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Back to Blood

Back to Blood

Titel: Back to Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wolfe
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Museum of Art hat die echten jedenfalls gerne genommen. Die sind auf siebzig Millionen geschätzt worden … Vielleicht haben Sie sie dem Museum geschenkt.« … ha ha ha … Der Russe sagt, »Das ist das Idiotischste, was ich je gehört habe« …. wieder ein Wodka … bla bla bla bla … Der Kerl muss inzwischen stockbesoffen sein … Magdalena liest den Artikel bis zum Ende … kein Wort mehr über Sergej … Weshalb ist Sergej bloß so ausgerastet? War er so sauer, weil irgendein völlig unbekannter Kerl behauptet hat, dass er die Bilder nicht mag, die Sergej dem Museum geschenkt hat? … Muss wohl … Er war wohl sehr stolz darauf und außerdem sehr empfindlich bei dem Thema … bla … bla … bla … der Gedanke, dass sie sich gerade gezwungen hatte, dieses ganze Zeug zu lesen …
    Wie befohlen wartete Wladimir, als Magdalena Sergejs Penthouse verließ. Er trug den vollkommen leeren Gesichtsausdruck des effizienten Roboters zur Schau, der er war. Als er sie sah, rührte sich kein Muskel in seinem Gesicht. Aber allein seine Anwesenheit ließ ihr die Schamesröte ins Gesicht steigen. Was für einen Eindruck würde sie jetzt auf den Rest der Welt machen? Das war einfach: den eines billigen Flittchens am Morgen nach der Orgie, das immer noch das gleiche Alibi von einem Kleid, aus dem die Titten halb heraushingen, trug, in dem sie letzte Nacht gekommen war … und immer noch triefend vor vergiftetem Papayaschleim.
    Gott sei Dank gab es einen Lift, der sie direkt in die Tief garage brachte. Wortlos führte Wladimir sie zu Sergejs Limou sine, einem hellbraunen Mercedes Maybach. Sie stieg in den geräumigen Fond, drückte sich in eine Ecke und wünschte sich, unsichtbar zu sein. Das Einzige, was sie sah, als sie aus der Tiefgarage auf die Collins Avenue einbogen, war die haarlose weiße Kugel von Wladimirs Kopf hinter dem Steuer.
    ::::::Kein Wort jetzt, Wladimir, ich warne dich.::::::
    Es stellte sich heraus, dass ihre Furcht unbegründet war. Jetzt wurde sie auch noch paranoid.
    ::::::Sergej hat mich behandelt wie eine billige Hure. Was, wenn sein finsterer Roboter mich gar nicht nach Hause fährt — sondern kidnappt, an einem unbekannten Ort gefangen hält und zu unaussprechlichen Handlungen zwingt?::::::
    Sie schaute aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. Verzweifelt suchte sie nach beruhigenden Orientierungspunkten. Aber sie wusste so wenig über die Gegend nördlich von Miami Beach — Gott sei Dank! Das Fontainebleau Hotel tauchte auf … sie waren auf dem richtigen Weg … Sie schaute wieder zu Wladimirs Schädel … Eine neue Serie möglicher Katastrophen rauschte ihr durch den Kopf … Wie sollte sie jetzt leben? … Hatte sie jemals angenommen, dass Sergej sie genauso aushalten würde, wie Norman das getan hatte? … Zum ersten Mal dachte sie so konkret darüber nach ::::::Ich habe mich die ganze Zeit aushalten lassen! Es stimmt! Ich habe mich von meiner Familie, Nestor und allen anderen abgewandt, weil Norman ein Fernsehpromi war … ein Allerweltspromi … der sich jederzeit benutzen ließ, wenn die TV -Zuhälter irgendeinen Profilneurotiker mit medizinischem Abschluss suchten, um mit heißen Nachrichten über die Pornosucht den Persversling im Zuschauer zu kitzeln … während der Rest der Psychiaterzunft ihn für einen publicitysüchtigen Emporkömmling hielt, der für ein bisschen Aufmerksamkeit alles tat … einschließlich der Verunglimpfung ihres Berufsstandes … ¡Dios mío! Wie hatte ich nur auf diese korrupten Widerlinge hereinfallen können?::::::
    Sie schämte sich so, dass sie sich einen Block vor ihrer Wohnung von Wladimir absetzen ließ. Sie wollte nicht, dass irgendwer sah, in welchem Wagen sie nach Hause kam. Warum wird dieses Mädchen, das noch die Partyklamotten von letzter Nacht am Leib hat, so früh morgens in diese (für Miami-Beach-Verhältnisse) billige Gegend kutschiert, vom klobigen Holzkopfroboter eines reichen Mannes, in der Limousine eines reichen Mannes? Muss ich noch deutlicher werden?
    Es war einer dieser elenden Tage in Miami, an denen man sich vorkam wie im Bügelraum einer Wäscherei. Sie geht einen Block, und schon ist sie schweißnass und tut sich selbst leid. Sie versucht es, kann aber die Tränen nicht zurückhalten. Die Mascara, die ihren Augenhöhlen etwas Dramatisches verleihen sollte, läuft ihr über die Backen, was ihr ganz recht geschieht, der kleinen Hure.
    ::::::Bitte, Gott, mach, dass Amélia nicht zu Hause ist … mach, dass sie

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