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Back to Blood

Back to Blood

Titel: Back to Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wolfe
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schwarz gesehen hätte, wenn man bis auf den Grund der Vertiefungen hätte schauen wollen. Der Vorsitzende des Kuratoriums verkündete, dass die Zehn-Tonnen-Platte den Mittel punkt eines riesigen hängenden Gartens über dem Museumseingang bilden würde.
    Das ekstatische Bild dieser riesigen, in zehn Tonnen Stein — bis in alle Ewigkeit — eingelassenen Buchstaben stand Ed immer vor Augen. Explizit, alle Zeitläufte überdauernd, ehrten diese Buchstaben Koroljow, aber implizit ehrten sie auch Koroljows großen Vorboten und Vorkämpfer — mich, Edward T. Topping IV .
    ::::::Und diese Bohnenstange von Bürschchen, die hier vor mir steht, will mir erzählen, dass ich mich wie ein Hinterwäldler auf die demütigendste Art habe benutzen, düpieren, übertölpeln, einseifen lassen.:::::: Der Gedanke machte ihn rasend.
    Wahrscheinlich wunderte sich John Smith über Eds wutschnaubende Stimme, als er ihn grimassierend anstarrte und dann blaffte, »Okay, Schluss mit lustig. Jeder kann jedem alles vorwerfen. Jetzt mal ernsthaft. Warum sollte Ihrer Meinung nach irgendwer irgendwas von dem glauben, was Sie mir gerade erzählt haben? Sie erheben da ein paar« — er verkniff sich gerade noch »verleumderische« — »hässliche Vorwürfe gegen einen höchst angesehenen Mann.«
    »Ich habe einen Tipp bekommen, Mr. Topping. Über den Maler, der die Kandinskys und die Malewitschs gefälscht hat. Anscheinend kann er den Mund nicht halten, überall prahlt er damit herum, dass er die Experten gelinkt hat.«
    »Was heißt überall?«
    »In der hippen Kunstgemeinde, Sir — schätze, so nennt man das wohl — in Wynwood und South Beach.«
    »Die hippe Kunstgemeinde in Wynwood und South Beach …«, sagte Ed. »Wer genau aus dieser hippen Kunst gemeinde in Wynwood und South Beach hat Ihnen das alles erzählt?«
    »Ein Künstler, den ich kenne. Er hat sein Atelier gleich um die Ecke von dem Künstler, der die Fälschungen gemacht hat.«
    »Und die Geständnisse von diesem Fälscher hat er auf Band oder schriftlich, hoffe ich doch.«
    »Nein, Sir. Der Fälscher — er heißt Igor Drukowitsch, Russe, wie Koroljow — er hat es nicht direkt gestanden, er betrachtet das auch gar nicht als ›Geständnis.‹ Er will einfach unbedingt, dass die Menschen davon erfahren. Soweit ich weiß, hat er ein echtes Alkoholproblem, und die Hinweise verdichten sich immer mehr.«
    »So, so, die Hinweise verdichten sich immer mehr«, sagte Ed so ironisch er konnte. Kein Fragezeichen.
    »Ja, Sir.«
    »Ist Ihnen schon aufgefallen, dass alles, was Sie mir bis jetzt erzählt haben, Hörensagen ist?«
    »Ja, Sir«, sagte John Smith. »Mir ist klar, dass noch ein Haufen Arbeit auf mich wartet. Aber ich vertraue meinen Quellen.«
    »Er vertraut seinen Quellen«, sagte Ed mit größtmög lichem Sarkasmus und blickte dabei John Smith mitten ins Gesicht.
    Er wusste sofort, dass er die Kontrolle über sich verloren hatte … aber diese John Smiths, diese gottverdammten Ehrgeizlinge, diese selbstgefälligen Bürschchen mit ihren Visionen von Skandale »enthüllen«, »aufklären«, »aufdecken« … Wozu? Zum Wohle der Gemeinschaft? Also wirklich! Die sind nichts weiter als kindisch-egoistische Selbstdarsteller! Wenn sie denn so wild entschlossen wären, Stunk zu machen, alles Üble ans Licht zu zerren und Menschen bis aufs Blut zu verleumden, warum halten sie sich dann nicht an die Regierung? An die Amtsträger? An die Politiker? An die Bürokraten? Die können nicht klagen! Theoretisch können sie natürlich klagen — aber in der Praxis nicht! Sind doch genug da, frei zum Abschuss! Reichen die euch nicht, ihr hirntoten kleinen Rotzlöffel? Ihr Moskitos! Euer Lebenszweck ist zustechen und Blut saugen und dann abschwirren und warten, bis das nächste arme Schwein auftaucht und euch den nackten Arsch hinhält, wenn es seinen Rüssel in den öffentlichen Futtertrog steckt. Dann seid ihr wieder im Sturzflug zur Stelle, stecht zu und saugt noch mehr Blut ab! Reicht euch das nicht? Müsst ihr euch Leute aussuchen wie Sergej Koroljow, der uneigennützig zum Wohl der Allgemeinheit wirkt — und der wahrscheinlich jetzt schon genügend Anwälte auf der Gehaltsliste hat, um dem Miami Herald so lange einzuheizen und ihn zu demü tigen, bis er seine ganze Glaubwürdigkeit verliert und als schmieriges Revolverblatt endet!
    »Also, John«, sagte Ed und versuchte seine Fassung zurückzugewinnen. »Haben Sie eigentlich mal die … die … Dimensionen einer solchen Geschichte bedacht,

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