemals häßlich aussehen”, sagte er zärtlich und berührte impulsiv ihre Wange.
„Danke, aber das weiß ich besser.” Carrie wich rasch zurück, bis sie aus seiner Reichweite war. Sie fühlte sich verlegen, erschöpft und aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie wollte, daß er ging. „Es ist schon spät”, erklärte sie mit einem Blick auf die Armbanduhr.
„Ja, ziemlich spät. Neun Uhr”, gab Tyler leicht spöttisch zurück.
„Immer wieder kommt es dazu, daß du mich hinauswirfst, nicht wahr?”
„Es gibt keinen Grund für dich zu bleiben.”
Ihre Ablehnung tat ihm weh, stärker, als es sein sollte. „Du hast recht”, sagte er und ging entschieden zur Tür. „Es gibt absolut keinen Grund für mich hierzubleiben.”
Carrie folgte ihm, um sich zu überzeugen, daß er auch wirklich ging.
7. KAPITEL
Wie immer verbrachte Tyler die Stunden im Büro mit endlosen Besprechungen, Telefonanrufen und Aktenstudium. Er mochte ein reicher Tremaine sein, doch er war ebenfalls ein ehrgeiziges Mitglied des Vorstands. Obwohl man es noch nicht laut aussprach, galt es in der Familie als beschlossen, daß Cole den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden übernehmen würde, wenn ihr Vater sich einmal zur Ruhe setzte, und er, Tyler, dann zum Vorstandsvorsitzenden berufen werden würde. Diese zukünftige Ernennung wollte er sich aber auch verdienen, und zwar durch harte Arbeit, nicht, weil er zur Familie gehörte.
Am ersten Tag nach dem Abend mit Carrie lud er nach Büroschluß Kunden ein, die er fürstlich bewirtete, am nächsten Abend nahm er an dem Cocktail-und Dinnerempfang einer Handelsgesellschaft teil, wo er Tremaine Incorporated mit geübtem Charme vertrat.
An beiden Tagen kam er erst spätnachts nach Hause, und jedesmal blieb er auf seiner Auffahrt stehen und blickte zum Nachbargrundstück hinüber. Dort war alles dunkel. Das einzige Licht kam von der schwachen Verandabeleuchtung.
Auch jetzt, am dritten Abend, stand er dort und starrte in die Dunkelheit. Das Bild von Carrie, die ihn anlächelte und mit ihren großen blauen Augen anstrahlte, erschien in seiner Phantasie. Sie kam ihm erstaunlich wirklich vor, fast glaubte er, ihr Lachen zu hören, ihre samtweiche Haut zu fühlen, den frischen Duft ihres seidigen blonden Haars wahrzunehmen. Doch die Momente, dieses lebendige Bild von ihr heraufzubeschwören, beschränkten sich nicht nur auf die Stunden, wenn er wach war. Carrie erschien auch in seinen Träumen…
Sie lagen nebeneinander, küßten sich, und sie streichelte ihn mit ihren grazilen Händen.
Zuerst ein wenig schüchtern, bis sie mutiger wurde, und seinen Körper zu erkunden begann. Er stöhnte lustvoll, begann auch sie zu liebkosen und umfaßte ihre Brüste, die sich herrlich rund und fest anfühlten. Schließlich küßte er ihre rosigen Knospen, bis sie sich unter seinen zärtlichen Berührungen aufrichteten.
Er zog Carrie zu sich hinunter, um sie erneut leidenschaftlich zu küssen und so schien es endlos weiterzugehen. Er spielte mit dem weichen Haar zwischen ihren Beinen,
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