Bad Fucking
und wurde rot.
»He, seit wann hast du einen Freund?«, feixte Katja.
»Geh, Katja, spar dir deine Schmähs für später«, sagte Nadja. »Ich schlage vor, dass wir Greg anrufen, sobald wir von der Suchaktion zurückkommen. Da wissen wir dann mehr.«
Während sich die Gruppe um Nadja, Dodo, Hannah und Sonja auf den Weg Richtung Wald machte, zogen sich die restlichen Cheerleader in die
Felsenbar
zurück und hofften, dass sie noch heute Sandras Rückkehr entsprechend feiern konnten. Mit U-Booten und allem, was dazugehörte. Jetzt mussten sie sich allerdings mit Wasser begnügen, da Philipp Hintersteiner anderweitig beschäftigt war.
Aloysius Hintersteiner saß mit seinem Sohn in dessen kleiner Wohnung im Hotel
Zum Hohen Hirn
und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
»Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst«, sagte er, als Philipp zwei Teller mit Pilzgulasch und Semmelknödeln auf den Tisch stellte.
»Naja, du weißt ja auch nicht, dass ich ein guter Hotelmanager bin.« Philipp lachte gequält und schenkte seinem Vater Rotwein ein.
Hintersteiner, der als passionierter Biertrinker von Wein keine Ahnung hatte, schnupperte an seinem Glas und nickte zufrieden.
»Das war die einzig akzeptable Flasche, die ich beim Nutz bekommen habe«, sagte Philipp. »Die Nutz schaut mit ihrer Gesichtslähmung und der schwarzen Augenklappeübrigens fürchterlich aus. Aber essen wir erst einmal, bevor es kalt wird. Mahlzeit!«
»Ja, Mahlzeit.« Aloysius Hintersteiner nahm einen kräftigen Schluck.
Philipp beobachtete seinen Vater aus den Augenwinkeln und war gespannt, was passieren würde. Das Essen seines Vaters hatte er ja nicht kosten können, da er in dessen Portion nicht nur einen kleinen Nadelholzhäubling, sondern auch einen halben Grünen Knollenblätterpilz gemischt hatte. Dieses Pilzgericht war Philipps Antwort auf die Ohrfeige, die ihm sein Vater vor zwei Tagen gegeben hatte.
Der Grüne Knollenblätterpilz machte Philipp keine Sorgen, da dieser laut seinem Nachschlagewerk angenehm nussartig schmeckte. Anders verhielt es sich mit dem Nadelholzhäubling, dessen gurkig mehliger Geschmack die Portion seines Vaters möglicherweise ungenießbar machte. Philipp hatte das Gulasch zwar mit viel Zwiebeln, Paprika und Kümmel gewürzt, trotzdem wusste er nicht, wie das Essen tatsächlich schmeckte. Nach den ersten Bissen hielt sein Vater kurz inne, kaute nachdenklich und sagte: »Ein bisschen scharf ist es, aber ansonsten schmeckt es tadellos. Welche Schwammerl sind denn da überhaupt drinnen?«
»Das ist eine Mischung aus Eierschwammerl, Steinpilzen, Parasolen und schwarzen Kraterpilzen«, antwortete Philipp beflissen.
»Aha.« Sein Vater nahm einen weiteren Schluck Rotwein. »Gibt es für die nächsten Wochen eigentlich schon Reservierungen?«
»Ja, natürlich. So, wie es aussieht, wird das Hotel im Juli zu siebzig Prozent ausgebucht sein«, log Philipp.
Auch wenn Hintersteiner diese Auslastung für viel zugering hielt, wollte er heute mit seinem Sohn keinen Streit anfangen. Außerdem hatte er ganz andere Sorgen. ›Wenn ich bis morgen nicht weiß, was mit der Innenministerin los ist, und Bendar, dieser Hund, auch noch mein restliches Geld in den Sand setzt, kann ich mich gleich umbringen.‹
Philipp beobachtete seinen Vater und wunderte sich, dass seine kleine Rache so problemlos funktionierte. Bei der Dosierung hatte er sich exakt an die Angaben in seinem Buch über Pilzgifte gehalten. Darin stand, dass die tödliche Dosis des im Knollenblätterpilz enthaltenen Giftes Aminitin 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse beträgt. Im Falle seines Vaters, der wohl an die einhundert Kilo wog, hätten das demnach 100 Milligramm sein müssen. Eine Rechnung, die nicht ganz stimmte und einmal mehr bewies, dass Philipp im Kopfrechnen eine Niete war. Den kleinen Nadelholzhäubling hatte er noch extra dazugegeben, weil er befürchtete, dass die Wirkung des halben Knollenblätterpilzes zu schwach sein könnte. Schließlich wollte er, dass es seinem Vater einmal so richtig dreckig ging.
Nach dem Essen hatte Aloysius Hintersteiner das Gefühl, dass sich sein Magen wieder einigermaßen eingerenkt hatte. Er blickte auf seine Armbanduhr und sah, dass es erst halb neun war. ›Vielleicht mache ich noch einen Abstecher in den
Neger
auf einen Verdauungsschnaps.‹ Er nahm den letzten Schluck Rotwein und stand auf.
»Ja, also, danke für die Einladung. Vielleicht kannst du ja einmal bei uns kochen. Deine –« er machte eine
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