Back to Paradise (German Edition)
Ich bin vorsichtig und trete behutsam auf und bete, dass die Holzdielen der Hütte nicht knarren werden, als ich mich auf den Weg ins Erdgeschoss begebe.
Zu Calebs Zimmer.
Seine Tür steht offen. Lenny schläft unüberhörbar in dem Zimmer auf der anderen Seite des Flures. Sein Schnarchen dringt durch die Wände, aber in Calebs Zimmer ist es ruhig. Ich höre ihn nicht einmal atmen, als ich es betrete.
Es hat keine Fenster, daher ist es beinah stockdunkel hier drin. Ein grüner Schimmer von der ständigen Nachtbeleuchtung im Flur dringt herein.
»Caleb?«, flüstere ich. »Bist du wach?«
»Hm.« Ich höre seine Bettdecke rascheln, als er sich aufsetzt. »Stimmt etwas nicht?«
»Mehr oder weniger.«
Ich schließe die Tür und ertaste mir meinen Weg durch das Zimmer in der Hoffnung, dass ich nicht stolpern und hinfallen werde. Ich laufe in etwas Warmes und Festes und spürbar Männliches hinein. Caleb. Er trägt kein Oberteil, denn ich spüre seine glühende Haut und die muskulöse Brust an meinen Fingerspitzen.
Ich sehe in die Dunkelheit hoch. »Hey.«
»Hey«, sagt er, und seine vertraute Stimme tröstet mich irgendwie. Ich werde diese Stimme vermissen. »Ich schätze mal, du hast dich nicht verlaufen.«
»Nein. Ich, äh, konnte nicht schlafen. Und ich dachte … also … na ja …«
»Was ist denn, Maggie? Sag es einfach.«
Okay. Ich kann genauso gut meinen Mut zusammennehmen. Jetzt oder nie. »Ich habe gedacht, wir könnten unsere letzte Nacht zusammen verbringen. Ich weiß, wir werden uns nach morgen vielleicht nicht wieder sehen, aber ich kann nicht anders, als mir zu wünschen, heute Nacht in deinen Armen zu liegen. Ein letztes Mal. Ist das okay?«
Caleb nimmt meine Hand in seine und führt mich zu seinem Bett. »Das ist mehr als okay.«
Ich schlüpfe unter die Bettdecke und warte darauf, dass er zu mir kommt, aber das geschieht nicht.
»Wo gehst du hin?«, frage ich.
»Die Tür abschließen. Du willst doch nicht, dass Lenny plötzlich hereinplatzt und über uns stolpert?«
Ich lache nervös. »Nein.«
Es ist kühl im Erdgeschoss, deshalb ziehe ich die Decke bis zur Brust hoch. Caleb gleitet neben mir ins Bett und ich spüre seine nackten Beine an meinen. »Du zitterst«, sagt er leise flüsternd.
»Mir ist ein bisschen kalt … und ich bin etwas nervös.«
»Sei nicht nervös, Maggie. Ich bin’s doch nur.«
Es ist der echte Caleb, ohne die taffe Fassade. Ich bin froh, dass es jetzt vollkommen dunkel ist und er meine zitternden Hände nicht sehen kann, als sie sich nach oben zu seinem schönen Gesicht bewegen. »Ich weiß.«
Er zieht mich enger an sich. Ich schmiege meinen Kopf in seine Armmulde und bin zufriedener als je zuvor.
»Maggie?«
»Hm?«
»Danke.«
»Wofür?«
»Dass ich mich durch dich wieder lebendig fühle.«
Ich lege meinen Arm über seine Brust, die Wärme seiner Haut verschmilzt mit meiner. Ich möchte mich für immer an diese Nacht erinnern, weil wir wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit bekommen werden, einander auf diese Weise zu halten. Das Wissen darum weckt in mir den Wunsch, mehr zu tun, als einfach nur zu schlafen. Ich versuche, mich zu entspannen, meinen rasenden Herzschlag zu beruhigen, als ich mein rechtes Bein, dasjenige, das bei dem Unfall nicht schwer verletzt wurde, um ihn schlinge. Es ist ein eindeutiger Wink, dass ich zu mehr bereit bin, als nur in seinen Armen zu liegen.
Seine Antwort ist ein Stöhnen. »Maggie, du begibst dich auf gefährliches Terrain. Ich versuche gerade, ein guter, anständiger Kerl zu sein.«
»Ich weiß. Aber ich bitte dich ja gar nicht, einer zu sein.«
»Bist du sicher, du weißt, worauf du dich da einlässt?«
»Nö. Ich habe keinen Schimmer.« Ich beginne, ihn zu küssen, und bahne mir einen Weg über seine breite Brust.
»Du bringst mich um den Verstand«, sagt er. Seine Hände greifen sanft nach mir und zwingen mich höher, bis unsere Gesichter auf einer Höhe sind. »Das können wir nicht machen. Versteh mich nicht falsch, ich bin nur allzu bereit. Aber wir schlagen morgen völlig verschiedene Richtungen ein. Du und ich, wir wissen beide, rumzumachen oder Sex zu haben, würde alles komplizieren.«
»Ich habe eine super Idee«, sage ich überzeugt. »Lass uns einfach die ganze Nacht rumknutschen, bis wir nicht mehr können. Das ist okay, oder?«
»Rumknutschen, hm?« Er zieht mich auf sich. »Das können wir definitiv«, murmelt er an meinen Lippen.
Danach, als wir beide von einem Höhenflug runterkommen, wie
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