Back to Paradise (German Edition)
anhat.
Maggie taucht sprühend wieder auf, aber nicht weil ihr Seewasser in den Mund gelaufen wäre. Das Mädchen ist höllisch wütend. »Wie … konntest … du nur!«
»Eigentlich war es ziemlich einfach«, erläutere ich und presse sie weiter fest an mich, während sie versucht, mich wegzustoßen.
Sie spritzt mir Wasser ins Gesicht.
»Mach das nicht noch mal«, warne ich sie.
Sie macht es noch mal und ich lasse sie los. Sie baut sich ein paar Schritte entfernt von mir auf, die Hände bereits unter Wasser. Offenbar will sie eine Wasserschlacht anzetteln. Doch ich habe nicht vor, nach ihren Regeln zu spielen, und Wasserschlachten sind was für Kinder.
Wir sind keine Kinder mehr. Maggie wird eine Kostprobe davon bekommen, wie es sich anfühlt, bei den Großen mitzuspielen.
Ich wate auf sie zu. Sie beginnt, mit Wasser zu spritzen, aber ich erwidere den Angriff nicht. Ich bin völlig durchnässt, ignoriere jedoch das Wasser, das mich im Gesicht trifft und in meinen Augen brennt. Ich bewege mich einfach auf sie zu, bis ich nahe genug bin, um die Hand auszustrecken und sie am Handgelenk zu packen, damit sie nicht mehr spritzen kann.
Ich halte ihre Hände hinter dem Rücken zusammen und ziehe sie eng an meinen Körper. Sie ist so nah, dass ich spüre, wie sich ihre Brüste an meine nackte Brust pressen. Als sie zu mir hinaufblickt, sind unsere Lippen nur Zentimeter voneinander entfernt. Ihr Haar ist pitschnass, in den Wassertropfen auf ihrem Gesicht spiegelt sich glitzernd die Sonne und ihre Lippen sind glänzend und feucht.
Ich weiß nicht, wie ich je auf den Gedanken kommen konnte, dieses Mädchen sei nichts Besonderes.
»Was wirst du tun, jetzt da ich hilflos bin?«, fragt sie.
Ich beuge mich zu ihr hinunter und flüstere in ihr Ohr: »Du liegst vollkommen falsch, Maggie. Ich bin hier der Hilflose.«
»Oh«, sagt sie mit großen Augen.
Ich lockere den Griff um ihre Handgelenke, während ich mit den Lippen über ihre Wange streife. Das Gefühl ihrer warmen Haut an meinen Lippen bringt mich um den Verstand. Genau wie ihr Körper, der sich noch immer an meinen presst. Oh, verflixt. Ich will sie nicht begehren. Es wäre so viel einfacher, Maggie zu hassen und sie aus meinen Gedanken, meinem Leben zu verbannen. Aber Julios Worte erschallen in meinem Kopf: Bereue nichts mehr.
Als meine Lippen ihren Mundwinkel erreichen, lasse ich ihre Arme los und bewege meine Hände zu ihrer Taille. Gleichzeitig fahre ich zart mit meinem Mund über ihren. Sie seufzt und atmet schneller, als unsere nassen Lippen einander quälend langsam streifen, immer und immer wieder.
Es ist sinnlich. So sinnlich, dass es schmerzt.
Ich werde den Kuss nicht vertiefen, das überlasse ich ihr. Ich werde dafür sorgen, dass sie es so sehr will, dass sie lieber sterben würde, als nicht zu spüren, wie meine Zunge an ihrer entlanggleitet. Sie muss es sogar noch mehr wollen als ich.
Ein Problem gibt es jedoch. Mein Körper verrät mich, und zwar nicht zu knapp. Ich bin froh, dass wir unter Wasser sind und der Beweis für meine Erregung vor Blicken verborgen ist.
Als sie die Arme um meinen Nacken schlingt, weiß ich, dass ich die Oberhand habe. Sie will das hier. Ich werde sie darum betteln lassen und sie dann küssen, als gäbe es kein Morgen. Dann werde ich davongehen, als habe es mir rein gar nichts bedeutet.
Grausam, ja. Aber ich muss ihr jetzt ein für alle Mal beweisen, dass ich ein knallharter, böser Junge bin. Der gestrige Tag im DOC, Julio und die anderen Insassen zu sehen, hat mich daran erinnert, wo ich herkomme. Wer ich in Wahrheit bin. Es spielt keine Rolle, ob ich Maggie angefahren habe oder für meine Schwester ins Gefängnis gegangen bin.
Ich werde immer der Exsträfling sein. Es ist mir eingebrannt wie ein unsichtbares Tattoo. Und doch muss ich jeden Tag so leben, als wäre er mein letzter … ohne etwas zu bereuen.
Ich unterdrücke ein Stöhnen, als Maggie die Lippen öffnet und den Kopf neigt. Ihre Lippen legen sich leicht geöffnet auf meine. Das ist es. Endlich. Ich warte ungeduldig darauf, dass ihre Zunge herausgeschlängelt kommt und meine berührt. Es wird jeden Augenblick so weit sein. Es muss einfach passieren, denn das hier ist Folter der abartigsten Art. Ich weiß, Zungenküsse sind nichts Unbekanntes für sie. Verflucht, wir haben uns im Wohnheim mit Zunge geküsst und die Erde hat gebebt.
Ich bin bereit. Verdammt, ich bin mehr als bereit. Mein ganzer Körper schreit seine Bereitschaft heraus. Sie muss genauso
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