[Baccara] Zaertliche Beruehrungen
ich sie im Spielzeugregal entdeckt.” Er langte noch einmal in die Tüte. „Ich habe gleich zwei davon gekauft. Jetzt hat jedes Kind eine. Drei Kinder, drei Enten.”
Nun, wo er angefangen hatte zu sprechen, sprudelte es nur so aus ihm heraus. „Ich habe darüber nachgedacht, daß du gesagt hast, deine Kinder sollen Freunde sein und keine Rivalen. Das ist vernünftig. Ich meine, es ist bestimmt besser für alle Beteiligten, wenn Brüder Kumpel sind, statt sich ständig zu prügeln, richtig?”
„Richtig.” Carrie lächelte. „Danke für das Spielzeug. Den Kindern wird es gefallen. Das war sehr aufmerksam von dir, Tyler.”
Er reichte ihr die Papiertüte. „Wo sind die kleinen Plagen denn überhaupt? Hier ist es so schrecklich still.”
„Sie sind im Bett.”
„So früh? Es ist doch noch nicht mal acht Uhr.”
„Ihre Schlafenszeit ist um halb sieben. Aber sie plaudern und spielen noch eine Weile in ihren Bettchen. Vielleicht sind sie j a noch wach. Willst du nach oben gehen und nachsehen?”
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„Nein, das ist nicht notwendig.” Er lehnte sich an den Türrahmen.
„Dann hast au jetzt also frei. Was hast du dir vorgenommen?”
Carrie zuckte die Schultern. „Heute kommt im Fernsehen eine Show, die ich mir gewöhnlich ansehe.” Sie nannte den Namen der Sendung.
„Die kenne ich nicht, aber ich sehe auch selten fern, und wenn doch, dann das Programm, das von der Tremaine Incorporated gesponsert wird, oder um mich über bestimmte Werbekampagnen auf dem laufenden zu halten.”
„Dann ist Fernsehen für dich also Arbeit und keine Entspannung. Für mich bietet es die Möglichkeit, mich hinzusetzen und abzuschalten. Ich genieße diese Momente.” Carrie sah auf die Küchenuhr. „Ich werde mir jetzt etwas Popcorn zubereiten, bevor die Show anfängt.”
Sie sprachen zwar kein Wort darüber, ob er ihr beim Fernsehen Gesellschaft leisten sollte, doch als sie dann die Schüssel mit Popcorn ins Wohnzimmer trug und das Gerät einschaltete, folgte er ihr. Sie setzten sich nebeneinander auf das Sofa.
Im Raum war es stickig, und Tyler meinte überrascht: „Ich nahm eigentlich an, der alte Mr. Wilcox hätte eine zentrale Klimaanlage gehabt.”
„Nein. Es gibt nur eine Klimaanlage im Kinderzimmer. Ben sagt, er könne mir eine gebrauchte für mein Schlafzimmer besorgen, aber bis es soweit ist, müssen Ventilatoren ausreichen.”
„Nun, der in diesem Zimmer funktioniert aber nicht besonders gut.”
Er jedenfalls empfand es als heiß und schwül, und drückende Hitze machte ihn immer reizbar. Carrie zog die Beine an und sah auf den Bildschirm. Ab und zu nahm sie eine Handvoll Popcom. Tyler rutschte unruhig hin und her. Es kam ihm lächerlich vor, hier zu schwitzen und eine langweilige Show anzusehen, wenn er ein mit allen Raffinessen eingerichtetes Haus besaß, das kühl, bequem und klimatisiert war.
Er machte ein paar abfällige Bemerkungen über die Hitze, dann noch ein paar über das Fernsehprogramm und wurde sogar ziemlich wütend, als ein kitschiges Commercial einer Drogerienkette der Konkurrenz mit viel sentimentaler Musik, Hunden, Kindern und alten Leuten gesendet wurde.
„Ein blendendes Beispiel für schamlos manipulative Werbetaktik, die nichts mit dem zu tun hat, was man in einer Drogerie kauft!” schimpfte er.
„Aber es erregt Interesse”, bemerkte Carrie. „Ich finde es eigentlich ganz süß, wenn die Oma Eiscreme für den kleinen Jungen, das Baby und den Hund kauft.”
„Diese Drogerienkette verkauft nicht einmal Eiscreme!” brauste Tyler auf. „Tremaine Drogerien haben niedrigere Preise, besseren Service…”
„Und ziemlich langweilige Werbung.”
„Langweilig?! Unsere Commercials sind erstklassig. Sie sind informativ, schlicht, richten sich an den Verstand des Konsumenten und nach seinem Geldbeutel - nicht an irgendwelche dumpfen Gefühle. Es ist bekannt, daß wir genug Geld für Werbung ausgeben, um…”
„Ich habe doch nur gescherzt”, unterbrach Carrie ihn. „Ich bin überzeugt, daß eure Commercials genau so sind, wie du sagst.”
Das war nicht die Antwort, die das Vorstandsmitglied für den Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit hören wollte. „Meine Meinung zu unseren Werbesendungen spielt eigentlich keine so große Rolle. Wir versuchen die Konsumenten, Fernsehzuschauer wie dich, wirklich zu erreichen, und ich dachte immer, unsere Werbung sei auch dementsprechend effektiv. Wir haben Verbraucherumfragen gemacht, die zeigen, daß…”
„Schh. Das
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