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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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einem Pub in Camden zum Mittagessen. Sie haben sich alte Fotos angeschaut und Mutter-Tochter-Gespräche geführt. »Wir plauderten über Haare und über Klamotten. Am nächsten Tag war sie tot«, sagte Janis Winehouse. Etwa gegen 15.00 Uhr kehren sie gemeinsam zu Amys Haus im Camden Square 30 zurück, wo bereits ein Taxi wartet. Als Janis einsteigt, ruft Amy ihr zu:
    »Ich liebe dich, Mom!«
    Das Taxi fährt los, Amy winkt ihrer Mutter kurz hinterher und geht in ihr Haus. Später sagt Janis, ihr sei aufgefallen, dass Amy sehr abgekämpft und müde gewesen sei.
    Noch am selben Tag etwa gegen 19 Uhr wird Amy von ihrer Hausärztin untersucht. Es ist ein Routinecheck. Später, am 26. Oktober 2011, wird die Ärztin vor Gericht aussagen, dass Amy (den Umständen entsprechend) keine Auffälligkeiten gezeigt habe und dass sie sich zuversichtlich über ihre persönliche Zukunft geäußert habe.
    Laut dem »Daily Mirror« sollen »einige Leute« Amy am Freitagabend zudem vor dem Pub »The Good Mixer« gesehen haben.
    Tony Azzopardi aus Camden, 56 Jahre alt, erzählt nach Amys Tod dem »Daily Mirror«, dass er am Freitag, den 22. Juli 2011, gegen 23.30 Uhr vor dem Pub »The Eagle«
zu Amy in ein Taxi gestiegen sei. Die beiden kannten sich über Blake. Amy habe ihn gebeten, ihr dabei zu helfen, Drogen zu kaufen. Gemeinsam seien sie dann nach West Hampstead gefahren, wo er einen Dealer angerufen habe, der Amy »Drogen der Klasse A« im Wert von 1200 Pfund verkauft habe. Anschließend sei er von Amy in Archway, Nordlondon, abgesetzt worden. Sie sei »dann wohl alleine zurück nach Camden gefahren«. Auf die Frage, warum Azzopardi dies erzählen würde, antwortet er:
    »Ich möchte, dass die Familie die Wahrheit erfährt.«
    Der Schilderung Azzopardis widerspricht jedoch, dass aus dem ersten toxikologischen Gutachten, das am 22./23. August von Amys Familie veröffentlicht wird, keine »illegalen Substanzen« entdeckt werden, sondern »lediglich Spuren von Alkohol und Librium«. In welcher Konzentration wird jedoch nicht gesagt.
    »Das ist ein Psychopharmakon, das ihr der Arzt gegen Entzugserscheinungen verschrieben hat«, sagte Janis Winehouse. »Es beruhigt dich, aber es bringt dich nicht um«, meinte die gelernte Apothekerin weiter.
    Die Polizei wird ebenfalls keine Spuren von Rauschgift in Amys Haus entdecken, sondern zwei große und eine kleine Flasche Wodka. Die Flaschen sind leer. Es gibt keine Anzeichen oder Hinweise auf einen Suizid, und die Polizei geht von einem »Tod ohne Verdachtsmomente« (»non suspicoius«) aus.
    In der Nacht auf Samstag, den 23. Juli 2011, wollen zwei direkte Nachbarinnen gehört haben, dass Amy bis »tief in der Nacht« Schlagzeug gespielt hat.
    Um 3.10 Uhr hat sie dann ihre letzte SMS versendet, an ihren Freund Kristian Marr.

    Amys persönlicher Leibwächter Andrew Morris soll Amy gegen vier Uhr morgens ins Bett geschickt haben (andere Quellen sprechen jedoch von 22.00 Uhr) und am Samstagmorgen etwa gegen 10.00 Uhr nach Amy gesehen haben, die zu diesem Zeitpunkt angeblich noch »geatmet habe«.
    Um 15.54 Uhr geht der Notruf von Andrew Morris in der Rettungsleitstelle ein. Ein Rettungswagen rast los und trifft etwa fünf Minuten später ein. Offen ist, wann Morris sich bei Amys Management und bei Mitch gemeldet hat, um zu besprechen, was jetzt zu tun sei.
    Nachbarinnen wollen am Samstagnachmittag bemerkt haben, dass Reg Traviss bereits einige Minuten vor dem Notarztwagen vor Amys Haus eintrifft, wo bereits eine Freundin von Amy wartet, der britische Ex-Big-Brother Star Aisleyne Horgan-Wallace. Beide sollen hemmungslos geweint haben.
    Um 16.04 Uhr stellt der Notarzt Amys Tod fest. Bei seinem Eintreffen ist Amy – was den Zustand der Leichenstarre betrifft – etwa sechs Stunden zuvor gestorben.
    Zieht man all diese Aussagen, Fakten und Behauptungen in Betracht, so scheint Morris’ Version, dass Amy um 10.00 Uhr noch gelebt habe, unwahrscheinlich. Denn danach hätte er die Tür zu ihrem Schlafzimmer ja fast in dem Moment geschlossen, in dem sie von uns ging.
     
    Die Angaben über Amys letzten Stunden und Todesursache sind zunächst so widersprüchlich wie ihr ganzes, viel zu kurzes Leben. Und es ist im Grunde auch vollkommen unerheblich, ob sich kurz nach Amys Tod mehrere »Zeugen« vom Schlage eines Tony Azzopardi melden, um
das tragische Ende eines jungen Lebens (vielleicht sogar gegen ein Informationshonorar) zu nutzen.
    Sicher ist an diesem Samstag, dem 23. Juli 2011, nur, dass um 23.17 Uhr

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