Back to Paradise (German Edition)
zusammenarbeiten müssten. Die erste Aufgabe ist ein Puzzle, das wir vervollständigen müssen, während drei von uns die drei anderen, die die Augen verbunden haben, anweisen, wie sie die Puzzleteile anordnen müssen. Bei der nächsten Aufgabe handelt es sich um ein Labyrinth, durch das wir uns einen Weg suchen müssen, während wir mit einem Seil verbunden sind. Dann müssen wir ein Rennauto aus Sachen basteln, die wir in der Natur finden. Maggie guckt die ganze Zeit über nicht ein Mal in meine Richtung.
Nach dem Mittagessen führt Dex unsere Gruppe in das Wäldchen hinter dem Büro. Er bleibt vor einer gewaltigen Eiche stehen, an deren Stamm eine kleine Plattform angebracht ist, die ungefähr dreißig Zentimeter über dem Boden schwebt.
»Das hier ist eine vertrauensbildende Übung«, erläutert Dex. »Ich teile euch in Paare auf. Jeder von euch wird seinem Partner den Rücken zudrehen, während ihr auf der Plattform steht, und sich dann in die Arme seines Partners fallen lassen. Dann tauschen wir; jeder fängt und jeder fällt einmal.«
Er teilt Lenny und Trish, Matt und Erin und mich und Maggie einander zu. Ich stehe neben meiner stirnrunzelnden Partnerin. »Guck nicht so deprimiert«, sage ich zu ihr.
»Ich bin nicht deprimiert. Hast du ihn nicht sagen hören, dass es eine vertrauensbildende Übung ist?«
»Ja, und?«
Sie schüttelt den Kopf. »Vergiss es.«
Ehe ich etwas erwidern kann, ruft Trish aus: »Lenny wird mich plattmachen! Ich hoffe, Sie haben eine gute Krankenversicherung abgeschlossen, Dex.«
Lenny lacht. »Du bist selbst kein Fliegengewicht, Trish. Hoffentlich platzen deine Titten nicht, wenn ich dich fallen lasse und sie auf den Boden krachen!«
Dex hebt die Hand, was sein spezielles Signal für Klappe halten! ist, wie wir inzwischen alle gelernt haben. »Ich versichere euch, dass ihr das alle schaffen werdet. Ihr werdet mit einem Bungeeseil am Baum gesichert, so wird die Last verringert. Lenny und Trish, ihr zwei seid als Erste dran.«
»Auf keinen Fall, Dex«, sagt Trish. »Was ist, wenn er mich fallen lässt?«
»Das wird er nicht.«
»Wie können Sie sich da so sicher sein?«
»Weil die gesamte Gruppe sich auf ihn verlässt und er uns nicht enttäuschen wird. Habe ich recht, Lenny?«
Lennys Augenbrauen sind vor Verwirrung zusammengezogen. »Ist das irgendein Psychoscheiß, mit dem Sie mich grad zulabern?«
»Ja. Jetzt stell dich auf die Plattform und lege das Bungeeseil um deine Taille. Zeige Trish, wie einfach es ist.«
Lenny macht, was Dex ihm sagt. Da das Seil die Hauptlast des Gewichtes hält, hat Trish kein Problem, ihn aufzufangen. Sie tauschen den Platz und zu unserer Erleichterung fängt Lenny Trish und testet nicht seine Theorie über ihre Titten.
»Okay«, sagt Dex. »Caleb und Maggie, ihr seid die Nächsten.«
14 Maggie
Ich trete an den Rand der Plattform, klinke mich an der Taille in das Bungeeseil ein, das am Baum befestigt ist, und schaue hinunter. Caleb steht dort mit ausgestreckten Armen, bereit, mich aufzufangen.
Plötzlich geht diese Übung irgendwie darüber hinaus, ob ich glaube, dass er mich auffängt oder nicht.
Deshalb war ich seit jener Nacht letzte Woche so wütend auf ihn … Ein Gedanke lässt mich stutzen. Ich war nicht bloß seit jener Nacht wütend auf ihn. Ich bin seit acht Monaten wütend auf ihn. Seit ich herausgefunden habe, dass er mich belogen hat. Seit er gegangen ist, ohne mir die Wahrheit zu sagen.
Ich denke an all die Dinge, die ungesagt geblieben sind … all die Dinge, die ich hätte sagen sollen. Da steht so viel Unehrlichkeit zwischen uns. Ich weiche an den Baumstamm zurück und umschlinge mich mit den Armen. »Ich kann nicht.«
»Warum nicht?«, fragt Caleb.
Alle starren mich an, warten auf eine Erklärung. Und obwohl ich vor der Gruppe eigentlich nicht darüber reden möchte, habe ich die Geheimniskrämerei so satt. Ich wünsche mir verzweifelt, hier und jetzt auszusprechen, was ich fühle, weil ich später vielleicht nicht mehr den Mut dazu haben werde.
Ich löse das Bungeeseil und trete von der Plattform. »Ich möchte es einfach nicht machen.«
»Ich werde dich nicht fallen lassen«, sagt Caleb. »Versprochen.«
Ich sehe in seine durchdringenden blauen Augen, die dunkler werden, wenn er aufgewühlt ist.
»Es geht nicht darum, ob du mich fängst oder nicht«, sage ich zu ihm. »Es geht um den Unfall.«
Caleb wirkt misstrauisch und verwirrt, und ich bin mir ziemlich sicher, seine Laune ist im Begriff, noch
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