Back to Paradise (German Edition)
können.«
Ms Bushnells strenge Miene wird weicher. »Das lässt sich einrichten. Ich werde dir die Information geben, ehe du das Gebäude verlässt.«
»Das hättest du nicht tun müssen«, sagt Vanessa, als Ms Bushnell davongeht.
»Ich weiß.«
Vanessa lächelt, das erste Lächeln, das ich von ihr zu sehen bekomme, seit sie den Raum betreten hat. »Du bist in Ordnung, Maggie. Und falls du mir je schreiben solltest, verspreche ich, dir zurückzuschreiben. Erwarte nur keine literarischen Ergüsse von mir.«
»Deal.«
»Und bloß dass du’s weißt, ich finde überhaupt nicht, dass du ein Freak bist. Tatsächlich finde ich, du bist eines der coolsten Mädchen, die ich je getroffen habe.«
Ich lächle. »Ich bin eine Langweilerin«, sage ich.
»Nein, bist du nicht.« Sie zeigt mit dem Finger auf mich. »Du, Maggie, bist eine coole Braut. Vergiss das nicht.«
Eine coole Braut? »Mich hat noch nie jemand als cool bezeichnet.«
»Das liegt daran, dass du dich nicht so verhältst. Wenn man sich cool findet und sich so verhält, als hielte man sich für die Größte, fangen alle anderen an, einen zu behandeln, als hätte man es drauf. Verstanden, was ich damit sagen will?«
»Ich glaube schon.«
»Verschwende keinen einzigen Tag mehr damit, dich für eine Langweilerin zu halten, sonst könntest du genauso gut hier mit mir eingesperrt sein.«
Vanessa und die anderen Mädchen reihen sich mit den Händen auf dem Rücken neben der verschlossenen Metalltür auf. Einige der Mädchen sehen extrem jung aus … als wären sie gerade mal in der Highschool oder sogar noch jünger. Die Wache lässt sie hinaus. Bevor Vanessa geht, wirft sie noch einen Blick zurück und nickt mir zum Abschied zu.
Wenn es nach Vanessa geht, spielen mein Hinken und meine Narben keine Rolle. Ich bin eine coole Braut. Ich muss nur anfangen, daran zu glauben.
Unsere ganze Gruppe ist still, als wir das DOC verlassen. Ich steuere die Rückbank des Vans an, wo Caleb normalerweise sitzt, aber als er mich sieht, lässt er sich neben Trish in die vorderste Sitzreihe gleiten.
Ich sitze mit Lenny auf der Rückbank fest.
Als wir wieder im Wohnheim sind, eröffnet Damon uns, wir hätten zwei Tage frei, um zu relaxen und Spaß zu haben. Matt schlägt vor, morgen nach Independence Grove zu fahren, Kanus zu mieten und im See zu angeln.
Caleb hat sich extrem zurückgezogen, seit wir die Haftanstalt verlassen haben. Ich frage mich, was ihm im männlichen Flügel des Gefängnisses widerfahren ist. Aber ich habe keine Gelegenheit, es herauszufinden, weil Caleb den Rest des Abends allein in seinem Zimmer verbringt. Damon ruft ihn zum Abendessen in den Gemeinschaftsraum, aber er sagt nur: »Ich hole mir nachher was aus dem Kühlschrank.« Als wir im Wohnzimmer einen Film gucken wollen, werfe ich einen Blick zu ihm rein und sehe ihn auf seinem Bett liegen und die Decke anstarren.
»Caleb, wir gucken einen Film.«
»Guckt ihn ohne mich.«
»Alles okay mit dir?«, frage ich vorsichtig. »Möchtest du reden?«
Er lacht kurz auf und schüttelt den Kopf.
»Wirst du bis in alle Ewigkeit sauer auf mich sein?«
Er antwortet nicht.
Am nächsten Morgen, als wir uns alle mit Sonnenschutz eincremen, ist Caleb der Letzte, der sich fertig macht. Er setzt sich eine Baseballkappe auf und schlüpft in eine lange Short und ein ärmelloses T-Shirt. Calebs Tattoo erinnert mich an schwarze Flammen, die an seiner Haut lecken. Es lässt ihn hart und unantastbar wirken, was, da bin ich mir sicher, genau die Wirkung war, die er im Sinn hatte, als er es sich hat stechen lassen.
Im Park angekommen, kauft Damon uns Würmer. Er mietet Angelausrüstungen und drei Boote und verkündet, wir seien auf uns gestellt, bis er gegen zwölf mit dem Mittagessen wiederkäme.
»Hey, Trish«, sagt Lenny, während er sie dabei beobachtet, wie sie ein Handtuch auf dem Sandstrand am Ufer des Sees ausbreitet. »Ist dir klar, dass man deine Nippel durch dein Bikinioberteil sehen kann?«
»Du Schwein«, sagt Trish und stößt Lenny weg.
Lenny hebt die Hände. »Was? Ich wollte nur sagen, dass du schöne Nippel hast. Mensch, Trish. Krieg dich wieder ein und lerne, wie man Komplimente annimmt.«
Wir alle sehen Lenny an, als hätte er den Verstand verloren.
Trish kreuzt die Arme vor der Brust und beäugt vielsagend Lennys untere Regionen. »Ist dir klar, dass man nicht sehen kann, wie sich dein Schwanz unter deiner Badehose abzeichnet?« Sie wirft die Haare zurück und sagt: »Nur damit du’ s
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