Back to Paradise (German Edition)
auf die Erde fällt. »Geh zurück nach Paradise«, sage ich noch einmal.
Er senkt den Blick zu Boden, und ich spüre seine Resignation, als wäre es meine eigene. »Ich kann nicht. Als ich das letzte Mal zurück nach Hause kam, wollte meine ganze Familie so tun, als wären die Beckers eine Bilderbuchfamilie. In Wahrheit war jeder Einzelne von uns total kaputt. Ich habe es das letzte Mal nicht geschafft, diese Farce aufrechtzuerhalten. Und ich kann es noch immer nicht, also bitte mich erst gar nicht darum. Ich bereue schon viel zu viel, ich kann mir nicht noch mehr aufladen.«
»Hab ein wenig Vertrauen in sie. Sie brauchen dich.«
Er schüttelt den Kopf. »Ich habe niemanden, zu dem ich zurückkehren könnte. Sogar Mrs Reynolds ist tot. Der einzige Mensch, für den ich zurückkehren würde, bist du, und das mit uns war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.« Er weicht vor mir zurück und fährt sich mit den Fingern durch die Haare. Das macht er immer, wenn er frustriert ist. »Vergiss, dass ich gesagt habe, ich würde für dich zurückkehren. Das war blöd von mir.«
Ich warte darauf, dass er mir sagt, die Eiszeit zwischen uns sei vorüber und dass er mehr als bereit sei, es erneut zu versuchen. Aber das macht er nicht. Vielleicht ist ihm bewusst geworden, dass das mit uns die Mühe nicht wert ist, besonders da ich bald nach Spanien aufbreche und er nach Arizona.
Ich muss an die Male denken, die wir uns geküsst und in den Armen gehalten haben. Ich dachte, nichts könnte sich je wieder so unglaublich anfühlen, so gewaltig und explosiv.
»Gehst du wirklich weg?«, frage ich, und es ist nicht mehr als ein Flüstern.
»Ja. Und ich werde nichts bereuen.«
»Was? Nichts bereuen? Warum sagst du das ständig? Was hat das zu bedeuten?«
Er umfasst sanft mein Kinn und zwingt mich, zu ihm hochzusehen. »Es bedeutet, dass ich nicht gehen kann, ehe ich das hier gemacht habe …«
Er neigt seinen Kopf. Ich warte darauf, dass seine warmen vollen Lippen auf meine treffen, und mein Herz hämmert wie verrückt in meiner Brust. Seine Lippen schweben über meinen, und wir müssen beide lächeln, weil es uns an den Tag am See erinnert, als wir einander auf die Probe gestellt und geneckt haben. Es war ein gewagtes Spiel. Wir spielen auch jetzt ein gewagtes Spiel, aber ich befehle mir, es zu genießen und die Warnsignale in meinem Hinterkopf zu ignorieren.
Zumindest versuche ich mir das zu sagen, als ich die Augen schließe und er seine Lippen auf meine presst. Ich koste jeden Moment unseres Kusses aus. Er ist nicht heiß und hungrig. Er ist langsam und sexy und sinnlich. Caleb fasst mich an der Taille und zieht mich näher.
Oh Gott. Ich möchte auf der Stelle in seinen Armen zerfließen. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken, während wir uns weiter küssen und halten und berühren. Er gibt mir das Gefühl zu schweben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemals ein anderer in der Lage sein wird, mir das Gefühl zu geben, ich sei unbesiegbar und schön und kostbar, so wie Caleb es kann. Ich möchte schreien: Ich liebe dich, Caleb! Spürst du nicht, was ich fühle, wenn ich mit dir zusammen bin?
Seine Lippen lösen sich langsam von meinen, und er befreit sich von meinen Armen, die ich um seinen Nacken geschlungen habe. »Das hier werde ich niemals bereuen. Leb wohl, Maggie.«
»Leb wohl, Caleb. Du … wirst mir fehlen.«
»Du wirst mir auch fehlen.«
Ich hole tief Luft und kämpfe gegen die Gefühle an, die mich zu überwältigen drohen. Im nächsten Moment schiebe ich mich an ihm vorbei und haste zurück zur Hütte, damit er die Tränen nicht sieht, die mir das Gesicht hinunterlaufen. Dort angekommen verkrieche ich mich in meinem Bett und stecke den Kopf unter das Kissen, damit er nicht hören kann, wie sehr ich vor Kummer schluchze.
Warum mache ich das? Warum lasse ich ihn kampflos ziehen? Weil ich ein Feigling bin, deshalb.
Ein paar Minuten später höre ich, wie sich die Schiebetür öffnet. Ich denke an Vanessa, die im Gefängnis festsitzt und nicht um das kämpfen kann, was sie will.
Ich kann es.
Mir wird auf einmal klar, was Calebs Motiv dafür war, mich heute Nacht zu küssen. Dieser süße Kuss war sein Versuch, einen Schlussstrich zu ziehen.
Er war nicht genug, jedenfalls nicht für mich. Ich will mehr. Ich brauche mehr. Aber besitze ich den Mut, ihm zu zeigen, welche Art von Schlussstrich ich brauche, um endlich loszulassen?
Ich atme tief ein, während ich mich auf die Bettkante setze. Ich kann das.
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