Back to Paradise (German Edition)
düsterer zu werden, als ich sage: »Bei dieser ganzen Übung geht es um Vertrauen. Und die Wahrheit ist nun mal, ich vertraue dir nicht.«
»Jetzt wird’s interessant«, sagt Lenny und reibt sich die Hände. »Und ich dachte die ganze Zeit, ihr zwei würdet übereinander herfallen, wenn gerade keiner hinguckt.«
Caleb wirft ihm einen funkelnden Blick zu. »Halt endlich die Fresse, Lenny, oder ich bin gezwungen, sie dir zu polieren.« Seine Hände sind jetzt zu Fäusten an seiner Seite geballt und ein Muskel an seinem Kiefer zuckt. Ich fürchte, er wird sich jeden Moment auf Lenny stürzen, aber hier geht es nicht um Lenny. Es geht um uns.
Dex hebt eine Hand, aber ich glaube nicht, dass Caleb sich darum schert.
»Nach allem, was wir durchgemacht haben, schuldest du mir Vertrauen, finde ich«, sagt Caleb zu mir.
Er blickt es einfach nicht. Oh, wie sehr ich mir wünsche, er würde mir von allein die Wahrheit über den Unfall gestehen. Es ist der einzige Weg, wie wir das hier hinter uns lassen können. Ich muss die Lügen und den Verrat endlich hinter mir lassen.
Der Gedanke an den Unfall und alles, was seitdem geschehen ist, lässt mich schaudern. Ich werde körperlich nie wieder dieselbe sein. Die Leute werden immer den Krüppel in mir sehen. Ich klammerte mich an den Glauben, dass Caleb mich trotz meiner Verletzungen wollte, aber vielleicht war das alles nur Taktik, um mich dazu zu bringen, den Mund zu halten.
Die einzige Person, die die Wahrheit ans Licht bringen kann, steht jetzt hier vor mir.
»Sieh der nackten, harten Tatsache ins Gesicht, Caleb. Du vertraust mir auch nicht.« Ich kann jetzt nicht aufhören. Tränen laufen mir die Wangen hinunter, als ich auf Caleb zumarschiere und ihn mit dem Finger in die Brust steche. »Du hast mich angelogen! Du hast mich verraten! Das Mindeste, was du hättest tun können, nachdem wir uns nähergekommen waren, war, ehrlich zu sein.«
Er starrt mich an, die Augenbrauen über den verwirrten Augen zusammengezogen.
»Sag mir die Wahrheit über den Unfall, Caleb. Wetten, du traust dich nicht?«
Ich sehe, wie er begreift und einen Augenblick schockiert den Atem anhält.
Caleb schüttelt den Kopf und weicht vor mir zurück. »Tu das nicht.«
»Erzähl allen, was in jener Nacht wirklich geschehen ist.« Ich breite die Arme aus und hebe den Blick zum Himmel. »Schrei es laut heraus und befreie uns alle von den Lügen!«
Lenny wirft die Arme hoch, als sei er in der Kirche. »Hallelujah!«
Caleb stürmt auf Lenny zu und wirft ihn zu Boden. Er schlägt ihn. Lenny schlägt zurück. Ich habe Angst, und ich brülle sie an aufzuhören, insbesondere weil Caleb ein erfahrener Ringer ist und Lenny keine Chance gegen ihn hat. Im nächsten Moment zerrt Damon Caleb von Lenny runter und schreit ihn an, sich zu beruhigen. Caleb sieht rot, und ich bin nicht sicher, ob er durch den Schleier seiner Wut überhaupt noch etwas wahrnimmt.
»Caleb, reiß dich zusammen«, befiehlt Damon.
Caleb befreit sich aus Damons Griff. Seine Hände sind zu Fäusten geballt, bereit für den Kampf. »Nein!«
»Hier geht es nicht um Lenny!«, brülle ich, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. »Es geht um dich und mich.«
Caleb sieht mich an. Er atmet keuchend und sein Blick ist finster und wild. Er ist nicht bereit nachzugeben, noch lange nicht.
»Ich bin diejenige, die von dem Auto angefahren wurde, nicht du«, schleudere ich ihm entgegen. »Tu nicht so, als wärst du das Opfer hier. Du hast Entscheidungen getroffen, um die ich dich nicht gebeten habe. Ich bin überzeugt, niemand hat dich darum gebeten.« Ich schreie die Worte heraus, mir ist es völlig egal, dass mich wahrscheinlich die ganze Welt hören kann. »Du glaubst, es gefällt mir, überall hinhinken zu müssen? Das tut es nicht. Ich bin das Opfer! Sei ehrlich mit mir! Ich habe dir nicht genug bedeutet, dass du mir vertraut hättest. Ich habe dir mein Herz geschenkt, aber das war nicht genug.« Ich wende mich ab und gehe davon, die Blätter knirschen laut unter meinen Schuhen.
»Lass uns eine Sache klarstellen, Süße«, sagt er in meinem Rücken. »Ich habe dich nie darum gebeten, meine Freundin zu sein.«
Ich bleibe stehen und drehe mich wieder zu ihm um. »Nein, du hast mich nicht darum gebeten. Aber du hast alles in deiner Macht Stehende getan, um ein Paar aus uns zu machen. Du hast mich unter dem Baum im Paradise Park geküsst. Du warst derjenige, der mir im Haus von Mrs Reynolds gesagt hat, dass er da sein wolle, wo ich sei. Du
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