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Back to Paradise (German Edition)

Back to Paradise (German Edition)

Titel: Back to Paradise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Er ist wie ein verfluchter Streuner, der mir überallhin folgt. Ich werfe ihm einen Blick zu. Normalerweise stellt er seine Mich-juckt-nichts-Miene zur Schau, aber nicht jetzt. Jetzt sieht er beunruhigt aus, so als hätte er Angst, ich würde ihn abschütteln und ihn sich selbst überlassen.
    Mit dem Gefühl eines Déjà-vu laufe ich weiter. Maggie ist mir vom Campus gefolgt, und seht, was mir das eingebracht hat.
    Lenny läuft neben mir her. Ich sage ihm nicht, er solle verschwinden, weil ich glaube, der Kerl hat Angst davor, auf sich allein gestellt zu sein.
    »Danke, Caleb«, sagt er nach einer Weile.
    »Nur … nerv mich nicht«, entgegne ich.
    »Werde ich nicht. Versprochen.«
    Wir brauchen beinah eine Stunde bis zum Happy-Camper— Campingplatz. Ich registriere uns und zahle bei der Lady an der Rezeption für einen Platz, der mich sieben Dollar pro Tag kostet. Er würde mich zweiundzwanzig kosten, wenn ich Wert auf einen Wasseranschluss legte. Aber ich kann genauso gut das Gemeinschaftsbad nutzen.
    Egal wie billig dieser Platz ist, ich muss schnell ein bisschen Kohle ranschaffen. Wenn der Sommer in Illinois erst vorüber ist, schleicht sich der Winter schnell und unbarmherzig ein. Ich werde mir den Arsch abfrieren und draufgehen, wenn ich bis dahin nicht auf dem Weg nach Arizona bin.
    Als es dunkel ist und wir ein paar Hot Dogs in dem kleinen Laden auf dem Gelände gekauft haben, schenkt uns die Familie auf dem Platz neben uns einige Holzscheite und Grillanzünder. Die Großzügigkeit von Campern muss man einfach lieben.
    Nachdem ich mich in den Gemeinschaftswaschräumen des Happy-Camper— Campingplatzes notdürftig gewaschen habe, ziehe ich eine dünne Decke aus dem Matchbeutel, die ich irgendwann mal gekauft habe, als ich bei Rio wohnte.
    »Hier«, sage ich und halte sie Lenny hin. »Wir können uns jeden Tag abwechseln.«
    »Ich komm klar«, erwidert er.
    Ich beobachte, wie Lenny eines seiner T-Shirts zu einem Kissen zusammenrollt, dann eine Jogginghose aus seinem Beutel zieht und sie über sein Gesicht legt. In der Mitte, wo sein Mund ist, schafft er eine kleine Öffnung.
    »Warum zur Hölle trägst du eine Hose auf dem Kopf?«, frage ich ihn. »Du siehst total lächerlich aus.«
    »Ich riskiere nicht noch mal Sonnenbrand oder Mückenstiche im Gesicht. Ich habe noch ein zusätzliches Paar Boxershorts, wenn du dein Gesicht bedecken willst. Sie sind nicht frisch, aber …«
    »Nein, danke.« Allein die Vorstellung weckt in mir den Wunsch, mich zu übergeben.
    Gott sei Dank haben wir einen Platz zugewiesen bekommen, der mit Gras bedeckt ist. Ein Schlafsack wäre toll, aber ich bin zufrieden, meinen kleinen Flecken Erde für die Nacht zu haben und mir keine Sorgen darüber machen zu müssen, von den Cops hochgenommen oder von anderen Obdachlosen belästigt zu werden.
    »Echt, Lenny, wieso bist du hier?«, frage ich. »Ich meine, mal ehrlich, Mann, was ist deine Geschichte?«
    »Ich habe keine Geschichte«, sagt Lenny und hebt die Hose von seinem Gesicht. »Du hast mich die letzten vier Wochen die ganzen erbärmlichen Einzelheiten erzählen hören. Ich habe mich abgeschossen, ein Auto gestohlen und es in einen See gefahren. Ende der Geschichte.«
    Er wendet mir den Rücken zu und guckt in die andere Richtung.
    Ich blicke in den Himmel, wo der Mond und die Sterne das endlose Universum erhellen. Wo immer Maggie auch ist, ob in Paradise oder in Spanien, sie wird zum selben Mond und denselben Sternen hochsehen.
    Wird sie je an mich denken? Wird sie sich an die Nacht erinnern, die wir in dem Schloss auf dem Spielplatz verbracht haben, oder an die letzte Nacht, als sie in meinen Armen schlief? Oder wird sie sich nur an die Male erinnern, als wir uns gestritten haben, versucht haben, uns gegenseitig wegzustoßen, weil es einfacher war, als zuzugeben oder zu akzeptieren, was sich in Wahrheit zwischen uns abspielte?
    Mist. Ich reiße mich besser zusammen und vergesse Maggie Armstrong. Das hier ist mein Leben – hier auf dem kleinen, für sieben Dollar gemieteten Stück Land … ich sehe zu Lenny rüber … und es sieht nicht so aus, als würde mein Platz im Leben in nächster Zeit ein Upgrade erfahren.
    Das Schlimmste ist zu wissen, dass ich nicht viel Schlaf finden werde. Wenn alles still geworden ist und ich mich abends schlafen lege, nutzen meine Gedanken die Gelegenheit, sich an Orte zu begeben, wo sie keinen Zutritt haben.
    »Es war das Auto vom Lover meiner Mom«, sagt Lenny. Seine Stimme durchbricht die Stille.

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