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Back to Paradise (German Edition)

Back to Paradise (German Edition)

Titel: Back to Paradise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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kann nicht leicht für sie sein, so viel steht fest. Aber sie ist stärker, als ich ihr je zugetraut hätte. Als sie heute Morgen die Treppe hinunterkam, hatte sie nichts Schwarzes an. Sie trägt eine weiße Hose und ein gelbes T-Shirt. Sie sieht so anders aus … so strahlend.
    »Guten Morgen, Sonnenschein«, hat mein Vater nach einem Blick auf sie gesagt.
    Ich dachte, wir wären alle von der Rolle und würden weinen, aber bisher haben wir die Fassung bewahrt. Als meine Mutter gestern Abend anrief und sagte, sie wolle die Klinik verlassen, um mit uns aufs Revier zu kommen, hatte ich das Gefühl, die Wunden der Beckers würden anfangen zu heilen.
    Wir müssen nur noch diese eine letzte Hürde nehmen.
    Heath und Damon bedeuten meiner Schwester, ihnen zu folgen.
    »Halt«, sagt Damon und bleibt stehen. »Habt ihr die Briefe dabei, die ich an ihr Geständnis heften wollte?«
    Nachdem wir sie ihm gereicht haben, nimmt auch Maggie ein Blatt Papier aus ihrer Handtasche und gibt es ihm. »Leah, ich weiß, du tust das nicht für mich, aber … danke.«
    Dann geht eine wilde Umarmerei los, wir hoffen alle, unsere Kraft auf Leah zu übertragen, ehe sie ihr Geständnis macht. Sogar Lenny steht auf, um meine Schwester zu umarmen, dann dreht er sich um und umarmt mich.
    »Ich war dir eine schuldig«, sagt er zu mir. »Im Grunde bin ich dir mehr als eine schuldig. Du hast mir eine Familie gegeben, etwas, das ich schon sehr lange nicht mehr hatte.«
    Ich nicke. Ob ihr es glaubt oder nicht, Lenny ist mir ans Herz gewachsen.
    Leah umarmt immer noch Maggie. »Ich wollte dir niemals wehtun, das weißt du, oder?«
    »Du hast dich bestimmt eine Millionen Mal entschuldigt«, sagt Maggie mit Tränen in den Augen. »Du musst es nie wieder sagen, okay? Ich vergebe dir. Es ist passiert, es war ein Fehler.«
    Sie umarmen sich noch einmal und dann geht meine Schwester auf die schwere Metalltür zu. Auf der anderen Seite der Tür wird sie ihr Geständnis ablegen. Dann wird sie verhaftet werden und das volle Programm über sich ergehen lassen müssen, angefangen beim Abnehmen ihrer Fingerabdrücke bis hin zum Schießen eines Verbrecherfotos.
    »Hey, Leah«, ruft Julio ihr hinterher.
    Leah dreht sich um.
    »Denk an das, was ich dir gesagt habe«, meint er und zwinkert ihr zu.
    Sie hält den Kopf hoch erhoben und lächelt ihn an. Dann nickt sie Heath und Damon zu. »Lasst uns gehen.«
    Als sie weg ist, ist es unheimlich ruhig. Bis Lenny sich zu meinem Vater umdreht und sagt: »Ziehen Sie an meinem Finger.«

 
    38 Maggie
    Fünf schlauchende Stunden später sind wir wieder zu Hause. Sie haben Leah gegen eine Kaution von fünftausend Dollar gehen lassen, also sind wir alle zusammen. Ich habe mir heute solche Sorgen um Leah gemacht, aber sie scheint alles gut überstanden zu haben. Sie hat sogar gesagt, endlich die Wahrheit aussprechen zu können, sei ein befreiendes Gefühl gewesen; was seltsam ist, weil sie vielleicht einige Zeit im Gefängnis verbringen wird. Damon hat gesagt, er würde mit dem Staatsanwalt reden und versuchen, ihn davon zu überzeugen, Leah nicht anzuklagen.
    Calebs Mutter hat beschlossen nach Hause zurückzukommen, daher sind alle glücklich, aber ohne Zweifel am Ende ihrer Kräfte.
    Caleb, Lenny und Julio werden zum Wochenende in Mrs Reynolds’ Haus ziehen. Sie werden für Calebs Onkel arbeiten, der ein Bauunternehmen besitzt. Caleb hat gesagt, er würde seinen Schulabschluss nachholen und sein Leben wieder auf die Reihe bekommen.
    Am Abend, bevor ich nach Spanien fliege, gehen Caleb und ich in den Park, bis wir im Schutz der großen Eiche stehen. Unsere gemeinsame Zeit neigt sich ihrem Ende zu und ich bin nervös.
    »Ich wünschte, du könntest mit mir kommen.«
    Er lacht auf. »Ich auch. Ehe du gehst, muss ich noch etwas loswerden.« Er weicht einen Schritt zurück, fährt sich mit der Hand durch die Haare und beginnt, auf und ab zu laufen. »Hör zu, es jagt mir eine höllische Angst ein, dass du gehst. Es tut mir leid, dass ich so rumfluche, aber es ist die reine Wahrheit. Obwohl ich weiß, dass ich ohne dich sein könnte, will ich es verdammt noch mal nicht. Ich habe mich daran gewöhnt, dass du ein Teil meines Lebens bist, und ohne dich wird es einfach nicht dasselbe sein.«
    Mein Herz schlägt rasend schnell und ich ergreife seine Hand. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass ich dich liebe, Maggie.« Er sieht mich mit seinen klaren blauen Augen an. »Ich habe es für mich behalten, weil ich nicht

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