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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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scheint es.« Seine Gestalt straffte sich. »Gut, ich nenne dir den Ort.«
    »Also?«
    »Du findest sie in einer Höhle nördlich des Wadi Qumran. Dorthin habe ich sie gebracht.« Gadar maß mich mit abwartendem Blick, als fürchte er, ich könnte doch noch gegen unseren Handel verstoßen.
    Doch ich nickte nur. Ich wusste, spürte, dass er nicht log, und mehr als die Nennung der Höhle brauchte ich nicht, um das Versteck zu finden.
    Wortlos griff ich in den Kragen meines Gewandes und zog den Stoff herunter.
    Gadar trat mit kleinen Schritten näher, blieb unmittelbar vor mir stehen. Ich sah ihm an, dass selbst mein vager Dunst ihn noch entsetzte, aber es gelang ihm, dem Fluchtimpuls zu widerstehen.
    Seine Gier war ungleich stärker.
    Der Vampir biss zu! Schlug seine Zähne in die Ader, soff das Blut des Teufels –
    – und brach kreischende Schreie aus!
     
     
    Gadar wand sich am Boden der Grabhöhle. Sein Geschrei und Stöhnen hallte von den Wänden wider, und ein ums andere Mal schüttelten Krämpfe seinen hageren Leib, wenn er Blut ausspie –
    – mein Blut! Das sich wie von eigenem Leben beseelt zu dünnen Strömen sammelte, die auf mich zukamen, über meine Füße krochen und
aufwärts
flossen, entlang meiner Beine, über meinen Oberkörper, bis zum Hals hin, wo sie in den Wunden, die die Vampirzähne hinterlassen hatten, verschwanden,
zurück
ins Aderwerk meines Leibes.
    Ich hätte diesem Kretin noch Stunden zusehen mögen, wie es ihn im Staub zu meinen Füßen umtrieb. Ich konnte mir vorstellen, wie es in Gadar aussah, was mein Blut in ihm bewirkte, wie er Geist und Körper des Vampirs verheerte.
    Aber ich wollte nicht, dass er zugrunde ging – diese Strafe wäre zu gering gewesen für Gadars Frevel, mich herauszufordern!
    Ich stoppte seinen Verfall mit einer bloßen Geste. Ich schenkte ihm sein nunmehr wahrhaft erbärmliches Leben. Und belegte ihn mit einem Fluch...
    Mein Zorn indes war noch nicht verraucht.
    Wie gut es sich da traf, dass Sarah sich just in diesem Augenblick zu regen begann und zeigte, dass sie sich aus dem Bann des Vampirs löste, der sie mir zum Köder und Geschenk gemacht hatte, wohl um mich zu besänftigen.
    Nun also konnte das Mädchen diesen Zweck ganz und gar erfüllen...
     
     
    »Steh auf!«
    Langsam vor Schwäche kam Sarah meinem Befehl nach. Erfolglos versuchte sie, ihre Blöße mit Händen zu verbergen, als sie zitternd vor mir stand.
    »Du erinnerst dich an mich?«
    Das Mädchen nickte.
    »Und du weißt, was wir getrieben haben?«
    Sie senkte den Blick, wimmerte und weinte, gewiß vor Scham, vielleicht vor Schmerz.
    Ich legte meinen Finger unter ihr Kinn, hob ihr Gesicht an, so dass sie mich ansehen musste – und für buchstäblich einen Augenblick ließ ich sie sehen, mit wem sie wirklich gebuhlt hatte!
    Sarah schrie auf und sank kraftlos in die Knie.
    Ich spürte, wie ihr jämmerlicher Anblick das Feuer meiner Wut erkalten ließ. Aber noch nicht erlöschen...
    »Willst du dir vorstellen, welche Frucht unser Treiben in deinem Leib wachsen lassen könnte?«, fragte ich kalt.
    »Nein!«, schrie sie. »Ich flehe Euch an, Herr, bitte nicht! Erspart mir das –«
    »Das könnte ich«, sagte ich.
    »Tut es, bitte!«, Sie rutschte auf Knien vor mir und hob flehend die Hände. »Alles würde ich dafür geben, selbst mein Leben –«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich fordere einen anderen Preis dafür, dass das Balg nicht wächst in dir. Nur einen Gefallen sollst du mir schulden.«
    »Jeden, den Ihr verlangt, Herr!«
    »Zu gegebener Zeit sehen wir uns wieder.« Ich ergriff ihre Hand. »Und vergiss nicht«, sagte ich, schon im Gehen begriffen, »dass du meinen Samen in dir trägst, auf alle Zeit. Es bedarf nur eines Gedanken meinerseits, um ihn keimen zu lassen...«
    Dann verließ ich die Grabhöhlen.
    Sarahs Weinen klang draußen noch über die Hügel...
     
     
    Zwischenspiel
    Gegenwart
    »... ich vernachlässigte meine Suche nach dem Menschensohn für eine Weile, weil ich einen anderen, wichtigeren Weg zu gehen hatte. Ich suchte jene Höhlen nördlich des Wadi Qumran auf, die Gadar mir genannt hatte und wo in diesem Jahrhundert eine beträchtliche Anzahl von Schriftrollen aus der Bibliothek des Essener Klosters gefunden wurden. Aber die für diese Welt bedeutsamsten, die dort je aufbewahrt wurden, fand man nicht. Denn
ich
hatte sie damals schon gefunden und vernichtet!«
    Heaven war von Gabriels Erzählungen in Bann geschlagen. Nicht nur seiner so plastischen Erzählweise,

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