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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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freigab. Heavens Körper mutierte zu etwas Bestienhaftem, dessen bloßer Anblick Menschen schreiend in die Flucht getrieben hätte.
    Rona indes vermochte er nicht zu schrecken.
    Überrascht wurde sie nur von der Plötzlichkeit des Angriffs!
    Die Verwandlung in ihre wölfische Gestalt war noch nicht abgeschlossen, als sie unter Heavens Ansturm zu Boden ging. Klauen drangen durch ihre Haut, wo sie noch nicht vom Fell des Wolfes bedeckt war, und gruben sich tief ins Fleisch darunter.
    Ein Schrei brach über Ronas Lippen. Und dieser Schrei zeigte an, dass ihre Verwandlung weiterging – nach zwei, drei Sekunden wohnte ihm nichts Menschliches mehr inne, war er zu einem animalischen Heulen geworden, das nahtlos überging in kehliges Knurren und Grollen.
    Noch einmal gelang es Heaven, die Wölfin schmerzhaft zu treffen. Ihre Krallen rissen Haut und Fleisch über Ronas Rippen auf. Blut rann ihr warm über Hände und Unterarme, und der Geruch trieb sie in schiere Raserei.
    Dann aber gelang es der geschmeidigen Wölfin, sich dem Griff ihrer Gegnerin zu entwinden. Rasch brachte sie Distanz zwischen sich und Heaven, wenn auch nur, um ihrem Angriff stärkere Vehemenz zu verleihen.
    Wie vom Katapult geschleudert, schoss Rona auf die Halbvampirin zu, das Wolfsmaul weit aufgerissen, die Fänge gebleckt.
    Raubtieratem streifte Heavens Gesicht, dann explodierte Schmerz zwischen Hals und Schulter, als Rona ihre Zähne dort hineinschlug. Blut spritzte auf, und Knochen brach knirschend unter der Gewalt des Bisses.
    Heaven brüllte auf, doch nicht eine Sekunde lang verlor sie die Kontrolle über ihre Reaktionen. Wie Dolche benutzte sie ihre Klauen, stieß sie vor und rammte sie Rona unterhalb des Brustkorbs in den Leib. Und wieder stieg ihr jener Dunst in die Nase, der einen Menschen ekeln musste, Heavens Kampfeslust aber nur anfachte.
    Die Wölfin jedoch stand ihr in nichts nach! Sie ignorierte den Schmerz, der in ihr toben musste, packte Heaven mit ihren Pranken, wobei sie ihr die Krallen ins Fleisch trieb, und brachte sie mit einem Ruck zu Fall. Noch im selben Atemzug warf Rona sich auf die Halbvampirin und nagelte sie mit ihrem Gewicht am Boden fest.
    Heavens Kraft war nicht mit der eines Menschen gleichzusetzen. Es hätte ihr keine Mühe bereitet, die Last von sich zu stemmen – wäre sie in einer günstigeren Lage gewesen. So aber vermochte sie weder Arme noch Beine recht einzusetzen, und es blieb ihr nur, den zuschnappenden Fängen der Wölfin auszuweichen, so gut es ging...
    ... und es ging mehr schlecht als recht.
    Heaven spürte die klebrige Wärme des eigenen Blutes in ihrem Gesicht, an Hals und Brust. Und fast schien es ihr, als spiele die Wölfin nur mit ihr, wie die Katze mit der gefangenen Maus.
    Die Wolfsschnauze klaffte auf, stieß nieder. So gewaltig und tief wuchs das Maul in Heavens Blick, dass sie meinte, ganz und gar darin verschwinden zu können.
    Sie spürte, wie sich Ronas Fänge um ihre Kehle schlossen, wie die Reißzähne hart und kalt die dünne Haut berührten und...
    ZZZUUUWWW!
     
     
    »Verdammt!«
    Im Aufstehen streifte Rona alles Wölfische ab. Blut tropfte von ihren schlanken Händen zu Boden, fiel auf genau jene Stelle, an der eben noch Heaven unter ihr gelegen hatte, den Tod buchstäblich schon vor Augen. Dann aber...
    »W-was... ist geschehen?«
    Leise, kaum verständlich drangen die Worte zu Rona herüber. Jedes einzelne schien Sardon unendlich viel Kraft zu kosten.
    Rona wandte sich um, ging zu ihm, kniete nieder in Sardons schwarzem Blut. Sanft drängte sie ihn zurück in eine liegende Position, weil sie sah und spürte, dass es seine Kräfte noch überstieg, sich auf die Ellbogen aufzurichten.
    Schon einmal hatte sie geglaubt, Sardon verloren zu haben. Es war ein fürchterliches Gefühl gewesen, und der Schmerz um den vermeintlichen Verlust des jahrhundertelangen Gefährten hatte ihr gezeigt, wie viel er ihr wahrhaft bedeutet hatte.
    Ihr Leben wäre in anderen Bahnen verlaufen, hätte sie Sardon nie kennengelernt, und Rona wusste, dass jedes andere Leben ein unerfülltes gewesen wäre im Vergleich zu jenem, das sie dank Sardon tatsächlich hatte führen dürfen.
    Sein Tod hatte sich letztlich als Farce erwiesen. Heaven hatte lediglich einen Doppelgänger Sardons umgebracht. Das Entsetzen darüber wurzelte jedoch noch immer tief in Rona, auch die Erkenntnis des Irrtums hatte es nicht völlig vertreiben können. Und sie hatte sich fest vorgenommen, niemals zuzulassen, dass der Tod Sardon ereilen

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